Das ist beinahe lustig: Bis zu 12,3 Milliarden Euro vor Steuern hat Porsche allein in der zweiten Hälfte seines vergangenen Geschäftsjahres verbrannt. Und wie hoch ist die Nettoliquidität des „Retters” VW? 12,3 Milliarden Euro! Dabei handelt es sich natürlich um einen Zufall, aber die Zahlen zeigen, dass Porsche mit seinen Finanztricks am Ende und auf das Geld aus Wolfsburg angewiesen war. Denn aus Qatar scheint nur recht wenig Geld zu fließen, sonst müsste man den Wert der VW-Optionen ja wohl nicht derartig stark korrigieren. Der frühere Porsche-Vorstandsvorsitzende Wendelin Wiedeking und sein ebenfalls ausgeschiedener Finanzvorstand Holger Härter haben ihre Abschiedsmillionen wirklich nicht „verdient”, im Gegenteil: Ihr Versagen nimmt gigantische Ausmaße an. Das gilt auch für den Aufsichtsrat, also für die Familien Porsche und Piëch. Dass sie Verträgen, die solche Zahlungen möglich machten, zugestimmt haben, ist das eine. Dass sie nun auch mit VW einen der größten Autokonzerne der Welt dominieren, das andere. Es ist kaum zu glauben, dass angesichts dieses Corporate-Governance-Desasters die Geschäfte operativ noch so gut laufen. Was nur wird passieren, wenn das einmal nicht mehr so ist?
'Wen die Götter vernichten...
‘Wen die Götter vernichten wollen, den schlagen sie mit Blindheit’ – diese Erkenntnis gilt mehr für die Strukturmasse der Mächtigen.
Für die kleine Elite gilt diese Absturzprognose in einer anderen Version: Wen die Götter benutzen wollen, den führen sie durch kühne Innovations-Kompetenz von Sach-Erfolg zu Macht-Erfolg. Das gilt für die deutsche Autoindustrie als dominante Wirtschaftsbranche und im Einzelfall für VW-Porsche als Unternehmen. Bei VW-Porsche bekommt das gezielte Aubau- und Vernichtungswerk der Götter, dh. das Werk der obersten Evolutionsprozess-Steuerungsinstanz, bekannte und vertraute Gesichter. Sollte das Comeback von Schumi in den Formel1-Zirkus in das Absturzszenario der europäischen Autoindustrie mit eingeschmuggelt worden sein?
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Noch ist nicht konkret sichtbar, wozu im einzelnen die Götter das ‘Corporate-Governance-Desaster’ im innersten Machtbereich des deutschen Auto-Industrie-IGMetall-ADAC-Clans benötigen. Evolutionsprozess-logisch und chaosphysikalisch kann das Desaster nur dem geordneten Exodus aus der 6%-Wachstumsabsturzkrise des Hightech-Wachstumszwang-Tyrannen dienen können, d.h es soll die Machtwiderstände der deutschen Automacht gegen eine Merkelsche Umsteuerungspolitik in ein Deutschland des ‘nachhaltigen Wirtschaftens’ auf Null setzen. Wendelin Wiedeking sollte sich Angela Merkel für dieses kulturrevolutionäre Projekt anbieten …. Es wäre ein Projekt seiner Kragenweite.