Ad hoc

Volkswagen und seine "Vorzüge"

Es sieht so aus, als hätten allein der VW-Aufsichtsratsvorsitzende Ferdinand Piëch, seine Familie sowie die Volkswagen-Stammaktionäre Niedersachsen und Qatar etwas von der Übernahme von Porsche. Es gibt zwar diverse Gutachten zum Kaufpreis, doch bleibt die Porsche-Bewertung undurchsichtig. Sie ist von so vielen Einschätzungen zur künftigen Absatz- und Zinsentwicklung abhängig, dass man bequem Zahlen in einer breiten Spanne rechtfertigen könnte. Nicht zuletzt verwässert die mögliche Ausgabe von bis zu 135 Millionen VW-Vorzugsaktien zur Finanzierung allein den Wert dieser stimmrechtslosen Aktien; die Stammaktionäre hingegen sind fein raus. Das könnte man nun alles in Bausch und Bogen verdammen. Aber noch ist nicht sicher, ob VW wirklich sein Kapital in der genehmigten Form erhöhen muss oder ob es nicht doch möglich ist, den Kauf weitgehend aus dem laufenden Betrieb zu finanzieren. Und die Alternative eines Kaufs von Porsche aus einer möglichen Insolvenz wäre mit zu hohen Risiken behaftet gewesen, nicht nur für die Familienaktionäre, auch für VW. Dass bei VW durch diverse Verflechtungen die gute Corporate Governance mit Füßen getreten wird, ist hingegen wieder eine andere Frage – und eine Tatsache.

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