Ich versuche in meinen Kopf rein zu hören, aber mein Kopf ist voll, ich kann keinen Gedanken richtig anhalten. Der eine springt gleich zum nächsten über. Wieso soll ich auf Facebook etwas liken, das ich viel lieber disliken möchte? Wieso sorgt die Diskussion um ein Hemd im Morgenmagazin für mehr Tweets und Retweets, als jede inhaltliche Kritik? Verkürzen wir Zusammenhänge, weil wir nur noch 140 Zeichen haben? Wie kann ich Berufliches und Privates trennen, wenn ich doch im Privaten auf den Beruf und im Beruf auf das Private angesprochen werde? Ist es wirklich schlecht für mein Gehirn, dass ich an jeder Ampel auf mein Smartphone schaue, und ihm somit kein Abschalten, keinen Leerlauf mehr ermögliche? Gerade hat es „Ping“ gemacht, eine neue Mail. Darf ich jetzt nachschauen? Oder soll ich mal verrückt sein, und es nicht tun? Ach Mist, mein Alarm, ich muss gleich meine Eltern anrufen, und die Blumen wollte ich auch noch gießen, der Hund muss raus, die Sonne scheint, wo ist meine Sonnenbrille, aber wollte ich nicht vorher eigentlich noch schnell den Kommentar zur Ukraine lesen. Immer dieses „eigentlich“.
Lese ich eigentlich zu viel? Ist das der Grund, warum ich kaum noch meine eigenen Gedanken höre, weil ich mich täglich mit anderen Meinungen und Einschätzungen zudröhne. Dröhne gleich Drohne. Macht Deutschland gerade alles richtig? Ebola, Irak, Russland, Nigeria, Assad. Befindet sich die Diplomatie in der Defensive? Wo ist Sandra Bullock und wünscht sich den Weltfrieden, wenn man sie braucht? Und wieso muss ich mir anschauen, wie 5000 Idioten in Köln machen, was sie wollen – und was die Mehrheit der Deutschen nicht will. Oder doch? Sagen sie etwa das, was viele denken, sich aber aus Gründen der Political Correctness nicht mehr trauen? Haben wir eigene Kulturkreise oder haben wir eine Gesellschaft, die unterschiedliche Kulturkreise trägt und erträgt? Muss ich verstehen, warum sich in Deutschland Leute darüber aufregen, dass wir Flüchtlinge aufnehmen? Und hier verharre ich nun, der Gedanke springt nicht weiter, und zum ersten Mal habe ich eine Antwort auf meine Frage. Alles im mir schreit „Nein“.
Meine Familie ist auch geflohen. Nach dem Sturz von Saddam war es für sie im Irak nicht mehr sicher. Lebensträume und Räume wurden weggebombt. Sie mussten alles hinter sich lassen, auch ihren Stolz und ihre Würde. Und ich fühlte mich hilflos, ich konnte nur mitansehen, wie meine Familie auseinander gerissen und die Erinnerungen an meine Kindheit begraben wurde. Fühle ich mich deshalb so betroffen? Nein. Ich bin betroffen und schäme mich, weil es dieses Mal vor den Augen der Welt geschieht; und ich mich wieder hilflos fühle. Das Kollektiv macht es nur schlimmer.
Christen die flüchten, Yesiden, die im Gebirge festsitzen, Kurden die kämpfen und Muslime, die sich verzweifelt dagegen wehren, dass sie nicht über einen Kamm mit dem sogenannten Islamischen Staat geschoren werden. Dabei haben sie weder einen Staat, geschweige denn haben sie etwas mit dem Islam zu tun. „Wieso? Der Muslim ist doch ein Islamist. Oder nicht?“ wurde ich letztens gefragt. Ja, Differenzierung ist etwas, was in unserer hektischen, schnelllebigen Zeit gerne mal hinten rüber fällt. Hey, aber was soll’s? Morgen ist die Schlagzeile vergessen, der nächste Skandal wartet schon. Und die Netz-Meute wartet schon darauf, ohne Filter und ohne Verstand, dafür aber mit ihren armseligen Namen, wie Billo72, BumBumKnall, ihre Meinung kund zu tun. Ja, wir brauchen Schubladen, um uns selbst in Sicherheit zu wiegen. Schwarz-Weiß-Denken. Klare Einteilung, klare Kante. Aber wieso muss ich überhaupt wissen, ob es nun ein Christ, ein Muslim, ein Syrer, ein Iraker oder ein sonst was ist? Sind die knapp 10 Millionen, die gerade auf der Flucht sind, nicht einfach nur Menschen? Und zwar Menschen, die ihr Land nicht verlassen wollten, sondern mussten! Menschen, die sich in ihrer Heimat ein Leben aufgebaut hatten, eine Zukunft, die Träume für ihre Kinder hatten, und die nun mit Nichts auf der Flucht sind. Menschen, die Dinge erlebt haben, bei denen wir selbst im Kino die Augen verschließen würden. Männer, die mit ansehen mussten, wie ihre Frauen und Kinder vergewaltigt wurden, Kinder, die mit ansehen mussten, wie ihre Väter hingerichtet wurden. Und wir? Ja wir sehen die Bilder im Fernsehen. Täglich. Aber wirklich vorstellen können und wollen wir es uns nicht. Wie soll ein Mensch das auch ertragen? Wir verschließen verständlicherweise unsere Augen, aber unsere Fähigkeit zur Empathie dürfen wir nicht verschließen. Ach ja, „das haben die sich doch selber eingebrockt, die mit ihrer Religion.“ Mein Gott, dann glauben sie wahrscheinlich auch noch an den Weihnachtsmann.
