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Unternehmen bestimmen unser tägliches Leben. Aber was bewegt die Unternehmer? Über Trends, Technologien und Menschen, die sie bestimmen.

Mobilfunk in Barcelona: Auf der Suche nach Standards

Ob für Mobiltelefone oder Autos – ohne gemeinsame Standards für die Kommunikation im Internet werden die volkswirtschaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten, die im Siegeszug der internetfähigen Smartphones stecken, nicht ordentlich genutzt werden können. Diese Meinung vertreten auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barcelona sowohl klassische Industrieunternehmen wie zum Beispiel der Autohersteller Ford als auch das vor dem Börsengang stehende, noch sehr junge soziale Netzwerk Facebook.

Ob für Mobiltelefone oder Autos – ohne gemeinsame Standards für die Kommunikation im Internet werden die volkswirtschaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten, die im Siegeszug der internetfähigen Smartphones stecken, nicht ordentlich genutzt werden können. Diese Meinung vertreten auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barcelona sowohl klassische Industrieunternehmen wie zum Beispiel der Autohersteller Ford als auch das vor dem Börsengang stehende, noch sehr junge soziale Netzwerk Facebook.

Das schnelle Wachstum des Marktes für Smartphones sei „die wichtigste technologische Entwicklung seit der Erfindung des Internets”, sagte der als Chief Technology Officer (CTO) für die gesamte Technik von Facebook zuständige Brad Taylor auf der Mobilfunkmesse. Aus diesem Grund wolle Facebook mit einigen Partnerunternehmen einen gemeinsamen Standard für die Entwicklung im mobilen Internet etablieren. Taylor kündigte deshalb zwei Allianzen an. Eine dieser Zusammenarbeiten soll dafür sorgen, dass Internetseiten auf verschiedenen Geräten nicht mehr unterschiedlich aussehen. Eine andere will das Bezahlen im Digitalen vereinfachen. Ziel der ersten Allianz mit dem Namen „Core Mobile Web Platform” ist es, einen über verschiedene Geräte und Internetzugangsprogramme (Browser) funktionierenden Standard im sogenannten HTML-5-Format für die Entwicklung mobiler Websites und Anwendungen zu schaffen. HTML-5 ist eine sogenannte Auszeichnungssprache zur Strukturierung und semantischen Auszeichnung von Inhalten wie Texten, Bildern und Internetlinks auf Websites. Die Initiative habe deshalb schon eine Gruppe beim World Wide Web Consortium (W3C) gegründet, welche die Entwicklung des Standards vorantreiben soll.

Wichtige Partner, aber Google und Apple fehlen

Das W3C ist das Gremium zur Standardisierung der Internettechnik. Gründer und Vorsitzender des W3C ist Tim Berners-Lee, der auch als der Erfinder des World Wide Web bekannt ist. „Wir wollen sicherstellen, dass jedes Gerät die gleiche HTML-5-Implementierung unterstützt”, sagte Taylor. Dazu habe die Initiative schon eine entsprechende Testumgebung mit dem Namen „Ringmark” entwickelt. Der Gruppe gehören außer Facebook zahlreiche große Technologieunternehmen an, zum Beispiel die Gerätehersteller Samsung oder Nokia, Netzbetreiber wie Telefónica und Vodafone. Hinzu kommen Opera, Mozilla und Microsoft als Anbieter von Browsern. Mit Google und Apple fehlen indes gewichtige Unternehmen, die sehr stark auf ein geschlossenes System eigener „Apps” setzen, zu denen HTML-5-Angebote in Konkurrenz stehen.

Mit der zweiten Allianz will Facebook die Abrechnung von auf dem Handy getätigten Einkäufen vereinfachen. Das Ziel ist es, die entsprechenden Transaktionen in nur noch einem einzigen Schritt abzuwickeln. Dafür arbeite das Unternehmen mit vielen Netzbetreibern zusammen, sagte Taylor. Darunter sind neben der Deutschen Telekom auch AT&T, Orange, Telefónica und Vodafone.

Auch Ford ist da – und sucht Allianzen

Unter den vielen Messeständen der Handyhersteller und Telekommunikationskonzerne findet sich in Barcelona in diesem Jahr aber auch einer des Autokonzerns Ford, der dort mit dem B-Max nicht nur ein neues Auto vorstellt, sondern ebenfalls nach Partnern aus der Welt der Telekommunikation sucht: Weil sich die Zahl der Fahrzeuge, die auf der Welt unterwegs sind, bis zum Jahr 2050 auf 4 Milliarden vervierfachen könne, brauche es neue Konzepte, die alle Verkehrsteilnehmer einbinden und sie intelligent miteinander vernetzen. Autos und andere Fahrzeuge müssen nach Ansicht von Ford als Teile eines viel größeren Netzwerks und damit ähnlich wie zum Beispiel Smartphones oder Tabletcomputer betrachtet werden. Mit der elektronischen Vernetzung von Fahrzeugen könne der Zusammenbruch des Straßenverkehrs in Großstädten verhindert werden, glaubt Ford. 

 

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