Ad hoc

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Unternehmen bestimmen unser tägliches Leben. Aber was bewegt die Unternehmer? Über Trends, Technologien und Menschen, die sie bestimmen.

Microsofts Solidität

Die Zahlen des größten Softwarekonzerns der Welt laden seit geraumer Zeit dazu ein, kräftig auf das Unvermögen des Unternehmens einzudreschen, sich erfolgreich neue Geschäftsfelder zu erschließen. Tatsächlich schafft es Microsoft um seinen Vorstandsvorsitzenden Steve Ballmer wieder und wieder nicht, neue Entwicklungen in der Informationstechnologie frühzeitig zu erkennen oder gar den entsprechenden Trend selbst zu setzen. Das aber greift zu kurz.

Die Zahlen des größten Softwarekonzerns der Welt laden seit geraumer Zeit dazu ein, kräftig auf das Unvermögen des Unternehmens einzudreschen, sich erfolgreich neue Geschäftsfelder zu erschließen. Tatsächlich schafft es Microsoft um seinen Vorstandsvorsitzenden Steve Ballmer wieder und wieder nicht, neue Entwicklungen in der Informationstechnologie frühzeitig zu erkennen oder gar den entsprechenden Trend selbst zu setzen. So läuft das Unternehmen sowohl mit seinem Betriebssystem für internetfähige Smartphones als auch auf dem Markt für Tabletcomputer den Standards und Erfolgsmarken, die vor allem Apple gesetzt hat, hinterher. Das ist vor allem für die Microsoft-Aktionäre unerfreulich. Andererseits ist es keine geringe Leistung, das Geschäft mit den angestammten Produkten, sei es für Netzwerkrechner (Server) oder mit dem Büroprogrammpaket Office, in dieser schnelllebigen Branche so lange so erfolgreich zu führen. Dafür darf man Microsoft auch einmal loben, zumal die Geschäftspraktiken heute nicht mehr so wettbewerbsschädlich sind wie früher. Und die gute Nachricht für die Aktionäre ist, dass sie sich auf die Solidität dieses Geschäfts noch lange werden verlassen können.

Hier die zugehörige Meldung:

Die jüngsten Quartalszahlen des größten Softwarekonzerns der Welt zeigen, wie sehr die Tabletcomputer von Apple derzeit den Markt beeinflussen. Während Microsoft nämlich mit seinem Büroprogrammpaket Office weiterhin blendend verdient, spürt das Unternehmen aus Redmond (Washington), dass ihm ein brauchbares Betriebssystem für neue Computerformate wie zum Beispiel die Tablets fehlt und der Verkauf der kleinen Netbook-Rechner lahmt. So legten die Verkäufe des aktuellen Microsoft-Betriebssystems Windows 7 in den vergangenen drei Monaten nur um 2 Prozent zu und entwickelten sich damit im Gleichschritt mit dem ebenfalls schleppenden Absatz von herkömmlichen Computern, auf denen das Betriebssystem meist installiert ist. Deshalb war der Umsatz mit Windows in den drei davor liegenden Quartalen sogar zurückgegangen. Microsoft setzt nun auf das Nachfolgesystem Windows 8, das im kommenden Jahr auf den Markt gebracht werden und Microsofts Rückstand im Softwaregeschäft unter anderem mit Tablets schließen soll.

Unternehmenskunden als Stütze

Verlassen kann sich Microsoft allerdings auf die ungebrochene Investitionsbereitschaft der Unternehmenskunden. Die IT-Erneuerungswelle sei in den Unternehmen noch nicht vorbei, sagte Finanzvorstand Peter Klein. „Wir erwarten, dass sich das Geschäft mit Personalcomputern für Unternehmen zumindest in diesem Geschäftsjahr dynamischer entwickelt als das mit Privatkunden.” Zudem ist es Microsoft gelungen, den Verlust seiner Online-Sparte, zu der auch die Internetsuchmaschine Bing und das Online-Portal MSN gehören, zu reduzieren. Seit dem Einstieg in dieses Geschäft hat Microsoft aber schon mehr als 5 Milliarden Dollar in diese Projekte gesteckt, um vor allem dem Rivalen Google Produkte entgegensetzen zu können. Angeblich schmiedet Microsoft derzeit eine Allianz mit Finanzinvestoren, um abermals die Übernahme von Yahoo zu versuchen. Klein ließ diese Gerüchte bei der Vorlage der Quartalszahlen aber unkommentiert.

Die Software für Netzwerkrechner (Server) und für Rechenzentren profitiert unterdessen zunehmend von der Entwicklung hin zum sogenannten Cloud Computing, also der Verlegung von Programmen, Speicher- und Rechenleistung in Computer, die im Standard des Internets miteinander kommunizieren. Der Umsatz dieses Segments kletterte um zehn Prozent auf 4,25 Milliarden Dollar. Die Sparte, die auch das Programmpaket Office vertreibt, steigert ihren Umsatz um 7,7 Prozent auf 5,62 Milliarden Dollar. Der Umsatz der Windows-Sparte erreichte exakt 4,87 Milliarden Dollar (plus 1,7 Prozent).

Insgesamt meldet Microsoft für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2011/12, das am 1. Juli begonnen hat, einen Gewinn von 5,7 Milliarden Dollar (plus 6 Prozent) oder 68 (Vorjahr: 62) Cent je Aktie. Den Umsatz steigerte das Unternehmen um 7 Prozent auf 17,4 Milliarden Dollar. Damit entwickelten sich die Geschäfte in etwa so wie von Analysten veranschlagt. Für das gesamte Jahr rechnet Microsoft wegen der Skype-Übernahme mit etwas höheren Kosten als bisher. An der Börse notierte die Aktie am Tag nach der Vorlage des Ergebnisses unauffällig.

 

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