Und an all die, die keine Empathie in sich entdecken können, vielleicht finden sie ja ein bisschen Intelligenz? Vielleicht haben sie ja schon mal was vom Fachkräftemangel und vom demographischen Wandel gehört? Vielleicht sind die Menschen, die wir hier aufnehmen, eine Chance für unser Land? Vielleicht zieht ja dieses wirtschaftliche Argument? Ach nein, wie konnte ich vergessen, die Menschen, die zu uns kommen, sind ja Taugenichtse. Keine Akademiker, keine Fachkräfte. „Die liegen uns am Ende nur auf der Tasche. Außerdem haben wir schon genug aufgenommen“. Ach ja? Sagen sie das mal Ländern wie Jordanien, der Türkei oder dem Libanon. Allein hier: 4 Millionen Einwohner, 1 Million Flüchtlinge. Ja, es sind die Nachbarstaaten. Und? Ist das ein Grund, sie alleine zu lassen? Wir sehen ja jetzt, wo das hinführt. Wollen wir also wirklich mit Ansage in die nächste Katastrophe reinrutschen und hinterher so tun, als hätten wir es nicht geahnt bzw. nicht kommen sehen? Sollen Völker- und Menschenrecht weiter auf der Strecke bleiben?
Ja, die Welt wäre so einfach in schwarz und weiß, es wäre so schön leicht, sie in in gut und böse zu unterteilen. Wenn ich könnte, würde ich wie Tim Bendzko schnell mal die Welt retten. Das kann ich leider nicht, aber helfen kann ich. Da kann mein Kopf ruhig voll sein, mein Herz und mein Land sind es noch lange nicht.
Nachtrag vom 6.11.2014: einige Antworten auf die vielen Kommentare
- geht es hier um Wirtschaftsflüchtlinge? nein
- geht es hier um ungebremste Zuwanderung oder das Asylrecht? nein
- geht es hier um Flüchtlinge, die ihr Land verlassen mußten? ja
- geht es hier nur um Muslime? nein
- habe ich je gesagt, wie viele Flüchtlinge wir noch aufnehmen können? nein
- möchte ich eine unbegrenzte Aufnahme von Flüchtlingen? nein
- habe ich auf alle Fragen eine Antwort? nein
- möchte ich unkontrollierte Zuwanderung, sprich Zuwanderung ohne steuernde Einwanderungsgesetze? nein
- möchte ich das „schwarze Schafe“ abgeschoben werden können? ja
- ist das Grundrecht auf Asyl eine direkte Lehre aus der Verfolgungsgeschichte der Nazi-Zeit? ja
- gehen mir die Dealer, die bei mir im Park stehen, auf die Nerven? ja
- haben wir Probleme bei der Zuwanderung? ja
- gibt es neben dem Gastrecht auch Gastpflichten? ja
- möchte ich einfach eine ehrliche, ergebnisoffene (politische) Debatte darüber führen, wie viele Menschen wir vorübergehend und wie viele wir dauerhaft aufnehmen können? ja
- möchte ich, dass der Bund den Kommunen mehr hilft? ja
- bin ich dankbar, dass es so viele unermüdliche ehrenamtliche Helfer gibt – nicht erst seit gestern und nicht nur in diesem Bereich? ja
- muss ich Ihnen erzählen, wo und wie ich mich engagiere? wie viel ich spende? in wie vielen Flüchtlingsheimen ich war? nein
- und wenn ich es tun würde, würden sich dann nicht die meisten von Ihnen darüber aufregen und sagen, ich würde mich hier aufspielen? ja
- wollten viele der Flüchtlinge, die ich kennen gelernt habe, wieder in ihre Heimat? ja
- alle? nein
- wäre es mir lieber, wir könnten Ihnen vor Ort helfen und sie hätten niemals flüchten müssen? ja
- sollten die, die hier bleiben, deutsch lernen und das Grundgesetz achten? ja
- dürfen die, die hier bleiben, ihre Kultur wahren, ohne unsere zu diskreditieren? ja
- kann ich die Sorgen und die Ängste, die manche hier haben, in Teilen verstehen? ja
