Ad hoc

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Unternehmen bestimmen unser tägliches Leben. Aber was bewegt die Unternehmer? Über Trends, Technologien und Menschen, die sie bestimmen.

Auf einen Espresso: Wir müssen reden

| 9 Lesermeinungen

Nun wollen wir nicht meckern, aber dieser Sommer ist an einigen Tagen doch etwas zu heiß – jedenfalls in weiten Teilen des Landes. Die Glaskuppel des Reichstagsgebäudes zum Beispiel musste für Besucher gesperrt werden, weil sie wie eine Hitzeglocke wirkte. Eigentlich sollen unter ihr ja lieber hitzige Debatten stattfinden, aber die Parlamentarier haben das Glück, in der Sommerfrische zu sein. Alle, die nicht am kühlen Nordseestrand oder auf heißen Mittelmeerinseln weilen, fristen derweil ihr Dasein in entleerten Büros, wissen vor lauter Vertretungsdiensten weder ein noch aus und schlafen dann auch noch schlecht, weil es in der Nacht kaum abkühlen will.

Gut, jetzt haben wir vielleicht doch etwas zu viel gemeckert, aber andernorts liegen die Nerven noch viel mehr blank. Was man gerade dann, wenn wenige Leute mehr machen müssen, auch im eigenen Büro immer wieder erlebt, machen gerade einige leitende Angestellte des FC Bayern München durch. Die alte Regel, dass man nie genug miteinander reden kann, wird einfach nicht gut genug beherzigt – fast nirgendwo. Nur übereinander wird stets genug geredet.

Zurück zum FC Bayern. Denn der Start der Bundesligasaison steht ja unmittelbar bevor und wird an diesem Wochenende mit der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals schon einmal vorbereitet. Angesichts der zahlreichen überflüssigen Vorbereitungsturniere, die man in den vergangenen Wochen im Fernsehen begleiten musste oder durfte, ist das einerseits höchst willkommen. Andererseits wäre es (so wie in manchen Büros) auch besser, wenn wieder Normalbetrieb herrschte. Denn dann bliebe weniger Zeit für andere Auseinandersetzungen.

Reden wir also endlich über Mario Götze, einen unzufriedenen Mitarbeiter des größten Münchener Fußballbetriebs. Götze ist ein klassisches Beispiel dafür, wie man mit mangelnder Kommunikation selbst den besten Mitarbeiter vergraulen kann: Sein Trainer, der Spanier Pep Guardiola, wollte ihn gar nicht, sondern den brasilianischen Star Neymar. Die Münchener aber wollten dem Landesrivalen Borussia Dortmund ein Schnippchen schlagen und den größten Stern am deutschen Talenthimmel in ihrer Mannschaft spielen sehen. Die Investition belief sich auf 37 Millionen Euro. Zwei Jahre später kann man sagen, dass das gesamte Vorhaben gescheitert ist – zum Einsatz kommt Götze, immerhin der Schütze des entscheidenden Tores bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien, jedenfalls kaum.

Und was hat Götze in dieser Woche zu seiner Zukunft gesagt? Erst sagte er: „Es war die letzten zwei Jahre auf jeden Fall nicht einfach für mich.“ Und dann: „Es wird sich herausstellen, ob der Trainer nun öfter mit mir spricht.“ Da haben wir es also wieder. Wie sagte vor vielen Jahren ein Vorstandsvorsitzender eines amerikanischen Technologieunternehmens zu uns: „You can never overcommunicate.“ Man kann nie zu viel kommunizieren. Wie wahr. Da hilft es auch nichts, wenn Guardiola über die Medien sagt, Mario sei einer seiner liebsten Spieler. Er wisse das. Denn er habe mit ihm oft darüber gesprochen. Was stimmt denn nun? Offenbar hat auch diese beiden die Hitze voll erwischt.
Das trifft noch für andere Begegnungen der Woche zu, ganz besonders für den Bundesjustizminister, den Generalbundesanwalt oder den Chef des Bundesverfassungsschutzes. Auch dort hat man zuletzt weniger miteinander als übereinander geredet. Den Generalbundesanwalt hat das schon sein Amt gekostet. Schade, dass diese Dinge immer so enden müssen.

