Ich steige in ein Flugzeug einer westlichen Airline, und da begrüßt mich der Flugbegleiter – meine slawische Herkunft klar erkennend – auf Russisch. Ich antworte ihm englisch, um ein Lächeln bemüht, mein ganzes Naturell wehrt sich gegen diese falsche Zuschreibung als „Russin“, die er durch sein „Zdravstvuite“ ausdrückt. Etwas später bietet jener durchaus sympathische junge Mann Getränke an, wieder spricht er Russisch mit mir. Ich zögere, schaue ihn lange an, unsicher, eher wie ein Karpfen, bewege ich meine Lippen. „Bitte sprechen Sie kein Russisch mit mir, ich bin Ukrainerin“, antworte ich endlich in einem erbärmlichen Englisch, werde vor Aufregung laut und mache dabei noch mehr Fehler. Mein Gesicht ist feuerrot. Europäische Sitznachbarn schauen neugierig zu mir herüber, die „echten“ russischen Touristen weiter hinten schweigen erschrocken. Aber vielleicht kommt mir das auch nur so vor.

Vor einem Jahr wäre diese Situation für mich undenkbar gewesen. Heute aber ist dieser – nicht offen erklärte – Krieg, den Russland nahezu unverhohlen gegen die Ukraine führt, ein Teil unseres Alltags. Nein, das ist nichts Alltägliches, an das du dich gewöhnst, das du kaum bemerkst – es ist etwas, das dich nicht ruhig leben und atmen lässt, ein Stein, der auf deiner Seele liegt, etwas, dass dein Leben in „davor“ und „danach“ teilt. Diese täglichen Nachrichten über den Verlauf der Kämpfe im Osten, über die Zahl der Toten in der letzten Nacht, die seltenen Berichte über Bekannte, die konkreteren Erzählungen der Freiwilligen, die der Armee und Flüchtlingen helfen, die du jeden Tag auf Facebook verfolgst – und mit deinen Freunden diskutierst du in den Pausen in der Philharmonie die letzten Regierungsentscheidungen. Die Fotos in den sozialen Netzwerken, von jungen schönen Menschen, verstümmelt, ohne Arme oder Beine, die du nicht ohne Tränen anschauen kannst. Ohne groß nachzudenken, überweist du Geld auf deren Konto, die Hilferufe des einzigen Tierheims im Donezker und Lugansker Gebiet, das sich um verlassene Tiere im Kriegsgebiet kümmert. Dieses Jagdgewehr, das – seit auf dem Maidan Menschen erschossen wurden – bis zum heutigen Tag im weißen Schlafzimmer meiner Kiewer Bekannten steht. Der Ordner mit allen wichtigen Papieren und eine Summe Bargeld auf meinem heimischen Schreibtisch.
Nach dem Maidan hatten wir eine gute Chance unser Land zu verändern, der Kriegsausbruch, initiiert und unterstützt von Russland, hat das unmöglich gemacht. Einen Krieg gegen äußere und innere Feinde zu führen, durch ein völlig korrumpiertes staatliches System, ist praktisch unmöglich. Erschöpfung, ein Gefühl der Kraftlosigkeit, Apathie, äußerste Nervosität bilden den Hintergrund des alltäglichen Dekors. Manche versuchen trotzdem etwas zu tun und erreichen sehr viel, andere frohlocken über die Verschlechterung der Lage, manche leben so, als ob nichts geschehen wäre – 625 km vom Krieg entfernt, das ist möglich. “Ich warte, dass die Soronprfbs ein Konzert in Odessa geben, zum Beispiel im Ibiza für einen Haufen Geld. Bis die Band kommt, höre ich sie zu Hause und empfehle die Indi-Komödie Frank, „Nacht und Tag im Zauberwald. Eine von zwei Kulissen ist schon fertig! Hier können Sie sich einzeln, als Gruppe oder Familie filmen lassen.“ – „Wir laden Sie ein zum Neujahrs-Familien-Tag mit Feuerwerks-Detox-Menü, Beerensmoothie, Salat mit Tompinambur, Ingwer, grüner Cremesuppe mit Guacamole und Nusseis.“ – „Wenn Ihr Mann Sie gekränkt hat, reagieren Sie nicht grob darauf. Knabbern Sie ein paar Kekse auf seiner Bettseite“, empfehlen meine Odessaer Bekannten auf Facebook, als gäbe es keinen Krieg.
