Ich versuche in meinen Kopf rein zu hören, aber mein Kopf ist voll, ich kann keinen Gedanken richtig anhalten. Der eine springt gleich zum nächsten über. Wieso soll ich auf Facebook etwas liken, das ich viel lieber disliken möchte? Wieso sorgt die Diskussion um ein Hemd im Morgenmagazin für mehr Tweets und Retweets, als jede inhaltliche Kritik? Verkürzen wir Zusammenhänge, weil wir nur noch 140 Zeichen haben? Wie kann ich Berufliches und Privates trennen, wenn ich doch im Privaten auf den Beruf und im Beruf auf das Private angesprochen werde? Ist es wirklich schlecht für mein Gehirn, dass ich an jeder Ampel auf mein Smartphone schaue, und ihm somit kein Abschalten, keinen Leerlauf mehr ermögliche? Gerade hat es „Ping“ gemacht, eine neue Mail. Darf ich jetzt nachschauen? Oder soll ich mal verrückt sein, und es nicht tun? Ach Mist, mein Alarm, ich muss gleich meine Eltern anrufen, und die Blumen wollte ich auch noch gießen, der Hund muss raus, die Sonne scheint, wo ist meine Sonnenbrille, aber wollte ich nicht vorher eigentlich noch schnell den Kommentar zur Ukraine lesen. Immer dieses „eigentlich“.
Lese ich eigentlich zu viel? Ist das der Grund, warum ich kaum noch meine eigenen Gedanken höre, weil ich mich täglich mit anderen Meinungen und Einschätzungen zudröhne. Dröhne gleich Drohne. Macht Deutschland gerade alles richtig? Ebola, Irak, Russland, Nigeria, Assad. Befindet sich die Diplomatie in der Defensive? Wo ist Sandra Bullock und wünscht sich den Weltfrieden, wenn man sie braucht? Und wieso muss ich mir anschauen, wie 5000 Idioten in Köln machen, was sie wollen – und was die Mehrheit der Deutschen nicht will. Oder doch? Sagen sie etwa das, was viele denken, sich aber aus Gründen der Political Correctness nicht mehr trauen? Haben wir eigene Kulturkreise oder haben wir eine Gesellschaft, die unterschiedliche Kulturkreise trägt und erträgt? Muss ich verstehen, warum sich in Deutschland Leute darüber aufregen, dass wir Flüchtlinge aufnehmen? Und hier verharre ich nun, der Gedanke springt nicht weiter, und zum ersten Mal habe ich eine Antwort auf meine Frage. Alles im mir schreit „Nein“.
Meine Familie ist auch geflohen. Nach dem Sturz von Saddam war es für sie im Irak nicht mehr sicher. Lebensträume und Räume wurden weggebombt. Sie mussten alles hinter sich lassen, auch ihren Stolz und ihre Würde. Und ich fühlte mich hilflos, ich konnte nur mitansehen, wie meine Familie auseinander gerissen und die Erinnerungen an meine Kindheit begraben wurde. Fühle ich mich deshalb so betroffen? Nein. Ich bin betroffen und schäme mich, weil es dieses Mal vor den Augen der Welt geschieht; und ich mich wieder hilflos fühle. Das Kollektiv macht es nur schlimmer.
Christen die flüchten, Yesiden, die im Gebirge festsitzen, Kurden die kämpfen und Muslime, die sich verzweifelt dagegen wehren, dass sie nicht über einen Kamm mit dem sogenannten Islamischen Staat geschoren werden. Dabei haben sie weder einen Staat, geschweige denn haben sie etwas mit dem Islam zu tun. „Wieso? Der Muslim ist doch ein Islamist. Oder nicht?“ wurde ich letztens gefragt. Ja, Differenzierung ist etwas, was in unserer hektischen, schnelllebigen Zeit gerne mal hinten rüber fällt. Hey, aber was soll’s? Morgen ist die Schlagzeile vergessen, der nächste Skandal wartet schon. Und die Netz-Meute wartet schon darauf, ohne Filter und ohne Verstand, dafür aber mit ihren armseligen Namen, wie Billo72, BumBumKnall, ihre Meinung kund zu tun. Ja, wir brauchen Schubladen, um uns selbst in Sicherheit zu wiegen. Schwarz-Weiß-Denken. Klare Einteilung, klare Kante. Aber wieso muss ich überhaupt wissen, ob es nun ein Christ, ein Muslim, ein Syrer, ein Iraker oder ein sonst was ist? Sind die knapp 10 Millionen, die gerade auf der Flucht sind, nicht einfach nur Menschen? Und zwar Menschen, die ihr Land nicht verlassen wollten, sondern mussten! Menschen, die sich in ihrer Heimat ein Leben aufgebaut hatten, eine Zukunft, die Träume für ihre Kinder hatten, und die nun mit Nichts auf der Flucht sind. Menschen, die Dinge erlebt haben, bei denen wir selbst im Kino die Augen verschließen würden. Männer, die mit ansehen mussten, wie ihre Frauen und Kinder vergewaltigt wurden, Kinder, die mit ansehen mussten, wie ihre Väter hingerichtet wurden. Und wir? Ja wir sehen die Bilder im Fernsehen. Täglich. Aber wirklich vorstellen können und wollen wir es uns nicht. Wie soll ein Mensch das auch ertragen? Wir verschließen verständlicherweise unsere Augen, aber unsere Fähigkeit zur Empathie dürfen wir nicht verschließen. Ach ja, „das haben die sich doch selber eingebrockt, die mit ihrer Religion.“ Mein Gott, dann glauben sie wahrscheinlich auch noch an den Weihnachtsmann.
Und an all die, die keine Empathie in sich entdecken können, vielleicht finden sie ja ein bisschen Intelligenz? Vielleicht haben sie ja schon mal was vom Fachkräftemangel und vom demographischen Wandel gehört? Vielleicht sind die Menschen, die wir hier aufnehmen, eine Chance für unser Land? Vielleicht zieht ja dieses wirtschaftliche Argument? Ach nein, wie konnte ich vergessen, die Menschen, die zu uns kommen, sind ja Taugenichtse. Keine Akademiker, keine Fachkräfte. „Die liegen uns am Ende nur auf der Tasche. Außerdem haben wir schon genug aufgenommen“. Ach ja? Sagen sie das mal Ländern wie Jordanien, der Türkei oder dem Libanon. Allein hier: 4 Millionen Einwohner, 1 Million Flüchtlinge. Ja, es sind die Nachbarstaaten. Und? Ist das ein Grund, sie alleine zu lassen? Wir sehen ja jetzt, wo das hinführt. Wollen wir also wirklich mit Ansage in die nächste Katastrophe reinrutschen und hinterher so tun, als hätten wir es nicht geahnt bzw. nicht kommen sehen? Sollen Völker- und Menschenrecht weiter auf der Strecke bleiben?
