Der Text heißt seltsam und ist auch seltsam. Während ich ihn Sommer 2013 bearbeitete, saß ich davor wie noch vor keinem, wie eine aufgerichtete Schlange, so seltsam fremd. Er war dann der Stolz dieses Sommers.
Seltsam
Ich las Korrekturen nachts, fand:
Ein munteres Auf und Ab.
Als begleite ein Lachen wie Licht
den Report
und Licht wie Regen, so rege
wie jener, der auf dem Balkon die Fliesen betanzt,
aus der Dachrinne auch, der verstopften,
tropft, die sich Birken pflanzt.
Beim Frühstück dann merkte ich überrascht,
denn ich las einen öden Text von E.,
daß das Lachen mir in den Augen
mit einem Mal noch stand,
so ging ich und sagte es B.
am Telefon: Weißt du, in Wirklichkeit
sind wir zu lachen bereit.
Und dachte nicht mehr daran.
Aber am Abend, viel später,
ich fuhr mit der Post zur Post,
sah ich sehr viele Leute, lachende.
Sehr viele Leute, Lachende
miteinander.
Im Abendsonnenschein.
18.11.06
(Das Datum ist das der ersten Notiz im Tagebuch, nicht das der Bearbeitung)
Report: (bei Wikipedia: “Ein Report – englisch: report „Bericht“ von lat. reportare „zurückbringen, zusammentragen“ – ist eine wenig verwendete journalistische Darstellungsform. Der Report ist ausführlicher und oft anspruchsvoller als ein Bericht.”
Der Ausdruck ist hier distanzierend, eine Nuance ironisch. In Wirklichkeit korrigierte ich einen eigenen Text.)
(Die Distanz wiederhole ich in der Zeile:) denn ich las einen öden Text von E. (E. bin ich selbst.)
(Distanzierend ist auch der Reim ist, z.B. in den Zeilen:) und Licht wie Regen, so rege / wie jener, der auf dem Balkon die Fliesen betanzt, / aus der Dachrinne auch, der verstopften, / tropft, die sich Birken pflanzt. – (Birken, die ja gern in verstopften Dachrinnen wurzeln.)
Licht wie Regen, so rege: (Das Licht ist rege: regsam, in Bewegung, munter, aufgeweckt. Auch das Wortspiel distanziert. Ebenso wie dann die Bildfolge. mit der Post (mit der Post, die ich abschicken will) zur Post.
miteinander. (miteinander Lachende).
...wie eine "aufgerichtete Schlange", so seltsam fremd.
Weil die, aus der unsichtbaren “Transzendenz-Schlange der
Unendlichkeit des Sein”, die in Schlange “liegende Acht”,
jetzt eine sichtbar aufgerichtete, auferstandene,
“Ich-Selbst-Geist-Schlangen-Acht”,
bewußt wahrgenommen von sich selber, geworden ist?
Das “Selbst-Erkenntnis&Sichtige-Bewußtsein” des Geistes,
im “Angesicht” seines “Textes” sich selber seltsam fremd, verwirrt,
an der Evolutionsschwelle der “Selbst-Gewißheit” des Geistes?
Vom “Glauben” zum “Wissen”…Bewußtsein…Gewißheit?
Gott Schöpfungsgeist…
auferstanden “Ich-selbstbewußte” Gott-Evolutiongewißheit in mir/uns”?
Ein Grund zur Freude, zum Lachen, zu mehr Wahrnehmung?
Ein schöner “Auferstehung-Gedanken-Anstoß” am Ostermontag, Fr. Erb.
MfG
W.H.