Aber wir haben heute nur die Wahl: unseren Blick auf das Wesentliche richten und uns auf das Überleben zu konzentrieren, nicht persönlich, sondern als Land und Nation.
Vor knapp 100 Jahren, im drei Jahre währenden Krieg um die Unabhängigkeit (1917-1920), erlitt die ukrainische Nationalbewegung eine Niederlage und die eigene Staatlichkeit rückte in weite Ferne. Jetzt können wir diese Chance nicht ziehen lassen, dazu haben wir kein Recht. Es könnte unsere letzte sein.
Als ich das Flugzeug verlasse, schaut der Flugbegleiter fragend, seine Brauen ironisch hochgezogen. Ich verabschiede mich auf Englisch. Heutzutage schäme ich mich, Russisch zu sprechen.
Übersetzt von Elke Bredereck
"Feind-Sprache"..."Beleidigung-Grund"?..."Mutter-Sprache"..."Schäm-Schweige-Grund"?
Der Grund, Die Basis, Die Motivation?!
“Sprach-Laute”…”Sprach-Lärm”…”Laute-Sprach-Laute”?!
“Das Schweigen…der Lämmer”…”belämmert”…
“Schuld-Gefühl”…”Das Schämen”?!
“Das Schweigen”…”Denk-Lärm”…”Leise-Sprach-Laute”?!
“Das Schweigen”…”Ausdruck wofür?!
“Das Sprechen”… “Die/Das Reden”…”Die Lauten Laute”…
“Der Sprach-Lärm”…des “Belämmerten-Lamm-Schaf”?!
Die täglich zunehmende/n
“Sprach-Reden-Flut/en”…”belämmern”…
“vernebeln”…”berauschen”…
“Das Gehirn”?!
“Krieg-Lärm”…”Ausdruck berauschter…verrauschter…
belämmerter…unreifer Gehirn-Masse/n”?!…
“von täglich wachsenden unreif lärmenden”…
“I/inter-NET-ionalen” “Lärm-Fluten”?!…im “KAMPF UM
VERNUNFT-HANDELN”?!
“Vernunft-gewinnung-generierung”…”Vernunft-Generation/en-UNREIFE-Gewinn/e/ung im täglichen “Krieg/s-Lärm”?!
Das Schweigen…Grund…Basis…Ausdruck…für “Das Denken” …”DAS REFLEKTIEREN”…
Selbsterkenntnis/se…und Einsicht/en…
Motivation/en für
“Vernunft-Generationen-Bildung/s-Gewinn/e”?!
Das Weltgeschehen, der Spiegel der Wahrnehmung… der “Wahrheit-Nehmung”…
der “Generation/en-Kriege-Lärm-Fluten-Gewinne”
und der “Schweige(Frieden?)-Lärm(leise Laute)-Denk-Generation/en-Vernunft-REIFE-Gewinne”?!
“SPRACH-LAUTE-LÄRMFLUTEN”… “GRÜNDE”…”BASEN”…”MOTIVATIONEN” “MIT SINTFLUT/EN-WIRKUNG/EN” …FOLGEN…AUSDRUCK..
VON REIFE_BILDUNG/S-REIFE-MAENGEL-KONSEQUENZ/EN!!!
Kriegrealität und Friedenrealität als
Realitätwirkungrefle/x/ktion-“REIFEMAß” der “LÄRM_ARTEN-REIFE”!
RE-FLEX/ENDE SIN-(SÜNDEN)-T(RENN/UNGEN)FLUT/EN …2014…!?
Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein.
Albert Einstein
Wer Geist hat, hat sicher auch das rechte Wort, aber wer Worte hat, hat darum noch nicht notwendig Geist.
Konfuzius
Man soll schweigen oder Dinge sagen, die noch besser sind als das Schweigen.
