Ich. Heute. 10 vor 8.

Ich. Heute. 10 vor 8.

Frauen schreiben. Politisch, poetisch, polemisch. Montag, Mittwoch, Freitag.

Mirjam Schaub

Mirjam Schaub

Ich weiß nicht mehr genau, wann ich Mirjam Schaub zum ersten Mal getroffen habe, es muss Mitte der Nullerjahre am Institut für Philosophie der Freien Universität in Berlin gewesen sein, sie war unwesentlich älter, aber um Welten erfahrener und etablierter als ich, und ich hatte also den Eindruck, dass sie immer schon da war. Und damit auch ihr Strahlen und ihr Enthusiasmus, ihre Scharfzüngigkeit und ihre Schlagfertigkeit, ihre Lust am präzisen Gedanken und an der witzigen Pointe gleichermaßen – alles Dinge, die man in der Philosophie ab und zu antrifft, aber eben leider doch nicht jeden Tag, in Deutschland sowieso nicht, wo Charme und Denkfähigkeit gemeinhin als unversöhnliche Gegensätze angesehen werden. Mirjam Schaub hat Philosophie, Politikwissenschaft und Psychologie in Münster, München, Paris und Berlin studiert und nebenbei eine Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule (DJS) in München absolviert; sie hat sowohl als Journalistin als auch als Philosophin gearbeitet und ausgiebig publiziert – u.a. Bücher zu "Grausamkeit und Metaphysik. Figuren der Überschreitung in der abendländischen Philosophie" (Bielefeld 2009) und "Das Singuläre und das Exemplarische. Zu Logik und Praxis der Beispiele in Philosophie und Ästhetik" (Zürich/Berlin 2010). Seit 2012 ist sie Professorin für für Ästhetik und Kulturphilosophie an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg. (Catherine Newmark)