Immer schnellerer Handel, immer höherer Gewinn: Diese Gleichung geht für die Börsenbetreiber nicht mehr auf. Im Gegenteil: Schneller geht kaum noch, denn mehr als zwei Drittel des Handelsvolumens an den amerikanischen Börsen entfallen schon auf den millisekundenschnellen Handel, bei dem statt der Händler Computer Entscheidungen treffen. Zugleich kommt nicht nur, aber auch durch den Siegeszug des Hochgeschwindigkeitshandels die Software, die die Geschäfte in den Börsencomputern abwickelt, an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit. Davon zeugen Handelsstörungen in New York, Madrid, Tokio und auch in Frankfurt. Im Einzelnen mag es dafür unterschiedliche Gründe gegeben haben. Aber wahr ist so oder so, dass sich der Aktienhandel auf zu viele Handelshäuser und -plattformen verteilt und insgesamt zu komplex geworden ist. Selbst die Regulatoren verstehen ihn nicht mehr. Der normale Aktionär muss sich über den Tisch gezogen fühlen. Die Entwicklung stammt aus der Zeit, die die Finanzkrise hervorgerufen hat. Der Gesetzgeber muss eingreifen, denn hier machen freie Marktkräfte auf der Jagd nach Effizienz und Gewinn die Funktionsfähigkeit des Marktes selbst kaputt.