Vier Jahre haben wir in Odessa gelebt, meine Tochter und ich. Hätte damals, vor zehn Jahren, jemand einen Krieg in der Ukraine prophezeit, ich hätte ihm einen riesigen Vogel gezeigt. Als der Krieg begann, habe ich ihn ausgeblendet, zu ungeheuerlich schien er mir. Weiterlesen
Elke Bredereck

Das erste Seminar, das man in seinem Leben gibt, bleibt am stärksten im Gedächtnis. Vor 23 Jahren stand ich zum ersten Mal vor einer Gruppe Studierender, kaum jünger als ich. Das Thema waren die "verbannten Dichterinnen" der DDR, es ging um Elke Erb, Helga M. Novak, um Christa Reinig und Inge Müller. Unter den Studentinnen war auch Elke Bredereck. Wir haben nach meiner Zeit an der Uni gemeinsam an Projekten über die Geschichte Berlins gearbeitet, ehe sie von 2001 bis 2005 nach Odessa ging und dort schnell mit Land und Leuten, vor allen den Frauen, vertraut wurde. Heute lebt sie in Berlin oder ist als Reiseleiterin im Kaukasus und der Ukraine unterwegs. Ihr erstes Feature "Fünf Frauen aus Odessa" wurde 2011 im DLF gesendet, 2012 folgte "Damit mir niemand ins Herz spuckt. Tschetschenische Kampfsportler im Exil" (zusammen mit Uta Ackermann). Elke Bredereck ist Mitbegründerin von "kulturbewegt e.V." (Annett Gröschner)
Alle Artikel von: Elke Bredereck
Briefe aus Odessa. Olga
Im Radio laufen Instruktionen gegen Panik, und wir Ukrainer lernen beten. Weiterlesen
Briefe aus Odessa. Natascha
Ich möchte die Zeit zurückdrehen, als die noch lebten, die auf dem Majdan (wofür?) starben, als die noch lebten, die in Odessa verbrannt wurden (in wessen Namen?), als die Kämpfer der ukrainischen Armee noch lebten, die friedlichen Bewohner des Donbass’ und die Passagiere an Bord der malayischen Boeing. Weiterlesen
Nachrichten aus Odessa
Odessa im Frühjahr. Der größte Markt der Stadt: Privoz. Fisch in den Auslagen. Pyramiden aus Konserven. Verkäuferinnen in blauen Schürzen. Ein Mann mit Kontrabass bahnt sich den Weg durch die Menschenmenge. Stellt sich neben die Kühltruhen. Fängt an zu spielen. Weiterlesen