Ad hoc

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Die Griechen und die Liebe

| 5 Lesermeinungen

Can’t Buy Me Love“ ist eine amerikanische Teenie-Komödie aus dem Jahr 1987. Hauptdarsteller des Hollywood-Streifens sind Patrick Dempsey und Amanda Peterson. Die Geschichte, die der Film erzählt, handelt von einem Schüler, dem Außenseiter Ronald Miller, der sich die Gesellschaft einer – höchst beliebten – Cheerleaderin für einen Monat kauft und sich dadurch selbst mehr Beliebtheit bei den Mitschülern erhofft. Filmstart in (West-)Deutschland war der 19. Mai 1988. Lange her. Es könnte fast exakt der Tag gewesen sein, an dem wir in der Dortmunder Heimat das Abitur in der Tasche hatten.

Wie auch immer: Ronald Miller, gespielt von Patrick Dempsey, ist ein typischer Highschool-Außenseiter. In einem günstigen Moment schlägt er der Schulschönheit Cindy Mancini (Amanda Peterson) einen Handel vor: Er zahlt Cindy 1000 Dollar, um das Wildlederkleid (bitte beachten: es waren die Achtziger) zu ersetzen, das sie sich heimlich von ihrer Mutter genommen hatte und das auf einer Party mit Rotwein übergossen wurde. Hierfür erklärt sich Cindy widerwillig bereit, ihm zu helfen, indem sie sich für einen Monat als seine Freundin ausgibt. Beide einigen sich darauf, dieses Geheimnis niemals zu lüften.

So weit, so gut. Erinnert haben wir uns daran schon länger nicht mehr. Aber zum einen haben wir die Schnulze damals ganz gerne gesehen. Zum anderen ist die Hauptdarstellerin vor ein paar Tagen im Alter von nur 42 Jahren gestorben. Beides wäre in dieser Rubrik allerdings noch immer nicht bemerkenswert, wenn man es mit einem kleinen, die Kreativität anregenden Espresso in gewisser Weise nicht auch mit dem Thema dieser Woche schlechthin in Beziehung setzen könnte: nämlich mit Griechenland.

Denn Liebe kann man sich nicht kaufen! Diese Erfahrungen machen seit fünf Monaten die Europäer im Umgang mit der Regierung unter der Führung von Alexis Tsipras. Es nützt auch nichts, wenn die andere Seite diese Liebe für einige Zeit vorspielt – tatsächlich aber gar nichts an ihrem Verhalten ändert. Das zum Beispiel würde auf die Vorgänger von Herrn Tsipras im Amte zutreffen. Denn dann ist es das, was es ist: hinausgeschmissenes Geld, so wie im Film. Man konnte das schon vor knapp 30 Jahren in der Teenie-Geschichte lernen – und sich zugleich davon unterhalten lassen. Im wirklichen Leben können über entsprechend mangelnde Erkenntnisse im Verhältnis von Staaten untereinander ganze Währungsräume ins Straucheln geraten.

Der Film nimmt übrigens, anders als so häufig das wahre Leben, ein gutes Ende. Nach einigen Irrungen und Wirrungen lernt die Hauptdarstellerin den wahren Kern von Ronald kennen – und lieben. Aber natürlich erst, nachdem es zuvor einen ganz großen Knall gegeben hat und alles verloren schien.

Woran denken wir da: an Griechenland natürlich! Ob die Griechen zu der Erkenntnis, was die Europäer wirklich von ihnen wollen (und dass sie für das Land in Tat und Wahrheit nur das Beste im Sinn haben), in kürzester Zeit noch kommen würden, das war das große Rätsel in den Tagen dieser Woche. An diesem Wochenende soll es sich nun, wieder einmal, entscheiden. Und im Verlauf des Freitags sah es fast danach aus, als wenn es in Griechenland ebenfalls ein reinigendes Gewitter gegeben hätte. Aber selbst wenn es auf der Basis der nun eingereichten Vorschläge zu einer Einigung kommen sollte, bleibt es spannend: Entdecken die Griechen den wahren europäischen Geist und die inneren Werte ihres Landes wieder? Werden sie es schaffen, ihr Land weg von Vetternwirtschaft und Korruption in moderne, wohlhabendere, glücklichere Zeiten zu führen?

Unser Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble, ganz der alte Teenie, würde sagen: „Just do it!“ Bestimmte Chancen im Leben hat man in der Tat nur einmal, und manchmal läuft die Zeit schneller ab, als man glaubt. Denken wir dabei nur noch einmal kurz an die Hauptdarstellerin des so hoffnungsvoll endenden Films „Can’t Buy Me Love“.


5 Lesermeinungen

  1. […] FAZ Ad-hoc: Die Griechen und die Liebe […]

  2. RESONANZEN sagt:

    Das Wesen der Dualität...jede Idee ist Dualwesen, vom Wesen her dual.
    Wer Vorteil denkerisch schöpft…der schöpft, ob er will oder nicht,
    auch Nachteil.
    Das ausschließlich sture, gedankenlose, geistblinde “Anbeten” und
    blinde realisieren, auf Grund der vermeintlich “sichtbaren” Vorteile,
    unserer Ideen…der sture und geistblinde, trunkene Wohlstandsgang…
    bittet nun zur, zu Bergen vollgestopften, “Nachteilskasse”…Payday.
    Fegefeuer der Inhumanitätenanteile aller Ideen.