- lebe ich gerne in Deutschland und weiß viele Dinge hier zu schätzen und zu schützen? ja
- darf ich mein Land (was ich hier gar nicht getan habe) und die Einstellung einiger meiner Mitmenschen kritisieren? ja
- muss ich mir (auch unangebrachte) Kommentare und Meinungen anhören? ja
- haben meine Eltern sich alles selbst erarbeitet, abgespart und finanziert? ja
- haben sie 50 Jahre in die Rentenkasse eingezahlt? ja
- ändern all die Aussagen irgendetwas an der Kernaussage meines Blogs? nein
- bin ich hier aufgenommen oder hier geboren worden?
- wollen manche zwischen den Zeilen etwas lesen, was sie lesen wollen?
die beide letzten Punkte überlasse ich gerne Ihnen!
ich (Dunja Hayali) und meinesgleichen (wer auch immer das sein soll)
Danke für den Kommentar
Was ich immer wieder erschreckend finde, ist die Tatsache, dass die “Das Boot ist voll”-Typen oft Deutsche sind, die oder deren Eltern (aus dem Osten) selbst flüchte mussten.
Jeder Zensor würde aufschreien, wenn ich wiedergäbe was Türken, die seit 20 Jahren
in Deutschland sind, über den Nachzug sagen! Wobei mir einfällt, dass das Morgenmagazin vor kurzem aus verschiedenen Ländern berichtet hat: die Reporterin aus Frankreich war sichtlich erschüttert, als sie erzählen musste, dass es ausgerechnet in den Banlieues den heftigsten Widerstand gegen Wirtschaftflüchtlinge und die höchste Zustimmung zu Le Pen gab.
Herr Wertig
“Das Boot ist voll”-Typen usw. usf.. Herzlichen Glückwünsch, Sie Weltkriegs-Winner, Sie brauchten scheinbar erst gar nicht zu fliehen, Sie durften gleich dableiben, in Ihrer wohlbehüteten westlichen Besatzungszone. Viell. dehnt es Ihren eigenen Horizont, sich daran zu erinnern, dass beide von einem D ausgingen, nicht nur vom Osten Ds (würde einigen natürlich wunderbar ins eigene Geschichtsbild passen, passt aber eben – leider – nicht).
Bloss keine sachliche Diskussion
Die deutsche Flüchtlingspolitik wird enorme Konsequenzen für unsere und kommende Generationen haben. Welche das sind und welche Schlussfolgerungen daraus gezogen werden sollten, wäre idealerweise Gegenstand einer sachlichen, gesellschaftlichen Diskussion. Dass wir diese nicht führen, liegt auch an Artikeln wie diesem hier. Die Autorin behauptet “die Welt wäre so einfach in schwarz und weiß, es wäre so schön leicht, sie in in gut und böse zu unterteilen” und richtet sich selbstverständlich gegen jene, die ihre Meinung nicht teilen, ohne die Notwendigkeit zu erkennen sich an die eigene Nase zu fassen.
Auf der Welt passieren schreckliche Dinge. Wer uneingeschränkte Aufnahme von Flüchtlingen nicht befürwortet hat kein Herz und keinen Verstand. Wir sind doch alle Menschen. Noch nie etwas vom demographischen Wandel gehört?
Es steht Frau Hayali natürlich frei so etwas zu Papier zu bringen, aber es trägt zu einer sachlichen Diskussion recht wenig bei.
Wie gut hat Integration in Deutschland bisher funktioniert? Welche Konzepte haben sich bewährt, welche haben sich als nutzlos herausgestellt? Wissen wir wirklich, wie man Millionen von Menschen aus verschiedensten Ländern, mit verschiedensten Sprachen, Religionen und Überzeugungen in eine Gesellschaft integriert, oder lassen wir sie erst ins Land und betreiben dann Flickschusterei? Wie viele Menschen kann ein Land wie Deutschland aufnehmen und zwar nicht nur räumlich gesehen? Was spricht gegen selektivere Modelle, bei denen stärker auf Qualifikation und Integrationsfähigkeit geachtet wird?
