Ad hoc

Der alte Multi-Aufsichtsrat

Das ist eine gute Nachricht für alle, die sich schon überlegen, was das Leben nach dem 40. Geburtstag noch an Herausforderungen bereithalten könnte: Manfred Schneider wird Aufsichtsratsvorsitzender des Energiekonzerns RWE. Zugleich ist Schneider mit seinen 70 Lebensjahren in der Lage, den Aufsichtsräten von Linde und Bayer vorzusitzen. Damit ist Schneider für die federführende Überwachung von drei Unternehmen verantwortlich, die im Deutschen Aktienindex Dax vertreten sind. Wer glaubt, Schneider sei damit ausgelastet, irrt: Beim Autohersteller Daimler und im Reisekonzern Tui sitzt Schneider ebenfalls im Aufsichtsrat. Und auch diese Unternehmen haben dem Aufsichtsgremium zuletzt eher viel Arbeit gemacht. Gewiss: Schneider hat sich widerstrebend „in die Pflicht” nehmen lassen, RWE in einer Notlage auszuhelfen. Denn der bisherige Chefaufseher Thomas Fischer will den Aufsichtsrat nicht verlassen, sein Nachfolger musste deshalb aus den eigenen Reihen kommen. Nur sollten dort eben nicht immer dieselben alten Männer sitzen. Schneider ist zu raten, schnell einige seiner Mandate niederzulegen. Doch die „Deutschland AG” scheint unsterblich zu sein.

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