Ja, die Welt wäre so einfach in schwarz und weiß, es wäre so schön leicht, sie in in gut und böse zu unterteilen. Wenn ich könnte, würde ich wie Tim Bendzko schnell mal die Welt retten. Das kann ich leider nicht, aber helfen kann ich. Da kann mein Kopf ruhig voll sein, mein Herz und mein Land sind es noch lange nicht.
Nachtrag vom 6.11.2014: einige Antworten auf die vielen Kommentare
- geht es hier um Wirtschaftsflüchtlinge? nein
- geht es hier um ungebremste Zuwanderung oder das Asylrecht? nein
- geht es hier um Flüchtlinge, die ihr Land verlassen mußten? ja
- geht es hier nur um Muslime? nein
- habe ich je gesagt, wie viele Flüchtlinge wir noch aufnehmen können? nein
- möchte ich eine unbegrenzte Aufnahme von Flüchtlingen? nein
- habe ich auf alle Fragen eine Antwort? nein
- möchte ich unkontrollierte Zuwanderung, sprich Zuwanderung ohne steuernde Einwanderungsgesetze? nein
- möchte ich das „schwarze Schafe“ abgeschoben werden können? ja
- ist das Grundrecht auf Asyl eine direkte Lehre aus der Verfolgungsgeschichte der Nazi-Zeit? ja
- gehen mir die Dealer, die bei mir im Park stehen, auf die Nerven? ja
- haben wir Probleme bei der Zuwanderung? ja
- gibt es neben dem Gastrecht auch Gastpflichten? ja
- möchte ich einfach eine ehrliche, ergebnisoffene (politische) Debatte darüber führen, wie viele Menschen wir vorübergehend und wie viele wir dauerhaft aufnehmen können? ja
- möchte ich, dass der Bund den Kommunen mehr hilft? ja
- bin ich dankbar, dass es so viele unermüdliche ehrenamtliche Helfer gibt – nicht erst seit gestern und nicht nur in diesem Bereich? ja
- muss ich Ihnen erzählen, wo und wie ich mich engagiere? wie viel ich spende? in wie vielen Flüchtlingsheimen ich war? nein
- und wenn ich es tun würde, würden sich dann nicht die meisten von Ihnen darüber aufregen und sagen, ich würde mich hier aufspielen? ja
- wollten viele der Flüchtlinge, die ich kennen gelernt habe, wieder in ihre Heimat? ja
- alle? nein
- wäre es mir lieber, wir könnten Ihnen vor Ort helfen und sie hätten niemals flüchten müssen? ja
- sollten die, die hier bleiben, deutsch lernen und das Grundgesetz achten? ja
- dürfen die, die hier bleiben, ihre Kultur wahren, ohne unsere zu diskreditieren? ja
- kann ich die Sorgen und die Ängste, die manche hier haben, in Teilen verstehen? ja
- lebe ich gerne in Deutschland und weiß viele Dinge hier zu schätzen und zu schützen? ja
- darf ich mein Land (was ich hier gar nicht getan habe) und die Einstellung einiger meiner Mitmenschen kritisieren? ja
- muss ich mir (auch unangebrachte) Kommentare und Meinungen anhören? ja
- haben meine Eltern sich alles selbst erarbeitet, abgespart und finanziert? ja
- haben sie 50 Jahre in die Rentenkasse eingezahlt? ja
- ändern all die Aussagen irgendetwas an der Kernaussage meines Blogs? nein
- bin ich hier aufgenommen oder hier geboren worden?
- wollen manche zwischen den Zeilen etwas lesen, was sie lesen wollen?
die beide letzten Punkte überlasse ich gerne Ihnen!
ich (Dunja Hayali) und meinesgleichen (wer auch immer das sein soll)
Infokollaps ? ein. Phänomen ,weltweit:" akute eutrophierten Gedankenräume".?
” Lese ich eigentlich zu viel?”,ich glaube schon.
Ein überstrapaziertes Gehirn könnte irrwitzige Gedankenkonstellationen einräumen!
Wie sollte ich selber mir ganztäglich beschäftigen mit Israel oder /und Antisemitismus ,um selig zu werden?
Es genügt mich zu kümmern um was ich kann ,die konkreten alltägliche Dingen.
Das Große und Weltweite bleibt meistens nur bloßes Gerede.
Ein Mensch ,Verursacher dramatische Situationen und ebenfalls anfällig für Ehrfurcht vor dem Leben,und …Verantwortung fürs Geschehene,Zukünftige und das Heutige sei ihm nicht fremd,im Gegenteil.
"Aber helfen kann ich"
Dann tun Sie es doch: Nehmen Sie nur 10 Flüchtlinge aus Syrien bei Ihnen auf. Nicht nur Ihr Land hat Platz, auch Ihre Wohnung!
Das ist das
was ich auch immer allen Pro’Asyl’-Fanatikern sage, die werden danach immer ganz ganz still, es ist halt immer leichter, etwas von anderen zu fordern, wofür man selbst gar nicht einstehen muss.
Das, Herr Gruß,
ist die Argumentation der Menschen, die es auch gerne sehen, daß ihnen die Anderen ständig die Kohlen aus dem Feuer holen. Tut mir leid: Aber das ist einfach nur billiges Stammtischgewäsch.
Wer sagt das Deutschland noch nicht 'voll' ist...
… ist also schon ein “Pro’Asyl’-Fanatiker”?
Dann gehöre ich wohl auch dazu. Deutschland kann locker weitere Menschen aufnehmen – ohne dadurch gravierende Nachteile zu haben. Ich würde wahnsinnig gerne für die Forderung, weitere Flüchtlinge aufzunehmen und angemessen unterzubringen, einstehen. Mache ich auch schon mit ehrenamtlicher Arbeit – das reicht aber nicht. Gerne würde ich auch mehr Steuern zahlen, wenn das den Menschen, die vor unvorstellbar Grausamen geflohen sind, in Form von Wohnraum zu Gute kommt.
Aber ich fordere trozdem von meinem SOZIALStaat, dass er sich vorrangig angemessen um die Unterbringung von Geflüchteten kümmert. Das ist seine Pflicht und das ist auch gut so. Die Würde dieser Menschen zu wahren ist nicht nur die Aufgabe derer, deren Horizont weitergeht als bis zum eigenen Stammtisch, wie bei Ihnen, Herr Spaniel und Herr Gruß.