Frau Hayali, stellen Sie sich einfach vor, 10 Millionen Russen wären 1941 in den Irak geflohen
Dann stellen Sie sich vor, welche gewaltigen Probleme und gesellschaftlichen Spannungen das im Irak erzeugt hätte. Dann können sie vielleicht nach empfinden, wie sich viele Deutsche im eigenen Land fühlen. Flucht ist selten eine gute Lösung, und meistens lohnt es sich für etwas zu kämpfen. Die Russen haben damals gekämpft, es blieb ihnen auch gar nichts anderes übrig, und den Sieg mit Millionen toten Soldaten und Zivilisten bezahlt. Aber sie haben am Ende gewonnen, über die weitere Geschichte kann man streiten.
Ist es wahr?
Als ich anfing, den Beitrag von Frau Hayali zu lesen, war mir, als würde ich in einen schönen Traum einsteigen. Wo ich doch gerade aufgestanden bin und einen verdammt starken Kaffee getrunken habe … Kurzlebiger als eine Nachricht sind meistens nur Blogs. Ja, die meisten kann man vergessen, abhaken, beiseite tun. Es muss dumm sein oder keine Ahnung von Ökonomie haben, wer seine Kräfte in einen Meinungsbeitrag investiert. Aber ich gestehe: Auch mich stört es nicht, wenn ich manchmal das Gefühl habe, beim Bloggen eine schlechte Kopie vom traurigsten Helden der (spanischen) Literatur zu werden. Und dass ich mich freuen würde, bald wieder etwas von Frau Hayali zu lesen.
offensichtlich nichts gelernt
Frau Hayali hat geschafft, woran viele Flüchtlinge scheitern. Sie ist Teil dieses Landes geworden und vermutlich ist ihr das ohne große Mühen gelungen. Repräsentativ ist ihr Lebenslauf nicht.
Viele Menschen flüchten aus ihren Heimatländern aber tragen ihre teilweise archaischen Wertvorstellungen und ihre Konflikte mit hierher. Der zwanglose Zwang des besseren Argument scheitert leider, wenn das Gegenüber im Konfliktfall “seine Brüder holt”.
Und ihre Argumentation ist bereits vielfach als substanzlos widerlegt.
– Die meisten Flüchtlinge bringen gerade keine gute Bildung mit. Demografische Probleme werden damit eben nicht gelöst.
– Gerade unter den tschetschenischen Flüchtlingen findet sich eine große Zahl hartgesottener und gewaltbereiter Islamisten.
– Der Libanon hat 1 Mio. Menschen aufgenommen: Ähnliche Proportionen hat Deutschland nach dem Krieg auch verkraftet. Aber das Erfolgsgeheimnis war eben, dass die Menschen die gleiche Sprache und Kultur hatten! Nur wer blind ist, sieht nicht wie sehr die Multikulturalismusideologie gescheitert ist. Es entsteht ein chaotisches Nebeneinander in dem die Friedfertigen und Fleißigen von den Durchsetzungsstarken und Gewalttätigen niedergehalten werden.
– In Berlin leben nur 100.000 Araber, aber sie stellen fast die Hälfte aller Intensivstraftäter in der 3-Millionen-Stadt.
Und zuletzt: Ich glaube nicht an den Weihnachtsmann, aber ich glaube sehr wohl daran, dass die Iraker an ihrem Bürgerkrieg selbst schuld sind. Es gibt weitgestreuten Extremismus auf allen Seiten. Die Sunniten kooperieren willfährig mit Al-Quaida bzw. dem IS wenn es gegen die Schiiten geht. Einen echten ideologischen Graben scheint es nicht zu geben. Sind die Übergänge zwischen Islam und Islamismus vielleicht fließender als uns weiß gemacht wird? Die Schiiten haben Baghdad mittlerweile ethnisch gesäubert und die Kurden sind auch keine Unschuldslämmer, schickanieren auch schon mal Christen, handeln mit IS-Öl und Heroin etc. Wer glaubt also an den Weihnachtsmann? Derjenige der alle “Flüchtlinge” für genuin verfolgte, integrationsfreudige, weltoffene Opfer der Umstände ohne extremistische Gesinnungen oder rein monetäre Einwanderungsinteressen hält.