  3. RESONANZEN sagt:

    Die Griechen und die Liebe...der Mensch und die Liebe...zum Geld, zur Macht...zum Vorteil.
    Wenn die Liebe dir winkt, folge ihr, sind ihre Wege auch schwer und steil. Und wenn ihre Flügel dich umhüllen, gib dich ihr hin,
    Auch wenn das unterm Gefieder versteckte Schwert dich verwunden kann. Und wenn sie zu dir spricht, glaube an sie, auch wenn ihre Stimme deine Träume zerschmettern kann wie der Nordwind den Garten verwüstet.
    Denn so, wie die Liebe dich krönt, kreuzigt sie dich. So wie sie dich wachsen lässt, beschneidet sie dich. So wie sie emporsteigt zu deinen Höhen und die zartesten Zweige liebkost, die in der Sonne zittern, steigt sie hinab zu deinen Wurzeln
    und erschüttert sie in Ihrer Erdgebundenheit. Wie Korngarben sammelt sie dich um sich. Sie drischt dich, um dich nackt zu machen. Sie siebt dich, um dich von deiner Spreu zu befreien. Sie mahlt dich, bis du weiß bist. Sie knetet dich, bis du geschmeidig bist; Und dann weiht sie dich ihrem heiligem Feuer, damit du heiliges Brot wirst für Gottes heiliges Mahl.
    All dies wird die Liebe mit dir machen,
    damit du die Geheimnisse deines Herzens kennenlernst und in diesem Wissen ein Teil vom Herzen des Lebens wirst. Aber wenn du in deiner Angst nur die Ruhe und die Lust der Liebe suchst, dann ist es besser für dich, deine Nacktheit zu bedecken
    und vom Dreschboden der Liebe zu gehen.
    In die Welt ohne Jahreszeiten, wo du lachen wirst, aber nicht dein ganzes Lachen, und weinen, aber nicht all deine Tränen.
    Liebe gibt nichts als sich selbst und nimmt nichts als von sich selbst. Liebe besitzt nicht, noch lässt sie sich besitzen; denn die Liebe genügt der Liebe. Und glaube nicht, du kannst den Lauf der Liebe lenken, denn die Liebe, wenn sie dich für würdig hält, lenkt deinen Lauf. Liebe hat keinen anderen Wunsch, als sich zu erfüllen.
    Aber wenn du liebst und Wünsche haben musst, sollst du dir dies wünschen: zu schmelzen und wie ein plätschernder Bach zu sein, der seine Melodie der Nacht singt. Den Schmerz allzu vieler Zärtlichkeit zu kennen. Vom eigenen Verstehen der Liebe verwundet zu sein; und willig und freudig zu bluten. Bei der Morgenröte mit beflügeltem Herzen zu erwachen und für einen weiteren Tag des Liebens dankzusagen; zur Mittagszeit zu Ruhen
    und über die Verzückung der Liebe nachzusinnen; am Abend mit Dankbarkeit heimzukehren; und dann einzuschlafen mit einem Gebet für den Geliebten im Herzen und einem Lobgesang auf den Lippen.“
    (Khalil Gibran)

    …Geld-Liebe zum Vorteil suchen…Globalisierungsvorteil suchen heißt:
    Aber wenn du in deiner Angst nur die Ruhe und die Lust der Geld-Liebe suchst, dann ist es besser für dich, deine Nacktheit zu bedecken.

    MfG
    W.H.

    • MF87 sagt:

      Paradise Lost
      dass ist es eben ,Nacktheit bedecken,Genesis,folgerichtig ein Vertrags- und Vertrauens Abkommen Insolvenz,Betrug das war aller Laster Anfang!

  4. MF87 sagt:

    Ja,und die Liebe könnte so schön sein
    einmalig besungen wie Rudolf Schock,aber immer benötigen die Leute Filme oder Bücher dazu das fehlende heran und herbei zu träumen,nun lässt sich fehlende Zurück -Zahlungen Griechenlands sich keineswegs herbei träumen ,und der Nähe zum Nähen Osten,könnte vielleicht ein sich verlieren bewirken in Wirtschaftsgeschichte a la Jakob und Esau.Aber dass ,ja das war lange,lange her,und nicht faktisch verifizierbar,macht nichts,da wie in Ihrer Lieblings Film handelt es sich um vorgetäuschten Liebe,und da komm ich als nüchterner Wirtschaftswissenschaftler zur zwei Punkte,implizit bereits da in ihrer wunderbarer Geschichte,einerseits die Faktor Zeit,reale Zeit und historische Zeit,wie bemerkenswert das da die ganze Geschichte [Deutsch-Griechisch und Griechisch – Deutsch],mit Anstand gesagt ,teleologisch genutzt und ausgenutzt wird ,ohne Bedenken,das macht zu denken in welcher Zeitraum wirklich ge- oder belebt wird,vis a vis die Euroraum,und andererseits die Faktoren die mit Vertrauen von tun haben,also wird da immer etwas vorgetäuscht oder ,und dass sei etwas ganz anderes,wie man nun erfährt und muss gestehen rein ökonomisch handeln trifft nicht zu,da gibt und gab sich ein Kluft ,schwer zu überbrücken,ein Kluft zwischen Mentalität was Verträge bedeuten,was Handelsabkommen bedeuten ,und so weiter,ich meine Einverständniserklärung hier und dort soll immer immanent ihrer Wirtschaftsgeschichte mindestens zweideutig interpretiert worden,und denn meine ich die reale Wirtschaftspolitik und Geschichte seit WW II,noch anders formuliert die Konstanten und Variabelen sind äußerst unterschiedlich,zB. Produkt -innovation,und die Bedeutung Familienunternehmung und Zuverlässigkeit versus Nepotisme zugespitzt gesagt.
    Ja nun muss ich mich unbedingt eine Liebesgeschichte anschauen um den Tag durch zu kommen,etwas wie Sisi oder Nie am Sonntag?

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