Pythagoras von Samos
Gruß
W.H.
P.S. Viele Menschen kennen
das “Fasten” und das “Fastenbrechen”…
“Schweigelärm/Denken” und “Schweigenbrechen”?
Motivation, Grund…
HUMAN-VERNUNFT-REIFE-
BILDUNG in lärmbescheidener, ruhiger,
“Welt-Lärm/Denk-Atmosphärensprache”…zum “Welt-Friede/n-Reife-Zweck”?!… als ewige, Generationen übergreifende,
Human-Leben-Basis-Begreifung?!
Sprech/"blasen/phrasen" als Denkreflexbasen...für "Taten/Handelreflex/blasen/phrasen"?!...
oder “Denk”phasen” mit
“Fasten/Denk-Schweigenbrechen” für
humanreife “Taten/Handel”phasen” in ruhiger, friedlicher, humanreifer “Human-Welt-Atmosphäre”…als “Denkreflektionsmotivation”?!
Reflexion…Reflektion?!
Wie leben wir?!
Reflex-“mäßig”?! oder reflektierend mit
“Reflektion-Maß”?!
Leben-Lärm-Alarm-Phasen/Phrasen?!
“Alarmierender Gruß”,
Lärm-Alarm = Krieg-Gefahr?
Ruhe-Alarm = Frieden?
Stille-Alarm = Tod-Gefahr?
W.H.
man kann auch mal übertreiben
RU ist von Osteuropa bis hin zu Mongolei und tiefen Mittelasien eine Lingua Franca, viele Meschen beherrschen die Sprache, was die (internationale) Kommunikation einfach erleichtert, was soll die Aufregung und öffentliche Ablehnung einer der UNO-Sprachen…?
Ich bin nicht selten mit der Politik der USA/UK kategorisch nicht einverstanden, dennoch rege ich mich nicht auf, wenn mich einer in Budapest auf ENG anspricht, davon ausgehend, dass ich Ungarisch nicht beherrsche…
Geht mir auch so.
Lebend in einem deutschen Gebiet mit hohem russischen Touristen- und Bevölkerungsanteil spreche ich auch aus grundsätzlichen Erwägungen – obwohl fliessend russischsprachig – als gebürtiger Deutscher kein russisch mehr. Sorry, aber mit Staatsangehörigen eines Landes, die eine Führungsclique bejubeln, die gegen die Ukraine einen unerklärten und völkerrechtswidrigen hinterhältigen Krieg führt, kann ich mich hier nicht mehr in ihrer Muttersprache unterhalten. Ich antworte grundsätzlich auf russisch gestellte Fragen nur noch auf deutsch, englisch oder ukrainisch. Meine Form des Protestes.
einseitige Meinung sollte auch als solche erkennbar gemacht sein
Meine Frau ist Ukrainerin. Nicht aus dem Osten der Ukraine um dies vorweg zu nehmen. Sie mag russisch nach wie vor. Warum auch nicht? Es ist eine schöne Sprache. Setzen Sie die Politik eines einzelnen Menschen gleich einem Land und dessen Kultur, mit dem (mit Verlaub) das ukrainische Volk bei weitem mehr verbindet als mit allen Europäern und fühlen sich dann beleidigt? Immerhin ist russsich eine Ewigkeit 2. Amtssprache in der Ukraine. Es ist sehr zu kurz gesprungen wenn Sie sich gekränkt fühlen weil Sie auf russisch angesprochen werden. Aber es wird immer Leute geben, die den “Beruf” des bloggens derart verstehen, der ganzen Welt ihre Ansichten zu schildern. Gott sei Dank ist ein Blog nicht mehr als ein Blog.
Der Blogbeitrag ist schon in der Überschrift als Brief aus Odessa kenntlich gemacht, wir hatten einige davon in den letzten Monaten, mit sehr unterschiedlichen Ansichten. Ein Brief ist etwas Subjektives. Von daher ist Ihr Vorwurf m.E. nicht gerechtfertigt.