Danke für Ihren Beitrag, Herr Schmidt
wohltuend zu lesen, da faktenbasiert.
Muslime, die sich verzweifelt dagegen wehren, dass sie nicht über einen Kamm mit dem sogenannten
Islamischen Staat geschoren werden. Das muss furchtbar sein, aber als Deutsche müsste sie doch auch wissen, dass diese oft und gerne gerade auch bei zwischenmenschlichen oder nachbarlichen Auseinandersetzungen von Zugewanderten als Nazis betitelt werden, und das ebenfalls ertragen müssen, auch wenn die eigenen Eltern im KZ umgekommen sind. Den Deutschen kann man allerdings zugutehalten, dass sie sich verantwortlich fühlen für die unsäglichen Verbrechen, die in deutschen Namen begangen wurden und allzeit bereit sind, diese auch mit meterlangen Lichterketten, Tischen gegen Rechts etc. auf die Gegenwart zu übertragen. Nicht wirklich hingegen kann ich nachvollziehen, wenn unterschiedliche Flüchtlingsgruppen, die ja immerhin vor Gewalt, Diskriminierung und Terror geflohen sind, meinen, in Deutschland kulturelle, religiöse, ethnische und/oder kriegerische Auseinandersetzung der Heimatländer HIER ausleben zu dürfen.
Ich verstehe Ihren Unmut durchaus, Frau Hayali
und habe auch ein gewisses Verständnis für Ihre Verbitterung aber die Vergleiche mit Flüchtlingen in den Nachbarländern sind so nicht korrekt. Wie sind diese Menschen denn dort untergebracht? Sie leben abgeschottet von der Landesbevölkerung in Zeltlagern und diese werden zumindest in der Türkei auch noch polizeilich bewacht.
Erhalten die Flüchtlinge dort Leistungen nach einem Asylbewerberleistungsgesetz? Nein! Werden sie medizinisch versorgt? Auch nicht. Wenn diese Flüchtlinge in Deutschland auch so untergebracht wären, wie in den von Ihnen zitierten Ländern, dann gäbe es aber einen riesigen Aufschrei, besonders auch von Ihnen.
Die ohnehin stark verschuldeten Kommunen in Deutschland sollen jetzt auf die schnelle menschenwürdige Unterkünfte quasi über Nacht aus dem Boden stampfen und werden deswegen teilweise die Gebühren und Abgaben für ihre Bürger erhöhen müssen, weil sie von der Bundesregierung finanziell allein gelassen werden.
Nein, Frau Hayali, Sie brauchen nicht zu akzeptieren, daß sich viele Leute in Deutschland darüber aufregen aber verstehen sollten Sie es schon.
Guter Punkt, Herr Emerson
entscheidend ist nämlich, wer wem welche Rechnung und warum bezahlt. Allein darauf kommt es schlussendlich an.
So einfach ist die Welt nicht.
Ich bin auch für die Aufnahme von mehr Flüchtlingen, Deutschland hat die Kapazität, aber nur dann wenn die Bevölkerung das will! Und warum wollen soviel deutsche nicht mehr Flüchtlinge? Sind die deutschen Kaltherzig? Wollen sie ihr Geld nicht teilen? Wollen sie ihr Land nicht teilen? Vielleicht, wird es so zu einem Teil sein. Der andere Teil hat vielleicht auch einfach angst in seinem eigenen Land sich fremd zu fühlen und teils auch bedroht durch Menschen anderer Kulturen die in Gruppen auf unseren Straßen stehen oder sitzen. Es ist vielleicht dumm vor solchen Ansammlungen von Menschen Angst zu haben. Aber Angst ist auch manchmal menschlich. Als Einheimischer hat man nicht die Möglichkeit wo anders hin zugehen ohne seine Wurzeln zu verlassen. Des sollte man auch mal sehen.
Aber was will ich damit sagen??? Ich bin der Meinung es sollten strengere Gesetze und Regeln entstehen. Ayslbewerber sollen in Deutschland arbeiten dürfen, uneingeschränkt, Deutschlandweit. Nach Befriedigung der entsprechenden Region müssen die Asylanten zum Großteil zurück. Der Teil der in Deutschland einen hochwertigen Job gefunden hat, bekommt wenn er will die deutsche Staatsbürgerschaft. Bei Straftaten werden die Asylanten umgehend ausgewiesen. Wenn es diese harten Regeln geben würde, wäre die Akzeptanz deutlich größer für Asylbewerber.
