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Zwischen Adventskalender und Hobbit: das Extra der Woche

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Alle kriegen Extras. Für die Kinder werden an diesem Samstag die Adventskalender herausgeholt. Für die Jugendlichen, aber auch für viele Erwachsene kommt noch vor Weihnachten der lang erwartete Film „Der kleine Hobbit" in die Kinos. Und ach ja, dann gibt es da ja noch die Griechen. Doch der Reihe nach. Selbst das mit den Extras ist heutzutage nämlich gar nicht mehr so einfach.

Alle kriegen Extras. Für die Kinder werden an diesem Samstag die Adventskalender herausgeholt. Für die Jugendlichen, aber auch für viele Erwachsene kommt noch vor Weihnachten der lang erwartete Film „Der kleine Hobbit” in die Kinos. Und ach ja, dann gibt es da ja noch die Griechen. Doch der Reihe nach. Selbst das mit den Extras ist heutzutage nämlich gar nicht mehr so einfach.

Soweit Kinder sich überhaupt noch mit den einfachen Schoko-Adventskalendern früherer Zeiten zufriedengeben, haben ihre Eltern unvermittelt eine Sorge mehr. Einem Test der Stiftung Warentest zufolge ist die Schokolade in einigen Adventskalendern nämlich mit gesundheitsgefährdenden Stoffen belastet. Und wer sich seine Adventsstimmung so richtig vermiesen möchte, erfährt noch obendrein, dass es sich bei den Mineralölgemischen, die sich in den Kartons der getesteten Weihnachtskalender befanden, im Wesentlichen um aromatische und nichtaromatischen Kohlenwasserstoffe handelt. Aromatisch ist an der ganzen Angelegenheit indes gar nichts mehr.

Liebe Stiftung Warentest, sagen wir hier ganz unverblümt, den Mist hättet ihr euch sparen können. Die Kinder sind sauer, die Eltern traurig – und die Kalender nach allem, was wir hören, obendrein dennoch ungefährlich: Es handle sich nicht um Giftkalender, sagen selbst Verbraucherschützer, würden hier doch kleine Mengen Schokolade über einen langen Zeitraum gegessen. Na toll, dann hätte die famose Stiftung den Text ja auch nach dem Öffnen des letzten Türchens bringen können. Dann hätte sich kein Kind mehr dafür interessiert, die Eltern ihre Ruhe gehabt – und die Hersteller hätten ihre Produktion für das nächste Jahr immer noch in Ruhe umstellen können.

Vorteile selbst für den Hobbit

Gut, dann beruhigen wir uns eben bald mit dem neuen Hobbit-Film. Aber was muss man da lesen? Um zu verhindern, dass der Regisseur Peter Jackson („Der Herr der Ringe”) den Film – wie angedroht – günstiger in Osteuropa produziert, änderte die neuseeländische Regierung kurzerhand das Arbeitsgesetz. Es erlaubte der Produktionsfirma nun, Schauspieler nicht zwingend im Angestelltenverhältnis zu engagieren. Dem Filmteam wurden zudem Steuererleichterungen von mehr als 60 Millionen Dollar gewährt.

Wird eigentlich außer von dummen Angestellten, die dann beim Aldi Schoko-Adventskalender kaufen, irgendwo noch irgendetwas ohne staatliche Verbeugungen vor dem jeweiligen Unternehmen produziert, besonders dann, wenn es entsprechend bekannt ist? Wir dachten immer, Peter Jackson sei stolz auf seine Heimat Neuseeland. Hatte er damit nicht immer geprahlt? Neuseeland wird sich vermutlich damit trösten, dass das Budget für den Film bis zu 500 Millionen Dollar betragen haben soll, die Crew 6700 Inlandsflüge und 93 000 Hotelnächte buchte und für 380 000 Dollar Kaffee trank.

Viele Euro, viel Kaffee

Ganz viel Kaffee, vielleicht ebenfalls für 380 000 Euro, werden auch die Eurofinanzminister in ihren vielen Tages- und Nachtsitzungen der vergangenen Jahre getrunken haben. Jetzt haben die Geldgeber, also wir, Griechenland mal wieder in letzter Minute vor dem Bankrott gerettet – ohne Schuldenschnitt. Und diese Aktion geht glatt als das Extra der Woche durch. Wie lange aber werden die neuen Milliarden noch reichen? Inzwischen rufen Leser in der Redaktion an, die sich über die Politik der Regierung (und die Verdummung der eigenen Wähler) so sehr aufregen, dass ihnen beinah die Worte fehlen. Darunter finden sich auch gestandene ehemalige Vorstandsvorsitzende von Weltkonzernen.

Aber lassen wir das. Wenigstens scheint sich selbst in Teilen der CDU allmählich die Erkenntnis durchzusetzen, dass man nur mit der Wahrheit weiterkommt: dass ein Schuldenerlass für Athen wohl unumgänglich ist. Und weil so ein schönes Extra natürlich zur Nachahmung animiert, wird es unter den Euroländern noch richtig lustig – außer in Deutschland, da wird es traurig. Jetzt brauchen wir mal ein Aufmunterungsextra: Die Münchener Freunde freuen sich schon auf das Spiel der Bayern gegen Dortmund. Auf geht’s, Dortmund. Kämpfen und siegen!

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1 Lesermeinung

  1. Nidan sagt:

    Kekse, Lebuchen,...
    Kekse, Lebuchen, Familienfeste….der kleine Hobbit wird zur Weihnachtszeit nur nebenbei einen Platz in unseren Herzen finden. Ich schau mir den Film aber auf alle Fälle an.

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