Na, dann...
…sagen Sie es mir mal. Ich wäre nicht ganz still. Weil das Blödsinn ist. Niemand muss Flüchtlinge in seiner Wohnung aufnehmen. Im Gegenteil, die Wohnungen werden vom Staat gemietetet inklusive Renovierung etc.
Ich werd auch ganz still, wenn ich Ihre Ansichten lese, Herr Spaniel.
Kein Grund stolz zu sein …
Frau Wagner
ich erspare es mir, auf Ihre persönliche Beleidigung einzugehen, bedenken Sie aber, wer mit Fingern auf andere zeigt, zeigt zugleich mit dreien auf sich selbst. Ich bin Deutscher, ich wurde hier geboren, allerdings auf der falschen Seite, und es ist meine Aufgabe, mich vorallem um diejenigen zu kümmern, die ebenfalls hier geboren wurden, und das seit Generationen. Wenn Sie das für sich persönlich anders sehen, so ist das Ihre Ansicht, meine jedenfalls wird das so nicht und auch unter keinen Umständen. Punkt.
Herr Kintzel
wer sind bitte die anderen? Speziell Syrien könnte ein reiches Land sein, reich für alle, meine ich. Dass dem nicht so ist, ist aber nicht Ds Schuld und darum muss D dafür auch nicht wie sonst üblich zahlen. Das wäre ja auch noch schöner.
Wenn Sie Ihren post mit Inhalt anreichern, Herr Kreibig
können wir gerne weiterdiskutieren, so gelingt mir das allerdings nicht.
Aha...
…auf welcher falschen Seite sind Sie denn geboren? In der ehemaligen DDR? Soll ich Ihnen mal meine Meinung über die “friedliche Revolution” sagen?
Schöne Grüße!
Nur zu
da bin ich jetzt aber mal ganz Ohr.
Sicher
aber auch für diese vom Staat angemieteten Wohnungen inkl. deren Reinigung muss dann – Sie ahnen es sicherlich – der – wiederum – Staat bezahlen. Und wer verschafft dem Staat das Geld dafür? Sie ahnen es, diejenigen in diesem Land, die sich Ihre gezahlten Steuern und Sozialabgaben bei keinem Finanzamt dieser Welt mehr zurückholen können.
Herr Spaniel!
Stimmt also: DDR?
Korrekt
Ich warte auf Ihre Ausführungen.
Nun denn:
Wie kommen Sie dazu, die große der Mehrheit der Flüchtlinge als Wirtschaftsflüchtlinge zu bezeichnen? Können Sie das mit Zahlen untermauern?
Die friedliche Revolution: was denken Sie, wieviel Wirtschaftsflüchtlinge unter den DDR-Bürgern waren? Setzen Sie mal ins Verhältnis, wieviele Bürger der DDR vor drohender Vergewaltigung, Folter, Verstümmelung und Tod geflohen sind?
Wie kann es sein, dass Sie mit Ihrer Biografie sich anmaßen, anderen leidenden Menschen die Freizügigkeit und Schutz zu verwehren?
Und nun ein paar Zahlen:
– Die Kosten für die deutsche Einheit liegen, Stand 2014, zwischen 1,3 und 2 BILLIONEN Euro.
– Die JÄHRLICHEN Kosten liegen bei 100 Milliarden Euro.
– Der Bund gab im vergangenen Jahr 1,5 Milliarden Euro für Asylbewerber aus.
Wissen Sie, ich glaube, und wenn Sie ehrlich sind, wissen Sie das auch, das dass stimmt:
Ihnen geht es gar nicht um das Geld.
Das Boot ist voll, wir können schliesslich nicht jeden aufnehmen, was wir brauchen ist eine
kontrollierte Zuwanderung nach kanadischem Muster ! Genau so wird es tönen, von all den hartherzigen lieben Mitmenschen hierzulande, die sich Christen schimpfen und sich so wohl fühlen bei der CSU, der CDU und der AfD. Wer betrügt, der fliegt ! Keine Einwanderung in unsere Sozialsysteme ! Hochgerechnet auf den Libanon müssten wir, um gleichzuziehen, 20 MIllionen Flüchtlinge aufnehmen. Die Bundesrepublik könnte das sogar besser verkraften als der Libanon. Wir sind hierzulande nicht einmal in der Lage einen signifikanten Beitrag zu leisten, sondern schauen einfach weg. Das ist beschämend und unwürdig. Da hat Frau Hayali recht.
Und dabei können Sie gerade schon am Libanen sehen, dass die Staat zusammengebrochen ist
und zwar aus einer Vielzahl von Gründen, einer davon ist nämlich die absolute Überforderung dieses Staates. Was wiederum gewisse Gruppen wie die Hisbollah weiterhin fördert, um dann ihrerseits für noch mehr Flüchtlinge zu sorgen. Aus diesem Teufelskreis wird man jedenfalls nicht ausbrechen, indem D noch mehr Wirtschaftsflüchtlinge aufnimmt und alimentiert.
Herr Kreibig
der Ansatz darf nicht lauten, 20 Millionen Flüchtlinge bei uns aufzunehmen, sondern der Ansatz muss lauten, Arbeits- und Lebensbedingungen in den Ländern zu schaffen, aus denen die Flüchtlinge fliehen (müssen). Dort gehört angesetzt und nirgend woanders.
Hochgerechnet auf den Libanon müssten wir, um gleichzuziehen, 20 MIllionen Flüchtlinge aufnehmen.
Rihtig, dann würden wir gleichziehen mit dem Libanon und zwar in den Kategorien Bürgerkrieg, Terror und Haß.
Wer wünscht sich solche Zstände in Deutschland? Ich jedenfalls nicht.
Was soll denn daran christlich sein, Wirtschafts-Flüchtlinge mit falschen Versprechungen
ins Land zu locken? Gelockt wird mit Wohlstand, Arbeit und einer neuen Heimat aber viel zu oft bleibt nur eine Existenz in der alimentierten Unterschicht. Oder was ist daran christlich, seinem Nachbarn vorzuschreiben, was er mit wem teilen soll?
Christlich ist übrigens, SELBST etwas abzugeben, OHNE auf die anderen zu zeigen.
Also Herr Kreibig…!?
Kollektivzwang
Ich möchte mich nicht vom Gutmenschentum zwingen lassen. Nehmen sie Flüchtlinge und kümmern sie sich richtig um sie. Nicht so abschieben in Flüchtlingslagern. Das ist zu wenig.
