Ad hoc

Zu Daimler und Ferrostaal: Korruption bringt nichts

Die Umstellung von der Zeit, in der man Schmiergeldzahlungen von der Steuer absetzen konnte, in die Neuzeit, in der das eine verwerfliche Geschäftspraxis ist, haben manche deutschen Unternehmen schlecht gemeistert. Im Fall Siemens haben die schwarzen Kassen für einen Umsturz an der Konzernspitze geführt, der mit tiefen Erschütterungen der gesamten Organisation verbunden war. Der Führung des Lastwagenherstellers MAN ist nicht besser ergangen, die einstige Tochtergesellschaft Ferrostaal hat ihre eigenen Sorgen. Jetzt ist Daimler dran: Dort fällt zwar kein Vorstandsvorsitzender über das in den Vereinigten Staaten anhängige Bestechungsverfahren, aber die Vergleichszahlung von vermutlich 185 Millionen Dollar erreicht eine Höhe, die bisher nur Siemens übertroffen hat. Doch die Vorgänge eröffnen eine Chance. Denn durchsetzen kann man sich auf dem Weltmarkt auch ohne Schmiergeld, wenn die Qualität des Angebotenen überzeugt. Das bewiesen die Auftragseingänge von Siemens nach der Aufarbeitung der Affäre. Korruption macht schlapp: die Empfänger des Geldes – und die zahlenden Unternehmen. Diese Überzeugung muss in den Unternehmenskulturen verankert werden. Erst dann kann man sich sicher sein, solchen Skandalen zu entgehen.

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