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Der Kaffee ist fertig: Starbucks spürt von einer Wirtschaftskrise wenig

Die amerikanische Kaffeehauskette Starbucks hat die schweren Zeiten hinter sich gelassen: Kunden auf der ganzen Welt strömen in die inzwischen rund 17 000 Filialen des Unternehmens und geben dort immer mehr Geld aus. Der Starbucks-Vorstandsvorsitzende Howard Schultz geht deshalb davon aus, dass sein Unternehmen „so gut wie nie zuvor” gerüstet ist, auch die Wachstumschancen der kommenden Jahre zu nutzen. Viele neue Läden sollen eröffnet werden, eine erweiterte Speiseauswahl über Kaffee und Kuchen hinaus soll noch mehr Kunden anlocken.

Im Geschäftsjahr 2011/12 (31. Oktober) werden nach den bisherigen Planungen rund 800 neue Starbucks-Filialen hinzukommen, die meisten davon in den Vereinigten Staaten und in Asien. Von konjunkturellen Sorgen spürt Starbucks nur in einigen Ländern Europas etwas, was aber vor allem durch das starke Geschäft in China überkompensiert wird. In den kommenden zwölf Monaten soll der Konzernumsatz im Saldo um 10 Prozent zulegen und der Gewinn sogar deutlich überproportional um 15 bis 20 Prozent. Die positive Entwicklung spiegelt sich auch im Aktienkurs wider: In den vergangenen zwölf Monaten hat sich der Wert der Starbucks-Papiere um rund 40 Prozent erhöht.

Zahl der Filalien in Deutschland soll deutlich steigen

Schultz hatte jüngst auch angekündigt, die Zahl von bisher 150 Filialen in Deutschland deutlich aufstocken zu wollen. Er sprach von zwei oder dreimal so vielen Cafés in einigen Jahren. Starbucks habe den Geschmack der Kunden getroffen, begründete Finanzvorstand Troy Alstead zur Vorlage der Quartalszahlen die gute Entwicklung. Neue Getränke seien gut angenommen worden, zudem hätten die Kunden das Lebensmittelangebot besser angenommen. Aber auch durch den Verkauf von Immobilien kam zusätzliches Geld in die Kasse, so dass der Gewinn im Vergleich zur gleichen Zeitspanne des Vorjahres um 29 Prozent 359 Millionen Dollar gestiegen ist. Der Umsatz hat sich um 7 Prozent auf 3 Milliarden Dollar erhöht. Beide Werte lagen über den vorherigen Erwartungen der Analysten. Der Umsatz auf vergleichbarer Fläche, also in Filialen, die schon länger als ein Jahr geöffnet sind, hat sogar um 9 Prozent zugelegt. Auf diese Zahl wird im Einzelhandel und der Systemgastronomie stets besonders geachtet, da sie für das Wachstums des Unternehmens jenseits von Neueröffnungen steht.

Kaffeebohnen werden teuer

Im gesamten vergangenen Geschäftsjahr hat Starbucks sein Nettoergebnis um 32 Prozent auf 1,25 Milliarden Dollar gesteigert. Der Jahresumsatz kletterte auf 11,7 Milliarden Dollar (plus 7 Prozent). Im neuen Geschäftsjahr geht Starbucks zwar von weiter steigenden Rohstoffpreisen vor allem für Kaffeebohnen aus, doch hat sich das Unternehmen durch langfristige Verträge mit seinen Lieferanten von den Auswirkungen zum Teil geschützt.

Starbucks beliefert nach dem Ende der entsprechenden Zusammenarbeit mit dem Lebensmittelkonzern Kraft Supermärkte mit Produkten unter seiner eigenen Marke nun wieder selbst. In diesem Geschäft, in dass das Unternehmen noch große Wachstumshoffnungen setzt, gelang ein Umsatzplus um ein Fünftel auf rund 718 Millionen Dollar. Die Aktionäre können sich über eine auf 17 (Vorjahr: 13) Cent erhöhte Dividende freuen.

 

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