Möchten Sie mit dem Libanon gleich ziehen?
Sagen Sie es uns bitte
Ein souveräner Staat hat: Ein Staatsgebiet, eine Staatsgewalt und ein Staatsvolk. Zum Staatsvolk
gehören wiederum ausschließlich Staatsbürger; mithin: nicht “einfach Menschen” sondern vielmehr Staatsangehörige, die man von Flüchtlingen zu unterscheiden hat. Das ist nicht etwa meine “beschämende und unwürdige” Definition. Sondern die des Völkerrechts. Und wozu gibts nun ein Völkerrecht – wo wir doch alle “einfach Menschen” sind? Genau, weils eben Völker gibt – fragen Sie mal diejenigen, die sich gerade im nahen Osten prügeln – und weil internationale Konflikte eben nicht ausarten sollen, bis am Ende alles überall in Scherben liegt.
Gehen Sie doch mal vier, fünf Generationen zurück, in Ihrer Familiengeschichte,
Frau Storz-Ganzlin. Ihnen werden die Augen übergehen vor so viel Migrationshintergrund …
Sie haben Recht Frau Hayali
Die Diskussionen bei uns sind teilweise wirklich unwürdig. Es ist kein Geld für ordentliche Flüchtlingsheime da, aber zig Milliarden für aufgebläte Verwaltungen oder teilweise sehr fragwürdige Förderprogramme. Und ich kann auch nicht erkennen, dass bei uns überall Herrscharen von Flüchtlingen die Straßen bevölkern.
Aber wenn in einem Land wie dem unseren keine objektiven Gespräche über eine angemessene Asylpolitik geführt werden, ist es nicht verwunderlich, das am Ende abstruse Meinungsbilder entsehen.
D droht der Verkehrskollaps
nicht mal dafür haben wir Geld in D. Wir dürfen keine Fehlanreize in D schaffen, die derzeitige Asylpolitik tut aber gerade das. Menschen zum Bleiben bewegen muss das Ziel sein, in einer auch für sie lebenswürdigen Heimat, das muss das Ziel sein.
Haben unsere Vorfahren umsonst vor Wien gekämpft!
Im 16 Jahrhundert haben tausende unserer Vorfahren unser Europa gegen den Islam verdeidigt. War das umsonst? Natürlich müssen wir den Menschen im nahen Osten helfen, doch heißt das noch lange nicht, dass wir alles was sich irgendwie als Flüchtling outet in Europa aufnehmen müssen. Wenn es eine Garantie gäbe, dass diese Flüchtlinge nach dem Krieg wieder zurück in ihre Heimat gingen könnte man vielleicht darüber nachdenken, aber selbst dann müsste neben den finanziellen Opfern, die wir uns durchaus leisten könnten, aber auch Opfer auf kultureller, und zwischenmenschlicher Ebene erbracht werden (oben schon Beschrieben: Haß zwischen den Flüchtlingen, der seine Opfer auch bei den Einheimischen finden wird), die ich mir in Europa (EU) nicht wünsche. Europa ist doch ein Raum in dem es geschafft wurde, friedlich nebeneinander und miteinander zu leben. Der Zulauf von weiteren in in ihrer Kultur, Religion und Lebensauffassung total abweichender Bevölkerungsgruppen, würde dieses mit vielen Opfern (2 Weltkriege) Gleichgewicht wieder zerstören.
Europa hat schon sehr viele Menschen anderer Herkunft aufgenommen, aber insbesondere die Aufnahme von Moslems aus dem Nahen Osten und Afrika könnte in nicht ferner Zukunft dazu führen, dass Europa nicht mehr demokratisch eigenbestimmt ist, sondern Zustände, wie in fast allen überwiegend von Moslems bewohnten Nationen eintreten, wo Despoten und intolerante oder chaotische Herrschaftsstrukturen vorherrschen (z.B. Türkei, Ägypten, Saudi-Arabien, Pakistan….)
Die einzige Möglichkeit, die Probleme zu lösen ist vor Ort. Mit der Aufnehme der Flüchtlinge holen wir uns die Probleme von dort, wo sie aktuell sind, nur nach Europa herein. Sie sind damit aber nicht gelöst. Und “Christen” zu beschimpfen, nur weil sie nicht wollen, dass die Flüchtlinge in unser Land kommen, halte ich für infam, weil Christen ja gerne helfen, nur nicht auf diese Weise.
Den Vorfahren aus dem 16. Jahrhundert verpflichtet?
Sehr geehrter Herr Wickles,
warum sind Sie den Vorfahren im 16. Jahrhundert stärker verpflichtet als heutigen Menschen?
Fragt sich
H. Dietz
Vielleicht sind wir dem Erhalt unserer eigenen Kultur verpflichtet;
das BVerfG hat es jedenfalls 1987 noch so gesehen; da werden Sie auch schon auf der Welt gewesen sein, Herr Dietz? Und wenn Sie jetzt mal einen Schritt weiter denken: Die Menschen, die zu uns flüchten, sind doch auch ihrer Kultur verpflichtet – oder nicht?
Kultur ist nicht homogen oder stabil, sie ändert sich permanent, unter anderem abhängig von den Menschen, die in ihr leben. Davor scheinen ja auch etliche Kommentatoren Angst zu haben: dass sich unsere Kultur ändert, abhängig davon, welche Menschen zu uns kommen. Dem ersten Teil stimme ich in jedem Fall zu, dem zweiten nur bedingt; denn mir scheint mindestens ebenso wichtig, wie wir mit ihnen umgehen – und das Ergebnis weit offener als Ihre Rede von Kultur, der sich Menschen verpflichtet fühlen, nahe legt.
MfG
H. Dietz
Das ist doch aber nicht meine Rede, sehr geehrte Frau Dietz, sondern vielmehr die des
BVerfG, also der obersten Autorität in unserem Staat: “Das Festhalten an der deutschen Staatsangehörigkeit in Art. 116 (1), 16 (1) GG und damit an an der bisherigen Identität des Staatsvolkes des deutschen Staates ist normativer Ausdruck dieses Verständnisses und dieser Grundentscheidung. Aus dem Wahrungsgebot folgt insbesondere die verfassungsrechtliche Pflicht, die Identität des deutschen Staatsvolkes zu erhalten.“
(Neue Juristische Wochenschrift, Heft 2, S. 1313 f., 1988).
