Von dieser Personalie wird der norwegische Reeder John Fredriksen auch nicht begeistert sein. Zwar wollte Fredriksen, der am Reise- und Schifffahrtskonzern TUI mit 15 Prozent beteiligt ist, den bisherigen TUI-Aufsichtsratschef Jürgen Krumnow lange loswerden. Doch die Tatsache, dass Krumnow nun durch den ehemaligen RWE-Chef Dietmar Kuhnt ersetzt wird, dürfte die Stimmung zwischen Fredriksen und dem TUI-Vorstand und Aufsichtsrat andererseits nicht verbessern. Denn Fredriksen hat trotz seines Aktienanteils keinen Sitz im TUI-Aufsichtsrat – und daran wird sich in der absehbaren Zukunft nichts ändern. Kuhnt übernimmt die Aufsicht über ein Konzernschiff, dessen strategischen Schlingerkurs eigentlich nur einer im Griff hat: der mit allen Wassern gewaschene Vorstandsvorsitzende Michael Frenzel. Auch wenn seit längerem kein Zukauf so funktioniert zu haben scheint, wie er gedacht war, auch wenn die Zahlen nicht stimmen und das Geld (das jetzt über eine Wandelanleihe aufgestockt werden soll) an allen Enden fehlt: Frenzel bleibt. Schade für die TUI-Aktionäre ist, dass sich auch Fredriksen bisher nur mit Starrsinnigkeit und nicht mit Pragmatismus profiliert.