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Fluggesellschaften wollen Geld für Asche

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Die britische Billigfluggesellschaft Easyjet will wegen der Vulkanasche-Flugverbote gegen die europäischen Flugaufsichtsbehörden klagen. „Wir arbeiten daran schon mit einer Gruppe anderer Unternehmen, auch außerhalb des Niedrigpreissektors“, sagte Easyjet-Chef Andy Harrison am Wochenende. Mit einer Sammelklage wolle man Ausgleichszahlungen für die erlittenen Verluste einfordern. Einzelheiten nannte Harrison nicht. Aber es werde eine Klage aller betroffenen Fluglinien.

Was soll der Steuerzahler eigentlich alles noch zahlen?

Die britische Billigfluggesellschaft Easyjet will wegen der Vulkanasche-Flugverbote gegen die europäischen Flugaufsichtsbehörden klagen. „Wir arbeiten daran schon mit einer Gruppe anderer Unternehmen, auch außerhalb des Niedrigpreissektors“, sagte Easyjet-Chef Andy Harrison am Wochenende. Mit einer Sammelklage wolle man Ausgleichszahlungen für die erlittenen Verluste einfordern. Einzelheiten nannte Harrison nicht. Aber es werde eine Klage aller betroffenen Fluglinien.

Hohe Schäden

Nach dem Ausbruch des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull Mitte April waren in zahlreichen europäischen Ländern mehrtägige Flugverbote verhängt worden. Vom 15. bis zum 21. April fielen mehr als 100 000 Flüge in Europa aus. „Das war eine Naturkatastrophe, es gibt keinen Grund, warum die Folgen ausschließlich von den Fluglinien getragen werden sollten“, sagte Harrison der „Wirtschaftswoche“. Zudem habe sich herausgestellt, dass die Schließung in der Größenordnung nicht nötig gewesen wäre. Allein Easyjet habe einen Verlust zwischen 50 und 75 Millionen Euro erlitten. Die Fluggesellschaften stört es besonders, dass sie für Verpflegung und Unterbringung gestrandeter Passagiere aufkommen mussten, obwohl sie keine Schuld an den abgesagten Flügen trugen. Auch Wolfgang Mayrhuber, der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Lufthansa, hat vor diesem Hintergrund seine Forderung nach Erstattung der entstandenen Verluste durch die Aschewolke erneuert. Ein „eleganter Weg“ der Erstattung wäre es nach seiner Meinung, die von 2012 an geplante Einbeziehung des Luftverkehrs in den EU-Handel mit Emissionsrechten zu verschieben.

Ausweg Emissionsrechte?

Die EU will Fluggesellschaften ab 2012 in den Handel mit Emissionsrechten einbeziehen. Das Vulkanaschejahr 2010 ist das Referenzjahr für die Berechnung. Mayrhuber warnt daher vor einer Diskriminierung unter den europäischen Fluggesellschaften: „Das würde uns in den nächsten zehn Jahren 30 bis 40 Millionen Euro mehr kosten, weil wir für die Flüge, die wir mehr durchführen als im Referenzjahr, entsprechende Zertifikate kaufen müssten.“ Um die Emissionsbelastung zu reduzieren, plant die Lufthansa Tests mit alternativen Treibstoffen. Dabei könnte dem herkömmlichen Kerosin auf einer bestimmten Strecke ein Anteil von Biokraftstoff beigemischt werden. Je weniger normales Kerosin die Fluggesellschaften dann benutzen, umso weniger Emissions-Zertifikate für den Einsatz von herkömmlichen klimaschädlichen Kraftstoffen müssen sie kaufen. Lufthansa rechnet nach Angaben von Mitte Mai durch die Einbeziehung des Unternehmens in den Emissionshandel mit Zusatzkosten von 150 bis 350 Millionen Euro pro Jahr.

Mayrhuber hatte die Flugverbote schon früher scharf kritisiert. Die Risiken seien „völlig überschätzt“ worden. Die Flugverbote hätten bei der Lufthansa einen Schaden von fast 200 Millionen Euro verursacht. Der „Welt am Sonntag“ sagte Mayrhuber: „Wir konnten nichts selbst tun, um diese Kosten zu verhindern oder zu verringern. Die Lufthansa und andere Airlines haben ihre Kunden trotzdem bedient und fordern deshalb eine Kompensation.“

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1 Lesermeinung

  1. Sirendipity sagt:

    <p>...im Gegenzug die...
    …im Gegenzug die europäischen Bürger eine Sammelklage einreichen und die Luftfahrtunternehmen wegen Luftverschmutzung und Lärmbelästigung auf Schadensersatz und Schmerzensgeld verklagen.

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