Und jetzt kommen auch noch die Wespen. Im Stadion des Aufsteigers Darmstadt 98 gibt es offenbar eine wahre Plage. Sie soll bis zum ersten Heimspiel beseitigt sein. Und dann will man als Außenseiter die Gegner in der Liga auf andere Weise stechen. Dass Darmstadt überhaupt die Chance dazu bekommt, hat übrigens sehr viel damit zu tun, dass die Verantwortlichen in dem Verein sehr gut miteinander reden können.


9 Lesermeinungen

  1. MF87 sagt:

    Ein letzter Wort
    ich möchte ihnen ernshaft empfehlen#insbesondere Leser#:
    “Les Niveaux De L’Etre,
    La Connaissance et Le Mal”

    par

    Eliane Amado Levy-Valensi
    [ Presses Universitaires de France]

    Und hiermit verabschiede ich mich,Adieu!
    Ben J Franken

  2. MF87 sagt:

    Dank
    zur Kenntnis nehmen meiner persönliche Notize,und wegen Ihr journalistische Fachmannschaft und mehr :daß zur Kenntnis nehmen genügt und weiter silence d’un honnête homme.

    • MF87 sagt:

      Schade
      Kein Silence……
      wie man sich nicht verstehen könnte
      Al die sinnentleerte Antworte Schaden [Herrn Hennig]nur.
      Machen sie es gut,war ein dumme Fehler meinerseits.

  3. MF87 sagt:

    Ein Lied ohne Worte
    etwas Einfaches,Einddeutiges,mit Gefühl ohne vor allem viele Worte,kein Streitross,was sollte gewählt werden?keinesfalls kein zurückfallen ,zurückgreifen auf konventionelle Kriegsgerät ,wen möglich mit Sanftmutigkeit .So wie wirtschaftliche Stärke begleitet werden darf von Demut und Dienstbarkeit,ohne die keiner neuen Ordnung werden kann,wie die Utopistische Theorien immer wieder auffordern,zB. Simone Weil,die Fabian Gründer .
    Das Gegenteil von Wettbewerb ,die Gewohnheit sich gegen die änder zu benehmen.
    Die Augen erneut öffnen können ,zögerlich auf dem Wege stehen könnte Kraft erzeugen statt Fanatismus.
    Schmerzen lindern ,möglicherweise das ich dass schreibe ,es ist gerade Sjabath.Ein Wirtschaftswissenschaftler ?
    Gelassen sein definierte mein hochverehrter Lehrer Theoretische Ökonomie als psychisch Einkommen.
    Sie haben bereits Gegenaspekte?
    Sanftmut und Demut ,sich kümmern ….
    Ich hab mir gedacht ,was wolltest Sie wirklich ihre Leser sagen?

  4. MF87 sagt:

    Nerven die blank liegen oder Studien der vergleichenden Meteorologie:
    dass benötigt zur weiteren Analyse der rundherum meckernde Angestellte.
    Eins muß klar sein herummeckern bedeutet man befindet sich an einer Stelle ,einer anmutender Stelle,wo man ohne ernsthafte Folgen, laut oder pianissimo, meckern kan,oder Yoga einüben ,ohne irgendeiner Produktion erschaffen müssen ,ja die Zeit liegt blank,ein himmlischer Geschenk für die auserwählten ,wahre Journalisten,und beim Blick auf ihre gesamtberichterstattung [die Gesamtausgabe soll warten] stimmt das ja eben,schon seit lange,es ist eine natürliche Konsequenz der meteorologischen Spannung.Artzliche Hilfe kommt nicht in Frage,gegebenenfalls möchte ich empfehlen ein Artikel der Canard Enchaîné ,mercredi 5 août 2015,”La Suisse lave plus blanc”,Seite 8,ja da gibt es was zu meckern,erfreulicherweise nicht für Journalisten ,eben wenn sie tagtäglich Kapitalmarkt Berichte offenkundig ins freie lassen.
    Glückauf ,später ,später ,vielleicht ,ein Sommer wie dieser ,ein nostalgischer Erinnerung ,wie die erste Stufen zum Journalismus.
    תודה רב קנופ [Danke Herr Knop]!