Man beachte: Bisherige Identität, die “zu wahren ist”! Ob man dieses donnernde Verdikt so einfach mit ein paar Änderungen des Staatsbürgerschaftsrechts aus der Welt schaffen kann … Damals also haben die Verfassungsrichter mit “permanenter kultureller Änderung”, wie Sie sie nun postulieren, noch nicht allzu viel am Hut gehabt, will mir scheinen, sondern – so verstehe ich das jedenfalls – ganz genau auf die kulturelle Stabilität gesetzt, die Sie nicht erkennen können! Und 1987 gabs auch schon Zivilisation … und Kriege auf der Welt … und Asyl (sogar großzügiger geregelt als heute) … Ich kann dazu nur sagen: Das BVerfG ist auch ein Stück (demokratischer) Kultur, der ich mich verpflichtet fühle. Und was nun meine Vermutung angeht, dass sich andere Menschen womöglich einer anderen Kultur – nämlich ihrer eigenen – verpflichtet fühlen und das BVerfG womöglich nicht eben als Hort der Weisheit anerkennen: Vermuten Sie denn anderes? Ist eine solche Anschauung nicht vielleicht ein wenig … von oben herab? Meinen Sie denn nicht, dass anderen Menschen eben andere Autoritäten wichtig sein könnten als ausgerechnet – deutsche? Viele Grüße!
Kultur versus Staatsangehörigkeit als Identität des Staatsvolkes
Sehr geehrte Frau Storz-Ganzlin,
besagter Ausschnitt aus dem BVerfG wird in Blogkommentaren offenbar gerne zitiert – dort steht allerdings nichts von Kultur, sondern nur davon, dass an der deutschen Staatsangehörigkeit als der bisherigen Identität des Staatsvolkes festzuhalten ist. Das ist etwas ganz Anderes.
H. Dietz
Sehr geehrte Frau Dietz, bei allem gebotenen Respekt:
woran soll den aber die Identität des deutschen Staatsvolkes, die das BVerfG erkannt hat, anknüpfen – wenn nicht an die Kultur des Staatsvolkes? Können Sie sich eine “kulturlose Identität eines Staatsvolkes” vorstellen?
Den ca. 740.000.000 verpflichtet.
Sehr geehrte Frau Dietz,
ich kann in den Ausführungen des Herrn Wickles sehr gut folgen und verstehe seinen Beitrag so, dass er sich für das Europa von heute mit seinen derzeit 740.000.000 Einwohnern verpflichtet fühlt. Ich teile diesbezüglich seine Meinung.
Ich bin sogar der Meinung, dass auch Sie das mit ein wenig gutem Willen sicherlich können.
Viele Grüße!
Schätzungsweise...
…413 Millionen Einwohner hat die EU.
Und vielleicht wäre hier mal jemand so freundlich, den Begriff Kulturzu definieren? Wie viele verschiedene Kulturen (Brauchtümer) haben wir allein in Deutschland?
Und glaubt hier wirklich jemand, dass die Grenzen zwischen den Kulturen absolut sind?
Ich habe Samstags sogar schon Türken mit ihrem Auto in der Waschstraße gesehen 😉
Muss ich verstehen, dass jemand von Flüchtlingen redet und Einwanderer meint, Frau Halali?
Reden wir zuerst von Flüchtlingen – da ist die deutsche Politik ein Armutszeugnis und es spricht überhaupt nichts dagegen, eine halbe Million oder eine Million Menschen als Flüchtlinge aufzunehmen. Sofort.
Reden wir dann von Einwanderern. Nein, ich möchte unter keinen Umständen und auf keinen Fall die Einwanderung einer weiteren Million Menschen aus einem Kulturkreis, der geistig das späte Mittelalter nicht verlassen hat. Es ist mir dabei auch vollkommen egal, ob 99% dieser Menschen im Alltag friedlich bleiben werden. 99% der Faschisten, Nationalsozialisten und Kommunisten dieser Erde waren im Alltag auch ganz friedliche Familienmenschen und Fabrikarbeiter. Der Vergleich ist unfair? Nicht wirklich – eine konservative Islamauslegung führt gesellschaftlich zu vergleichbaren Ergebnissen für alle Nichtmoslems. Wie selbst in den Vorzeigestaaten mit muslimischer Mehrheit leicht zu beobachten ist (Indonesien oder Türkei), wo Frauen, Schwule und alle Nichtmoslems Menschen zweiter und dritter Klasse sind. Nicht aufgrund von Alltagsrassismus (den gibt es in Deutschland auch), sondern systematisch, politisch wie rechtlich abgesichert und erwünscht.
Und jetzt reden wir von der Verbindung zwischen Flüchtlingen und Einwanderern. Ihr emotionaler Ausbruch, den jeder gerne nachvollziehen wird, war vielleicht deshalb auch eine Offenbarung: Sie fragen, warum Deutsche etwas gegen die Aufnahme von Flüchtlingen haben (können), diese herzlosen Monster. Die Antwort geben sie doch selbst – Ihr Beitrag behandelt mehrheitlich den Wunsch nach einem multikulturellen Deutschland und die angeblichen Vorteile verstärkter Einwanderung aus Nordafrika und Arabien. Beides impliziert, dass die Menschen bleiben. Und genau das, Frau Halali, wollen viele Deutsche absolut nicht.
Danke, dass Sie die Verbindung selbst hergestellt haben. Und nicht versuchen, Ihre Vorstellung von einem anderen Land unter dem menschenfreundlichen Deckmantel von Flüchtlingshilfe zu verbergen. Eine multikulturelle Gesellschaft – ja, das ist ein Fakt, Beispiele gibt es selbst in Europa zur Genüge – ist nicht etwa Fortschritt, sondern Rückschritt. Mehr Konflikte, das Wiederaufbrechen von in Europa erledigten Kämpfen um grundlegende Menschenrechte, mehr Gewalt auf den Strassen? Nein, danke! Das hier ist (auch) mein Land. Und ich will nicht mehr Einwanderung, wenigstens keine aus dem Mittelalter.
Eine Mehrheit der deutschen Wahlberechtigten kann das anders entscheiden, dann werde ich mich fügen. Aber bis dahin werde ich mir von niemandem erzählen lassen, dass ich genau deshalb unempathisch, ungebildet oder dumm bin. Das geht ungeöffnet an den Absender zurück, der mir weismachen will, das Ertragen von unterschiedlichen Kulturkreisen sei gesellschaftlicher Fortschritt. Ist es nicht – und das lässt sich leicht nachweisen. Man befrage nur die mehr als tausend Missbrauchsopfer von Rotherham. Die es ohne Einwanderung aus dem Mittelalter nicht gegeben hätte.