Ein anderer Punkt: IS-Kämpfern die deutsche Staatsbürgerschaft entziehen!!! Die haben in unserem Land nix mehr zu suchen. Es kann nicht sein dass die wieder unter uns leben dürfen.
Was heißt hier hilflos zusehen? Wir senden Waffen an die Kurden! Was sollen wir sonst tun? Mit den Amerikanern Bomben werfen? Vielleicht, aber ich bezweifel den langfristigen Erfolg! Was sollen wir tun? Unsere Kinder im Bodenkampf nach Syrien schicken, dass deren Blut den Boden von Syrien und Irak tränkt. Des wäre die Realität. Und was haben die Amerikaner im Irak erreicht vor 5 Jahren? Wir können in meinen Augen nix tun außer Flüchtlinge aufnehmen und zuschauen.
Es ist hart dies zu sagen, ich weiß meine Meinung ist politisch inkorrekt, aber die Deutschen mussten auch sehr schmerzhaft lernen das Krieg keine Lösung ist. Und diesen Lernprozess müssen andere Völker wohl erst gerade machen.
Muß ich verstehen, daß Deutschland immer mehr Flüchtlinge aufnehmen soll, obwohl
– Flüchtlinge in Berliner Parks – und sicher nicht nur dort – Rauschgift an unsere Kinder verkaufen?
– diese Flüchtlinge fast alle gar keine klassischen Asylanten sind, deren Leben bedroht ist?
– die Integration moslemischer Menschen leider gewisse Probleme beherbergt und ein Großteil der Flüchtlinge Moslems sind
– Deutschland dieses Jahr 200 000 – 300 000 aufnimmt?
– es besser wäre die Verhältnisse der Flüchtlinge vor Ort zu verbessern?
Ich finde, ich muß nicht für alles Verständnis haben.
Sie haben verstanden, Herr Weinmann
Frau Hayali leider nicht.
Ich weiß gerade nicht, ob ich mich beleidigt fühlen soll oder nicht...
Frau Hayali, Ihr Rundumschlag finde ich persönlich unter der Gürtellinie.
Mir fehlendes Empathievermögen vorzuwerfen, weil ich auch für restriktivere Flüchtlingspolitik bin.
Ja, auch ich habe keine Lust mehr, auf “noch mehr” in unserem Land. Die meisten Flüchtlinge sind eine Armutsmigration. Dagegen wehren sich, mMn zu Recht, sehr viele Deutsche zunehmends.
Krieg herrscht viel auf dieser Welt. Den Menschen muss geholfen werden. Aber die Lösung kann nicht sein, alle zu uns zu lassen! Das müssen auch sie verstehen.
Und nach dem fehlenden Empathievermögen einem noch die Intelligenz absprechen zu wollen, schlägt dem Fass eigentlich den Boden aus (“Vielleicht finden sie noch ein bisschen Intelligenz”).
Ich bin 31, Diplom-Ingenieur und arbeite in der Industrie. Erzählen Sie mir nichts von Fachkräftemangel und Demografie!
Nicht jedes Klagelied der Industrie muss man mitsingen, nur weil diese gerne billigere Arbeitskräfte hätten! Nichts anderes ist nämlich der Grund für die Entstehung der beiden Schauermärchen.
Und meine persönliche Meinung zum Islam: Der Koran strotzt vor Gewalt und Rassismus. Das ist definitiv keine Religion des Friedens. Wenn dem so wäre, würden die “Ungläubigen” anders behandelt oder beschrieben werden (ein Vorbild könnte Jesus sein). Ich habe den Koran nicht komplett gelesen, weil ich es nicht mehr ausgehalten habe. Die Art und Weise, wie ich diffamiert wurde, welches Recht man Muslimen zusprach, wie man mit mir umgehen darf/kann und Allah mir sowieso das Menschsein abgesprochen hat… überhaupt die Bezeichnung “Ungläubiger”. Irgendwann konnte ich nicht mehr und hab das Buch zur Seite gelegt… meinem Seelenwohl zuliebe.
Frau Hayali, Sie haben viele Dinge nicht verstanden und diffamieren “Bio-Deutsche” welche auch nicht mehr die Lust haben gesagt zu bekommen, dass sie gefälligst den Run auf ihr Land stillschweigend und natürlich zahlend zu akzeptieren haben, während an ihm selber immer mehr gespart/ weggenommen wird.
Wir können nicht die ganze Welt retten und das ist auch nicht unsere bzw. meine Aufgabe.