  5. RESONANZEN sagt:

    „You can never overcommunicate.“
    Man soll schweigen oder Dinge sagen, die noch besser sind als das Schweigen.
    Pythagoras von Samos

    …schweigende Kommunikation…Wahrnehmung…
    kommunikatives Wahrnehmungschweigen…bedeutet Geist reift.
    “Dauerblöken” befreit von Geistreifung…s. Weltgeschehen…
    Unsere Seele sehnt sich nach…”ruhigem Wahrnehmungsleben”?…
    “Blökleben”?…”Gesell”schaf(f)”t- “Schaf sein” -Leben?
    Blökendes Schaf sein Leben…überall…nicht nur im Fußball…
    und nicht nur Pep Gu…und der FC Bayern Vorstand…auch unter der Glaskuppel…Spieler und Gaukler…wer der Schönste, Größte, Beste…
    im Land, auf der Welt, im Universum…ohne Schafsfleiß-Erfolg-Zwang,
    kein Schafpreisgeld…statt “Spiegler”…”Geist-Spiegler”…
    ach…Sie wissen jetzt genau was ich meine Herr Knop.

    Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein.
    Albert Einstein

    Wieviel reifer Geist steckt in dem von Ihnen zitierten Satz wirklich:
    „You can never overcommunicate.“

    …und ist er erwähnenswert…ja, zwecks Selbsterkenntnis und Einsicht?

    Jetzt habe ich auch wieder geblökt…gebloggt…im Blog…
    auf einen Espresso, Herr Knop:=)

    • MF87 sagt:

      Selbsterkenntnis:persönliche Notizen.
      wen erkrankt,ernsthaft krank,einer meiner Angehorigen,dan reicht mein vermeintliche Selbsterkenntnis nicht ,ich sehe nur die schreckliche Einsamkeit,ja erfahrungsgemäß weiss ich was ein solcher Krankheit mit ein Mensch macht…. Intensivstation,Fachartzte und technologische/pharmaceutische Innovationen,das Bewusstsein ändert sich jeder sekunde… ubrig bleibt einfach eben ja es nur da sein ohne Worte,nur von Angesicht zur Angesicht .Hande ,wen moglich,die in einander halten.Und die Hoffnung !
      ich schatze Ihr Kommentar, aber es gibt viele ,viele Bedingungen … dan nutzt nur Intuition und Gefuhl und al mein gesamte Kenntnis fallt wie Blatter und verweht.Sie verstehen dies sei alles sehr persönlich ,oder “mein selbst”.
      Bleiben sie mir gesund !

    • RESONANZEN sagt:

      Hallo Herr Franken...
      Selbsterkenntnis und Einsicht führt zur Klarheit…
      und die Klarheit ist humane Vernunft in schöpferischen Weisheiten
      der Energiewesenheit Universum- bis Erdevolutiongeist Gott.
      Gott ist das selbsterkennende und einsichtig handelnde Geist-Gut dualbasierter Universum-(Schöpfung-)Energie.
      Sie unterschätzen das Geist-Kraft- und innere Geist-Stärke-
      Gebende dieses Bildung-Weges gen Weisheit mit unbegrenztem Reife-Level.

    • RESONANZEN sagt:

      Vielleicht eins noch, Herr Franken.
      Humane Vernunftbildungsfähigkeit besitzt jeder Mensch.
      Aber die erreichbaren und erreichten, stufenlosen Reifelevel
      sind verschieden. Der humane Ausgleich dieser Vernunftleveldifferenzen
      wird durch: “einer trage des Anderen Last”, oder Nachbarschaftshilfe,
      oder Nächstenliebe, oder Empathiehandeln, beschrieben.
      Den weltresultierenden Vernunftlevel können Sie am Weltgeschehen
      ablesen. Alle anderen Gesellschaft- bis Einzelperson-resultierenden
      Human-Vernunft-Weisheit-Level im jeweilig entsprechend zu betrachtenden “Human-Kreis”.
      Das jeweilige sichtbare, erlebbare, geistige Gleichgewicht, entspricht
      der jeweiligen geistigen Gesundheit.
      Je gesunder, desto “runder” der “Human-Kreis”, die Mensch”heit”.
      Wobei die Endung “heit” auf Gesund”heit” deutet und auch bedeutet.
      Schönen Sonntag wünsche ich Ihnen noch.

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