Ad hoc

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Unternehmen bestimmen unser tägliches Leben. Aber was bewegt die Unternehmer? Über Trends, Technologien und Menschen, die sie bestimmen.

Wochenbilanz mit Zwischenlandung: Is this the way to Amarillo?

Ein offenbar geistig verwirrter Pilot hat übrigens am Dienstag ein Flugzeug auf einem Flug von New York nach Las Vegas zu einer unplanmäßigen Zwischenlandung gezwungen. Der Kapitän sei durch die Kabine gestürmt und habe unter anderem wirr über eine Bombe an Bord, Al Qaida, Iran und Afghanistan gesprochen, berichteten Passagiere. Als der Kapitän ins Cockpit zurückkehren wollte, wurde er von einigen Fluggästen überwältigt. DerKopilot übernahm das Kommando, und gemeinsam mit einem Piloten außer Dienst, der an Bord des Flugzeugs war, landete er die Maschine im texanischen Amarillo. Angesichts solcher Ereignisse dürfte sich mancher Passagier mit Tony Christie gefragt haben: „Is this the way to Amarillo?"

Reden wir über die wichtigen Themen der Woche: Am 3. Mai geht „Die Harald Schmidt Show” in die immerwährende Sommerpause. Offiziell klingt das so: „Sat 1 und die Kogel Schmidt GmbH haben sich … darauf verständigt, dass dieser Tag gleichzeitig das Finale der Sendung bedeutet.” Schmidts Kommentar lautete so: „Schade.” Andere weinten lauter: „Wenn man doch nur die Zuschauer austauschen könnte”, haben wir nach der Ankündigung irgendwo gelesen. Denn die seien das Problem, nicht etwa Harald Schmidt. Ach, wenn doch alles so einfach wäre: So mancher Diktator hätte schon gern sein Volk ausgetauscht; Wähler (zumal der FDP) sind auch nicht immer das, was sie sein sollen – und Kunden (von denen Schlecker gerne mehr gehabt hätte) schon gar nicht.

Harald Schmidt jedenfalls wurde von der Meldung wohl überrascht. Am Tag vor der Mitteilung über das Aus für die Sendung hatte er noch ganz locker über das Wahlergebnis der FDP im Saarland parliert: „Nur noch 1,2 Prozent – man spricht schon von der Todeszone.” Und auch Thomas Gottschalk bekam, mit Blick auf den geringen Erfolg seiner eigenen neuen Sendung sein Fett weg: „1,2 Prozent oder wie mein Freund Thommy Gottschalk sagt: Willkommen in der Todeszone.” Ja, ja, die Todeszone. Manchmal sind eben selbst die erfahrensten Show-Piloten ein wenig verwirrt.

Mit Jetblue nach Las Vegas

Ein offenbar geistig verwirrter Pilot hat übrigens am Dienstag ein Flugzeug auf einem Flug von New York nach Las Vegas zu einer unplanmäßigen Zwischenlandung gezwungen. Der Kapitän sei durch die Kabine gestürmt und habe unter anderem wirr über eine Bombe an Bord, Al Qaida, Iran und Afghanistan gesprochen, berichteten Passagiere. Als der Kapitän ins Cockpit zurückkehren wollte, wurde er von einigen Fluggästen überwältigt. DerKopilot übernahm das Kommando, und gemeinsam mit einem Piloten außer Dienst, der an Bord des Flugzeugs war, landete er die Maschine im texanischen Amarillo. Angesichts solcher Ereignisse dürfte sich mancher Passagier mit Tony Christie gefragt haben: „Is this the way to Amarillo?”

Vielleicht haben wir einfach alle zu viel Stress. Der Pilot arbeitete seit dem Jahr 2000 für die Fluggesellschaft Jetblue. Er sei ein Profi, den er seit Jahren persönlich kenne, sagte der Vorstandschef, Dave Barger. Irgendetwas scheint da über den Wolken schiefgelaufen zu sein im Kopf des erfahrenen Piloten. Und nun, so scheint es, hat auch die Lufthansa auf ihre Jetblue-Beteiligung keine rechte Lust mehr.

Schon in der Jugend denkt jeder an sich

Was wohl die Jugend zu solchen Berichten über beruflichen Stress denkt, die ja ihre berufliche Zukunft noch vor sich hat? Die Antwort darauf ist nicht leicht zu finden. Das hat in diesen Tagen eine Studie gezeigt: Die einen sind häuslich. Sie hätten gerne ein Haus und zwei bis drei Kinder. Die anderen wollen das Leben in vollen Zügen genießen. Nur eines eint: Sie haben früh gelernt, dass am Ende nur die Leistung zählt. Jeder denkt zuerst an sich. Das klingt nicht danach, dass sie künftig weniger anfällig wären für eine Zwischenlandung in Amarillo.

Nur wenigen gelingt es, Stress, Spaß und Geld in jungen Jahren so in Einklang zu bringen wie zum Beispiel Nationalspieler Mario Götze: Er wurde mit dem FC Barcelona in Verbindung gebracht, auch mit dem FC Bayern München. Götze aber möchte lieber beim – börsennotierten – deutschen Meister Borussia Dortmund bleiben. Dort hat der 19 Jahre alte Götze seinen Vertrag vorzeitig verlängert, was mit einer kräftigen Gehaltserhöhung von wohl 1 auf 4,6 Millionen Euro im Jahr verbunden ist. Darüber regt sich, anders als bei manchem Manager, aber auch niemand auf. Zumal es noch genug Vereine gibt, die ihren Spielern mehr zahlen. Dem Aktienkurs des BVB hat die Nachricht aber auch nicht geholfen.

Da fragt sich der Dortmund-Fan angesichts des Auftritts von Marseille gegen Bayern München in der Champions League in dieser Woche nur noch, wie die Dortmunder es im selben Wettbewerb geschafft haben, sechs Tore in zwei Spielen von Marseille zu bekommen. Vielleicht waren die Dortmunder damals gedanklich woanders. Zum Beispiel in Amarillo.