Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat in einem internen Evaluierungsbericht eingestanden, dass seine Ökonomen im ersten Griechenland-Anpassungsprogramm (Mai 2010 bis März 2012) zu optimistisch gewesen waren. Sie schätzten nicht nur die Reformfähigkeit Griechenlands, sondern damit zusammenhängend auch die Wachstumsaussichten des Landes zu positiv ein. Dazu drei Grafiken.
Die Wachstumsprognosen des IWF. Deutlich wird, dass der Fonds erst im Dezember 2011 seine zuvor recht gleichförmigen Wachstumsannahmen zurücknahm. Im zweiten Griechenlandprogramm (seit März 2012) haben die Wachstumsprognosen sich weiter verschlechtert. Die aktuelle Prognose wird jeweils durch die schwarze Linie wiedergegeben.
Parallel dazu hat der IWF auch die Aussichten am Arbeitsmarkt schlechter bewertet.
Mit der Rücknahme der Wachstumsaussichten verringerten sich auch die Hoffnungen, die Staatsschuld in den Griff zu bekommen.
Diese Grafik verdeutlicht, dass der IWF nur im September 2010 Hoffnung hatte, dass die Schuldenlage Griechenlands sich verbessere. Seither sind die Schuldenstandsprognosen im Trend immer gestiegen. Deutlich wird in den beiden letzten Prognosekurven ferner, dass der Schuldenschnitt 2012 nicht verhinderte, dass die Staatsschuld vorerst wieder steigt.
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