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Boeings Dreamliner: Trotz allem das richtige Flugzeug zur richtigen Zeit

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Es ist das richtige Flugzeug zur richtigen Zeit, troz aller Schwierigkeiten: Die Welt braucht Flugzeuge wie den „Dreamliner" von Boeing. Wen diese Aussage überrascht, sollte auf die Fakten schauen. Deutlich mehr als drei Viertel der Weltbevölkerung sind noch nie geflogen; viele von denen möchten dies aber tun. Boeing spürt das in seinen Auftragsbüchern.

Es ist das richtige Flugzeug zur richtigen Zeit, troz aller Schwierigkeiten: Die Welt braucht Flugzeuge wie den „Dreamliner” von Boeing. Wen diese Aussage überrascht, sollte auf die Fakten schauen. Deutlich mehr als drei Viertel der Weltbevölkerung sind noch nie geflogen; viele von denen möchten dies aber tun. Boeing spürt das in seinen Auftragsbüchern. Mehr als fünfzig Fluggesellschaften haben bisher 848 Dreamliner bestellt. Auch die Schnelligkeit, mit der das traditionsreiche Unternehmen aus Seattle die Produktion gesteigert hat, ist beeindruckend. Nach dem ersten 787-Linienflug Ende Oktober 2011 hat Boeing in nur etwas mehr als einem Jahr 49 Flugzeuge dieses hochmodernen Typs ausgeliefert. So schnell ist Airbus mit seinem neuen Modell A380 nicht annähernd.

Wer mit dem Dreamliner schon geflogen ist, war in der Regel begeistert. Und so ist es: Die neuen Flugzeuge sind einfach besser als die alten. Sie sind leiser und effizienter; eine andere Antwort kann man auf die Entwicklung im Luftverkehr auch gar nicht finden. Aber offenkundig waren die Ingenieure von ihren Entwicklungsideen bis hin zur höchst anspruchsvollen Zusammenarbeit mit diversen Zulieferern auch selbst begeistert – zu sehr begeistert. Die Pannenserie, die den Flugzeugtyp in Amerika und Japan am Boden hält, ist dafür nicht der erste Beleg. Schon der Erstflug hatte sich verzögert. Seither gab es einen Brand an Bord, Bremsprobleme, ein Ölleck im Triebwerk, einen Riss in einem Cockpit-Fenster. Und jetzt hält ein Problem mit einer Batterie an Bord Boeings Hoffnungsträger auf den Flughäfen gefangen.

So werden jene Menschen, die sich von großen Zielen noch inspirieren lassen, um eine Illusion ärmer: Funktionieren Großprojekte denn wirklich nicht mehr, gleichgültig, ob es sich um einen Flughafen für Berlin oder um ein Flugzeug aus Amerika handelt? Doch trotz der Rückschläge darf man zuversichtlich bleiben. Für den Dreamliner gilt jedenfalls, dass die Schwierigkeiten nicht systematisch sind, sondern punktuell – sie haben nichts miteinander zu tun. Das Flugzeug funktioniert; Boeing wird es gelingen, die Probleme zu lösen. Die Airbus-Ingenieure wiederum werden auch aus diesen Erfahrungen für ihr künftiges Konkurrenzmodell A350 viel lernen. Pionierleistungen werden in der Luftfahrt wie im Leben oftmals erst nach langer Zeit belohnt. Aber ohne sie geht es nicht voran.

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1 Lesermeinung

  1. Oekooekonom sagt:

    Ich habe mehr als 1000 Mal...
    Ich habe mehr als 1000 Mal selbst am Steuerknüppel sitzend abgehoben. In ein Flugzeug, dessen Konstrukteure einen brennbaren und “selbstentflammbaren” Akku eingebaut haben, hätte ich mich nie gesetzt. Und mag das Interieur eines Flugzeuges, in der Holzklasse sitzt man eh nur von Start bis zur Landung, noch so toll sein, wenn das Ding brennt habe ich nix von dem tollen Interieur.
    Wer brennbare Batterien in ein Flugzeug wegen 10 oder 100 kg Gewichtsersparnis einbaut, hat nicht alle Tassen im Schrank!

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