Gruss,
Thorsten Haupts
Mutiger Beitrag
vielen Dank dafür, Herr Haupts.
@Herr Haupts
mein aufrichtiger Glückwunsch zu Ihrem Kommentar. Ich hätte es nicht treffender formulieren könne. Vollkommen schließe ich mich Ihrer Sichtweise an!
Klasse!
…Herr Haupts, Respekt für diesen Beitrag. Er wird vielen aus der Seele sprechen.
Auf den Punkt, Herr Haupts.
Herzlichen Dank!
Kulturelle Vielfalt und Fortschritt
Sehr geehrter Herr Haupts,
Kulturkreise kann man nicht ertragen, die Zumutungen, die das Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen mit sich bringt aber schon. Und unter anderem die Religionsfreiheit (die für Sie unzweifelhaft auch Fortschritt sein dürfte) verdankt sich der Einsicht, dass sich die Konfessionskonflikte anders nicht lösen lassen, also anders gesagt: verdankt sich letztlich unserem Umgang mit der kulturellen Vielfalt – und der bestand nicht darin, die Anderen gar nicht erst hineinzulassen…
Herzlich
H. Dietz
Vielen Dank Herr Haupts
Sie sprechen mir aus der Seele.
Die moslemischen Staaten müssen ihre Probleme insbesondere das Religionsproblem des Islam
eigenständig lösen. So wie unsere Vorfahren von dem Diktat der Kirche und von dem Kirchenterror befreien mussten. Das hat Millionen von Opfern gekostet. Wir nennen diese Epoche Aufklärung.
…nur dass diese Aufklärung mindestens bis Mitte des 20. Jahrhunderts andauerte, da zB die Menschenrechte von der Kirche erst mit dem II. Vatikanischen Konzil in den 1960er Jahren akzeptiert wurden. Auch wenn Ihre Rede der “Vorfahren” darauf hindeutet: so lange ist das nicht her…
H. Dietz
(Lach) Frau Dietz, ich habe mit den hier bisher existierenden Zumutungen kein Problem.
Aber man muss mich davon überzeugen, dass der erwartete Ertrag seinen Preis wert ist: Die bewusste Hineinholung bereits erledigter alter sowie neuer Probleme nach Deutschland. Und genau das stellt die Einwanderung weiterer Menschen aus dem Nahen Osten dar. Ich muss mir meine Einwanderer nicht dort suchen, wo dadurch bei uns das grösstmögliche Problem verursacht wird! Selbst dann nicht, wenn man Einwanderung prinzipiell bfürwortet.
Die Religionsfreiheit verdankt sich im übrigen überhaupt weder der Einsicht, noch kultureller Vielfalt, sondern der schlichten Tatsache, dass mit dem europäischen Hochadel ein zweites Machtzentrum in Europa exisiterte, das sich dem Einfluss der Kirche mehr oder weniger weitgehend entziehen konnte. Sowohl die innerchristliche gesellschaftliche Auffächerung in Form der Reformation als auch die nichtchristliche in Form der Aufklärung verdankt sich auch der schlichten Tatsache, dass deren Gründungs- und Frontfiguren genügend Schutz vor Verfolgung bei Förderern aus dieser Schicht fanden, sonst hätten wir beides nicht erlebt.
Last but not least – Muslime kennen keine Religionsfreiheit. Nirgendwo. Sie kennen Muslime (=Menschen), Anhänger der mosaischen Buchreligionen (=Menschen zweiter Klasse, können durch Konversion noch zu Menschen werden), Anhänger anderer Religionen oder Atheisten (können weg, es sei denn, sie konvertieren gaaaanz schnell). Dass das bei uns vor zuletzt etwa 250 Jahren auch einmal so war, ist kein überzeugendes Argument dafür, sich alle damit verbundenen Probleme und Kämpfe erneut anzutun.
Gruss,
Thorsten Haupts
Sehr geehrter Herr Haupts,
so viele Themen, bei denen wir unterschiedlicher Meinung sind – natürlich können Sie sich so ein einfaches Bild des Islam basteln und damit Ihre Position zu begründen suchen, das macht die Beschreibung des Islam aber nicht richtiger und den Verweis, bei uns sei seit mindestens 250 Jahren alles besser, nicht zutreffender.
Wir werden sicherlich bald Gelegenheit finden, weiter darüber zu diskutieren, für heute ist es genug.
H. Dietz
Wirklich guter Beitrag
Und es wirklich mehr als verwunderlich, dass man von Rotherham schon am nächsten Tag nichts mehr hörte. Vergleicht man das einmal mit dem Presseecho auf die grässlichen Taten des Herrn Dutroux in Belgien fragt man sich wirklich, warum so etwas nur ein/zwei Bericht wert ist.
Bitte argumentieren Sie sachlich und mit Belegen – schon allein bei Google gibt es knapp 17.000 hits für Rotherham und Missbrauch, davon wesentlich mehr als ein, zwei Berichte in den führenden Medien.
H. Dietz
Ich kann zwar den "Mut" nicht erkennen, trotzdem danke. Ihnen und
allen anderen hier, den Beitrag mochten.
Gruss,
Thorsten Haupts
Welche Kultur meinen Sie bloss, Herr Haupts ?
Ein paar Goethe-Zitate oder Bach-Kantaten ? Oder meinen Sie das finsterste Mittelalter jemals, für das unsere “Kultur” verantwortlich war ? In nur zwölf Jahren gelang uns die totale Zerstörung jeglicher Werteordnung, mithin der totale Rückschritt auf unter Null. Das macht uns keiner nach und ist gar nicht soooo lange her. Die Kämpfer vom ISübrigens sind schlichte Waisenknaben gegenüber “unseren” Einsatzgruppen in der Ukraine, Weissrussland oder Polen … Und so schliesst sich ein Kreis. Die heute Verfolgten bedürfen schon aus historischen Gründen unserer Hilfe und die darf ruhig grosszügig ausfallen. Das wäre übrigens kulturvoll …
Ich halte die IS wie alle radikalen Islamisten zwar für das exakte Gegenstück zu Nationalsozialist
aber sonst kein Widerspruch zu ihrer Darstellung der NS Zeit.
Und da ich dahin nicht zurück möchte, mag ich keine Einwanderung aus einem Kulturkreis, der problem- und widerstandslos damit klarkommt, ähnlichen Typen Heimat und Wirkungskreis zu bieten und sie für “Brüder” zu halten. Das war die Einwanderungsfrage.
