Manche behaupten, der vom börsennotierten Stuttgarter IT-Projektdiensteister GFT ins Leben gerufene Wettbewerb „Code-N” sei eine der größten Innovationen der Computermesse Cebit im zu Ende gehenden Jahr gewesen. Der Name steht dabei für „Code of the New”, gemeint ist damit das „Erbgut der Innovation”. In jedem Fall ist Ulrich Dietz, der Vorstandsvorsitzende von GFT, mit dem Ergebnis der ersten Runde so zufrieden, dass es im Jahr 2013 mit dem Thema Energiewende weitergehen wird: Damit diese Wende gelinge, sei das Zusammenspiel vieler verschiedener Lösungsansätze nötig – und das nicht nur, aber auch in der Informationstechnologie, ist Dietz überzeugt. Code-N sucht deshalb Ideen und Geschäftsmodelle von jungen Unternehmen auf der ganzen Welt, die sich mit dem Thema Energie auseinandersetzen.
50 Bewerber dürfen in die Cebit-Halle 16
Die Bewerbungsfrist ist vor einigen Tagen abgelaufen, und die besten 50 Bewerber werden im März 2013 auf der Cebit ausstellen; insgesamt 250 junge Unternehmen aus 35 Ländern sind dieses Mal im Rennen um einen der Plätze in Halle 16 dabei. Nach den Worten von Dietz kommt rund ein Drittel der Bewerbungen aus Deutschland. Unter den Bewerbungen finden sich zum Beispiel eine Lösung zur intelligenten Steuerung von Heizung oder Licht im Haushalt über die Datenwolke „Cloud”, eine Plattform, die grüne Unternehmensgründer und Investoren vernetzt, aber auch der erste Elektro-Helikopter der Welt. Am 17. Dezember schließlich werden aus diesem Kreis die Unternehmen bekanntgegeben, die nach Hannover fahren dürfen. Diese sind dann zugleich im Rennen um einen der beiden mit 15 000 Euro dotierten „Code-N-Awards”.
Dietz geht es aber um mehr als den Wettbewerbsgedanken: „Wir bringen außergewöhnliche Talente fünf Tage lang an einem Ort zusammen. So schaffen wir eine einzigartige Atmosphäre von Pioniergeist und Inspiration rund um die Themen der Energiewende.” Wie schon im vergangenen Jahr will Dietz diese Atmosphäre in einer künstlerisch gestalteten Messehalle befördern; die aber wieder völlig anders als 2012 aussehen wird. „Für das kommende Jahr haben wir einen französischen Künstler engagiert”, sagt Dietz. Das sorgt zwar für zusätzliche Kosten, allerdings war der Cebit-Stand in diesem Jahr in den Augen vieler Besucher einer der Blickfänge der Messe. Auf den 4000 Quadratmetern der Halle 16, die ihm dafür zur Verfügung stehen, will Dietz vor allem mit dem temporären Charakter einer Messe spielen – und diesen auf besondere Weise inszenieren, wie er sagt.
Begleitet von Veranstaltungen und einem Investorentag
Begleitet wird Code-N von einem Veranstaltungsprogramm, unter anderem wird es nach Dietz’ Worten einen Investorentag geben, an dem die Unternehmer den ganzen Tag ihre Idee vor potentiellen Geldgebern präsentieren dürfen. Dietz’ Hoffnung ist es, dass auch Partner aus der deutschen Industrie, die nicht klassischerweise auf der Cebit ausstellen, Code-N und seine Teilnehmer als Ideengeber für die nächste Stufe der industriellen Entwicklung entdecken, die schon als „Industrie 4.0″ bezeichnet wird. Tatsächlich halten nicht nur in die Energieversorgung, sondern auch in den Verkehr oder in Maschinen immer mehr miteinander vernetzte Geräte aus der Informationstechnologie Einzug.
Die F.A.Z. begleitet den Wettbewerb als einer der Medienpartner. GFT wurde 1987 von Ulrich Dietz gegründet; im Jahr 2011 stand ein Umsatz von 272 Millionen Euro zu Buche.
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