Sie wollen und sollen glücklich sein, doch die Seele widersetzt sich, und das Mutterschaftsideal der bedingungslosen und allumfassenden Fürsorge erhöht den Leidensdruck. Weiterlesen
Márcia Elisa Moser
© privat
Es klingelte als mein Sohn und ich zu meiner Lieblingsband aus Deutschland tanzten, Lieder aus den frühen 90er Jahren, vor einigen Jahren. Etwas peinlich, dachte ich, hatte es aber schon vergessen als Márcia im Raum stand. Sie wolle nur schnell den Glastisch abholen, den eine gemeinsame Freundin, die vorher hier gewohnt hatte, für sie hier untergestellt und der sich schon ganz in die Umgebung eingedrückt hatte. Sie nahm ihn und sagte, sie hätte schon gehört, wir sollten uns unbedingt kennenlernen. Sie ging schnell und es dauerte noch eine weitere Weile bis wir beste Freundinnen auf Facebook wurden, obwohl Márcia dort einen zärtlichen Umgang zu vielen pflegt. Später wurden wir echte Freundinnen, zogen sogar für eine Zeit zusammen. Jetzt steht der Tisch wieder woanders und wir telefonieren. Márcia Elisa Moser lebt derzeit in Frankfurt. Sie hat Religionswissenschaft und Gender Studies studiert. Und arbeitet seitdem zu Themen wie Religiöse Geschlechter- und Sexualitätsordnungen, Intersektionalität, symbolische Körper und Melancholie. (Mascha Jacobs)