Da ich aus Prinzip nicht mehr mit Leuten spreche, deren erstes Argument die Nazikeule darstellt, werde ich auf Beiträge von Ihnen künftig nicht mehr antworten.
Was die Flüchtlingsfrage angeht – wer lesen kann, ist deutlich im Vorteil. Ich schrieb zur Erinnerung:
“Reden wir zuerst von Flüchtlingen – da ist die deutsche Politik ein Armutszeugnis und es spricht überhaupt nichts dagegen, eine halbe Million oder eine Million Menschen als Flüchtlinge aufzunehmen. Sofort.”
Ich möchte nur nicht, dass diese Flüchtlinge auf Dauer hierbleiben!
Gruss,
Thorsten Haupts
Sie akzeptieren wenigstens, dass zu unserer Kultur offenbar ganz kulturlose Menschen und ganz
barbarische Dinge gehören, Herr Haupts. Schön. Diese Menschen waren und sind zum Teil übrigens noch unter uns. Und all das unerhörte ist gar nicht lange her. Das hat mit einer Nazikeule nichts zu tun, ich sprach insbesondere von den Einsatzgruppen und die waren nicht alle, hoppla !, jetzt kommts, durchweg mit Nazis besetzt. Da gab es ganz brave, biedere Familienväter, die den Taugenichts von Eichendorff lasen, keiner Fliege etwas zuleide tun konnten (zu Hause), im Feld aber zu allerschlimmster Brutalität fähig waren. Genau das ist ja das Verstörende. Ergo sind wir von unserem Mittelalter nicht weit entfernt und genau das werfen Sie ja den muslimischen Gesellschaften in toto vor. In Ihren Suadas schwingt ein gewisser Chauvinismus mit, der die Welt einteilt in die bösen Muslime, die keinerlei Toleranz kennen und geistig-moralisch im Mittelalter verharren und uns, die wir ach so tolerant, weltoffen und aufgeklärt leben, was, wie gesagt bis vor gar nicht langer Zeit gar nicht der Fall war. Abgesehen davon, dass Sie keinerlei Ahnung von den Lebenbedingungen der mehr als anderthalb Milliarden Menschen in mehr als 60 Ländern dieser Erde zu haben scheinen, wenn Sie pauschal alles über einen Kamm scheren.
Wer aus schlimmen Zuständen flieht, benötigt unsere Hilfe und zwar ohne Vorbedingungen. Das lehrt uns unser Mittelalter.
Wer im übrigen Flüchtlinge und Einwanderer glaubt trennen zu können, macht den gleichen Fehler wie in den 60er Jahren, als alle dachten, es kämen “Gastarbeiter” und dabei kamen Menschen. Viele Flüchtlinge mögen in ihre Heimat zurückkehren, wenn die Zustände sich verbessert haben. Die, die hier bleiben wollen, die Arbeit gefunden haben, ihre Kinder zur Schule schicken udn deutsch können, sollen dies dürfen.
Danke :-). Jetzt haben wir erneut schriftlich, warum immer mehr Menschen auch Flüchtlingen nicht
mehr helfen wollen und eine Aktion wie in den neunzigern – die rasche Aufnahme von mehr als 500.000 Bürgerkriegsflüchtlingen aus Bosnien – heute kaum noch denkbar erscheint. Weil: “Wer im übrigen Flüchtlinge und Einwanderer glaubt trennen zu können, macht den gleichen Fehler wie in den 60er Jahren …” Und ich als deutscher Staatsbürger und Wahlberechtigter möchte eben genau nicht, dass man die Ablehnung von Massenweinwanderung über das Flüchtlingsrecht aushebelt.
Sie wollen das. Und torpedieren damit de facto Flüchtlingshilfe solange, wie eine Mehrheit von Wahlberechtigten Masseneinwanderung ablehnt. Und das ist deswegen traurig, weil wir tatsächlich leicht in der Lage wären, einer halben oder einer Million Menschen kurzfristig, unbürokratisch und grosszügig zu helfen. WENN diese Menschen nicht als Mittel zur Aushebelung des Asylrechtes (wie gerade in Berlin) oder zur Aushebelung von Einwanderungsgegnerschaft missbraucht werden.
Ihre und Frau Hayalis Beiträge stehen pars pro toto dafür, warum Deutschland immer engherziger erscheinen mag. Ist es nicht. Es haben nur immer mehr Menschen die Schnauze gestrichen voll davon, Flüchtlingshilfe zu sagen, Masseneinwanderung zu meinen und dabei Wahlbürgermehrheiten einfach zu überfahren.
Gruss,
Thorsten Haupts
Deutschland hat fast eine halbe Million Menschen aufgenommen, allerdings aus sämtlichen Teilen
Exjugoslawiens, Herr Haupt. Angesichts der vielen Ethinien kann man allerdings schon mal durcheinanderkommen, das verstehe ich. Wenn Sie also Bosnier meinen, so versteht man darunter Kosovoalbaner, Bosnier, Serben (zB. aus dem Kosovo, aus der Republik Srpska), man versteht darunter Kroaten, Roma, Ashkali etc. 350.000 Menschen sind in ihre Heimat zurückgekehrt. Bei den Bosniern beträgt der Anteil der Rückkehrer zwischen 66%-71%. Der Rest ist zum Teil hier geblieben oder weiter gewandert. Die hier gebliebenen Bosnier sind in der Regel herrvorragend integriert, insbesondere die Kinder. Gleiches gilt für Kosovoalbaner. Aus Flüchtlingen können also unproblematisch Einwanderer werden und so war es auch immer. Was die Akzeptanz in der Bevölkerung angeht, so ist nach wie vor jenes scheinbare Paradox gültig: In Landstrichen mit besonders wenigen Ausländern ist die Ablehnung gegen sie am grössten. Je näher sich die Menschen kommen, desto mehr schwinden Ängste, Vorbehalte oder jene Ressentiments, denen offenbar auch Sie anheim gefallen sind (“die” Muslime). Viele Menschn haben zudem ein feines Sensorium für unmenschliche Politik. Als die zwangsweisen Rückführungen zB. von kosovoalbanischen Familien anstanden, gab es ungeahnte Solidarität auch und gerade in kleinen Dörfern und Städtchen in Bayern oder Baden-Württemberg: Eingaben an den Landtag, Mahnwachen, Kirchenasyl, Proteste, Demonstrationen, Geldsammlungen. Menschen, die ein Herz haben, konnten und können nämlich nicht verstehen, dass die kleine Sagjide aus Pristina vormittags von der Polizei aus ihrer Schule, ihr Vater von seiner Arbeit abgeholt und mit dem Rest der Familie zur Abschiebung gebracht wird. Dies nach jahrelangem Aufenthalt, guten Deutschkenntnissen, Mitgliedschaft in Vereinen, Schulbesuch, Arbeit etc. Hinzu kommt, dass die Moralvorstellungen und das Arbeitsethos zB. von Kosovoalbanern denen zB. calvinistischer Schwaben odder katholischer Bayern so unähnlich gar nicht sind. MaW., die deutsche Bevölkerung ist erheblich weiter und hat mehr Herz als es uns die AfD, NPD oder CSU glauben machen möchte, oder Sie, Herr Haupts. Und das ist auch gut so !!!
