„Schmarotzer“ werden sie von den säkularen Israelis abschätzig genannt: die Ultra-Orthodoxen. Sie seien faul und schmutzig, vermehrten sich maßlos und profitierten von den Steuergeldern der Arbeitenden. Weite Teile der Charedim leben unterhalb der Armutsgrenze. Sie warten nicht auf Rettung durch das Sozialamt. Sie helfen sich gegenseitig. Weiterlesen
Ruth Kinet

Ins Gespräch kamen wir in Israel und über Israel: in einem Restaurant auf den Bergen von Gilboa, gegenüber dem Kibbuz Ein Harod, wo wir beide zu Besuch waren. Ruth Kinet hat sich dieses Land in den fünf Jahren, in denen sie als Journalistin mit ihrer Familie in Tel Aviv lebte, mit allem drum und dran und großer Leidenschaft erschlossen. Seit Ende 2012 ist sie wieder in Berlin, schreibt für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und diverse Zeitschriften und bleibt über die Entwicklungen in Israel und den palästinensischen Gebieten durch Reisen und Begegnungen auf dem Laufenden. Ruth Kinet kommt ursprünglich aus Belgien, hat Geschichte, Politik und Philosophie studiert, zur belgischen Kolonialherrschaft im Kongo promoviert und eine Journalistenschule absolviert. Neben zahlreichen Aufsätzen erschienen als Einzelveröffentlichungen von ihr 2013 im Christoph Links Verlag „Israel – ein Länderporträt“, und 2006 ihre Dissertation im LIT-Verlag „Licht in die Finsternis: Kolonisation und Mission im Kongo, 1876-1908. Kolonialer Staat und nationale Mission zwischen Kooperation und Konfrontation“. (Marion Detjen)