Eigentlich
hat die Welt noch nie eine offensichtlicheren Regierungsumsturz inkl. Regierungsübernahme durch die USA miterleben dürfen(inkl. Frau Nulands eingeständnis dass die USA 5 Mrd in die Ukraine investiert hat,inkl. George Soros NGO”s u inkl. unsere sozialen Nationalisten die sich hinter dem Namen Svoboda verstecken,inkl. den georgischen Kriegstreiber Saakashwhili als Berater und einer US Bürgerin u ehemaligen Angestellten der US Regierung die mal eben schnell eingebürgert wurde um Finanzministerin werden zu können u Joe Bidens Sohn Hunter der jetzt Vorsitzender des grössten ukrainischen Energiekonzerns ist).
Das jetzt als einen von Russland provozierten Krieg zu verkaufen ist schon ein starkes Stück.
>>Nach dem Maidan hatten wir eine gute Chance unser Land zu verändern
Nein. Stimmt nicht. Vorher hattet ihr sie.
[…]
Bitte bleiben Sie sachlich. Die Blogredaktion
Kultur/Politik
“Bitte sprechen Sie kein Russisch mit mir, ich bin Ukrainerin!“
Sprache ist kultur und nicht poltik und wer die aktuellen Auseinandersetzungen zw. den beiden Ländern verstehen will, muss ihre Geschichte mit berücksichtigen.
Wie sich die Sichten ändern
Im Jahr 2001 besuchte ich gemeinsam mit ukrainischen Freunden, welche ich bei der “Einbürgerung” in Deutschland begleitet hatte, deren noch in Kiew lebenden Familien. Unvergesslich diese drei Wochen gelebter Gastfreundschaft in einer Stadt, einem Land im Umbruch. Die Korruption aller Orten allerdings auch. Gesprochen wurde Russisch, völlig unbefangen im “Gemisch” mit Ukrainisch. Letzteres vor allem durch die Eltern meiner Freunde. Ich erinnere mich genau an ein abendliches Gespräch in großer Runde zu diesem Thema, als ich fragte, wie es so ginge mit dem alltäglichen Gebrauch zweier Sprachen. Die Antwort war, dass die jungen Leute kaum oder kein Verständnis dafür hatten, dass die ukrainische Sprach von einem Tag auf den anderen von Amts wegen “zwangseingeführt” werden sollte. Sie waren mit der russischen Sprache im Alltag aufgewachsen und wollten zumindest deren gleichberechtigten Gebrauch fortgeführt wissen. Im Alltag der Stadt, welchen ich in den drei Wochen ebenfalls reichlich kennenlernte, und im Umland und bei vielen Treffen mit Bekannten und ehemaligen Arbeitskollegen meiner Gastgeber erlebte ich die russische Sprache als allgegenwärtig und ohne Erröten benutzt.
Was also ist geschehen? Wer und aus welchem Grund verteufelt die russische Sprache in der Ukraine? Purer und blinder Nationalismus kann es nicht sein. Schuldzuweisung für alles Übel in der fehlgeführten Ukraine durch die Politversager in der wechselnden doch beständig korrupten Führung? Klar, da ist es einfach erst auf die Russen zu zeigen und dann deren Sprach gleich mit zu verteufeln. Was für eine Schande, angesichts der historisch gewachsenen Verbundenheit beider Völker, welche weiter zurückreicht als in den aktuellen Diskussionen je angedacht wird.
Sich darauf zu besinnen und darüber nachzudenken, wie man sich gemeinsam in Richtung Europa bewegen könnte, dazu reicht es bei der aktuellen Führung nicht. Wie auch? Hört sie Euch doch an. Sie und ihr Kriegsgeschrei. Wenn es nicht so gefährlich wäre, müsste man doch nur noch wütend lachen.
Kann ich in soweit nachvollziehen, dass ich mehrere Fremdsprachen,
wenn auch keine slawische gelernt habe, um nicht auf Amerikanisch angequatscht oder für so was sogar gehalten zu werden.
Die Chance für die Ukraine war vor dem Maidan.
In weniger als einem Jahr wären doch Neuwahlen gewesen?