Wie die amerikanische Politik mit dem japanischen Autokonzern Toyota umgegangen ist, hat die Züge eines Skandals. Verkehrsminister Ray LaHood hatte Toyota unterstellt, der Konzern verheimliche den Grund für das ungewollte Beschleunigen seiner Autos, das in Amerika tatsächlich zu Unfällen geführt hatte. LaHood hatte die komplexe Elektronik der modernen Wagen der Japaner im Verdacht und hielt mit diesen Unterstellungen nicht hinter dem Berg. Toyota musste sich peinlichen Befragungen stellen, Strafen zahlen, die Verkäufe gingen zurück – und das mitten in der Wirtschaftskrise. In dieser Woche klingt nun alles anders. Es habe zwar ein paar rutschende Fußmatten und auch klemmende Gaspedale gegeben, aber die elektrischen Systeme hätten einwandfrei gearbeitet, musste LaHood einräumen – und sich dabei auf eine Studie der Raumfahrtbehörde Nasa beziehen. Die Wahrheit lautet: Die Fahrer haben in Stresssituationen schlicht und einfach das Gas- mit dem Bremspedal verwechselt. So etwas soll schon manchem Autofahrer passiert sein. Aber nur in Amerika werden dafür gerne auch Hersteller haftbar gemacht und ohne Kenntnis der Fakten desavouiert. Das ist mehr als nur peinlich, nicht nur für LaHood.