Ad hoc

Die Zukunft von Facebook

Daumen runter, gefällt mir nicht, weg mit den Facebook-Aktien: Seit dem Börsengang des kalifornischen Internetunternehmens am 18. Mai wurden knapp 25 Milliarden Dollar Börsenkapitalisierung vernichtet, und die schlechten Nachrichten reißen nicht ab. Es werden viel mehr Wetten auf einen weiteren Kursverfall von Facebook abgeschlossen als auf eine dauerhafte Kurserholung. Klar ist auch, dass sich die Konsortialbanken sowohl während des Börsengangs als auch danach blamiert haben. Und überhaupt zeige das doch alles nur, dass in Amerika, an der Wall Street und ganz offensichtlich auch im Silicon Valley allein die Gier regiert, heißt es allenthalben.

Das mag ja auch alles stimmen, es beantwortet aber die Frage nicht, wie es nun mit Facebook weitergeht. Fest steht bisher nur, dass die Stimmung gegenüber der Facebook-Aktie zunächst ruiniert ist und es dem noch jungen Unternehmen sehr schwer fallen wird, das verlorengegangene Vertrauen wiederzugewinnen. Das kann besonders dann unerfreulich werden, wenn irgendwann weitere Aktien auf den Markt gebracht werden sollen. Diese Aktie ist ein echtes Spekulationspapier.

Fest steht aber auch, dass Facebook mit seiner bald 1 Milliarde Nutzer nach wie vor ein Spieler ist, an dem andere Unternehmen nur schwer vorbeikommen. Nicht von ungefähr hat Apple-Chef Tim Cook soeben eine bessere Integration von Facebook in die Betriebssysteme der mobilen Apple-Kultgeräte iPhone und iPad angekündigt. Zudem ist fest damit zu rechnen, dass Facebook auch abseits von Apple Ideen zur mobilen Vermarktung seiner Plattform entwickeln wird. Nicht umsonst wird in diesen Tagen in der Gerüchteküche über den Kauf des Internetbrowser-Herstellers Opera und auch wieder über ein eigenes Facebook-Handy spekuliert. Beim „Daumen runter” für Facebook wird es langfristig gewiss nicht bleiben.

 

Die mobile Version verlassen