Dann ist ja alles gut - und wir sehen bald eine Million Syrer und Iraker bei uns.
Hmmm, könnte mich mit dem Gedanken sogar anfreunden. Wir sollten dem ganzen Nahen Osten anbieten, ihre höcht gefährdeten Restbestände an Christen und Juden aufzunehmen. Damit bekommen wir die produktivsten Leute dieser Gegenden – und wie sich der Rest gegenseitig massakriert, lässt mich dann ziemlich kalt.
Gruss,
Thorsten Haupts
Frau Hayali
bitte verschliessen Sie doch nicht die Augen vor der realen Einwanderungssituation nach D. Diejenigen, die hierher kommen, migrieren in der Mehrzahl (Sie wissen, Ausnahmen bestätigen die Regel) direkt ins deutsche Sozialsystem, genau deswegen kommt ja die Mehrzahl von ihnen (siehe oben) auch hierher. Da hilft auch die Keule mit dem anstehenden demokratischen Wandel nicht weiter, D nutzen keine Kinder aus eingewanderten Familien, die es nicht schaffen, Deutsch zu lernen, die haben auf dem hiesigen Arbeitsmarkt keine Chance, und auf dem internationalen ohne Englisch schon gar nicht (beides könnten sie in D lernen, und zwar vollkommen kostenlos, warum sie das nicht tun, fragen Sie bitte die Einwanderer, nicht aber den deutschen Staat, der trägt daran keine Schuld). Herzliche Grüsse, Thomas Spaniel
Hallo Herr Spaniel!
Ich habe überhaupt keine Ahnung, woher Sie Ihre Zahlen nehmen. Ich habe mir mal eine Statistik aus Bild-Zeitung(?) gegoogelt.
Knappe 19% der Ausländer sind Hartz-IV-Empfänger und kanpp 8% “Deutsche”. Woher nehmen Sie die “Mehrzahl”?
Ich komme aus Frankfurt und sehe jeden Tag Hunderte glänzend integrierte “Ausländer”. Weiter gehe ich auf Ihren “hetzerischen” Post nicht ein.
Woher kommen Sie denn, wenn ich fragen darf?
Tja, die einen glauben an den Weihnachtsmann und die anderen
an 5000 Idioten … und die einen glauben ausschließlich an wirtschaftliche Zusammenhänge und die anderen ausschließlich an menschliche … Vor allen Dingen glaube ich nicht daran, dass solche Kommentare geeignet sind, die Menschen zusammenführen; sie polarisieren – und das ist nicht gut. Denn am Ende Ihres Kommentars reservieren Sie die Kategorien “Helfen” und “Kopf” und “Herz” und “Land” ausschließlich für sich selber …
Darum geht es nicht, in der Not ist sich jeder selbst am Nächsten...
und das gilt völlig unabhängig von der Religion. Es geht nicht um voll oder leer, auch nicht um Taugenichtse, die es hüben wie drüben gibt 😉 Es geht um unsere Errungenschaften, den Sozialstaat, den gesellschaftlichen Zusammenhalt und sogar die europäische Einigung, wenn man sich die Dispute und gegenseitigen Anschuldigungen der europäischen Regierungen bezüglich der Asylpolitik anschaut. Es geht auch und vor allem um den Umgang mit Missbrauch, denn Armut schafft kein Recht auf Asylgewährung!
Sinn des Asylrechts
Das Asylrecht ist genau für eine Zielgruppe wie Sie geschaffen worden, nämlich jene, die um konkret bedroht sind und um ihr Leben fürchten müssen. Was aber mit all denjenigen, die genau diese Recht missbrauchen und aus anderen Gründen, durchaus nachvollziehbar, von Süden nach Norden ziehen. Ist Gerechtigkeit erst dann erreicht, wenn der gesamte Wohlstand der Erde, der natürliche wie der geschaffene, exakt gleich verteilt ist? Oder brauchen wir die Ungleichheit in Lebensverhältnissen, um dynamischen Fortschritt zu erzielen, ohne den wir mit dem globalen Bevölkerungswachstum und dem Klimawandel nicht fertig werden. Ich bin sehr dafür den verfolgten Christen, Jesiden, Kurden Asyl zu gewähren, vorausgesetzt, sie akzeptieren die hier geltenden Rechtsordnung als gültig und sind willens in der vorhandenen Gesellschaft gleichwertig mitzumachen und beizutragen. Was aber mit denen, die die hier vorhandene Gesellschaft verachten und hassen? Muss man die auch willkommen heißen?
SgF. Hayali
Als engagierte Journalistin im ZDF Morgenmagazin habe ich Sie schon häufig erleben können. Ihre persönliche Betroffenheit über das Elend in der Islamischen Welt – speziell im Nahen Osten – ist nicht nur wegen Ihrer Geschichte nachvollziehbar. Seit 1979 mit dem Sieg der Islamischen Revolution in IRAN ist dort die Katze aus dem Sack resp. Pandoras Büchse geöffnet worden. Jahrhunderte alte Religiös bedingte Erbfeindschaften hetzen erfolgreich gegen einander und die einzelnen Sekten des Islams sowie der christlichen, jüdischen, jesidischen u.v.m. Werden gewaltsam vertrieben oder verlieren ihr Leben, wenn sie nicht fliehen. Deutschland ist aber Teil der EU und des Westens und wird nur gemeinsam handeln und sich möglichst aus diesen religiös-bedingten Konflikten heraushalten.
Es ist gut das die EU ihre Aussengrenzen mit Frontex schützt, denn Europa kann genauso wenig ein Auffangbecken für traumatisierte Shiiten oder Sunniten sein, aber bei kulturell Verwandte wie Chaldäer und syrische Christen sollte Brüssel und die Mitgliedsstaaten kooperativ sein.