Die Verarbeitende Industrie in Deutschland investiert nur noch sehr verhalten. Im deutschen Verarbeitenden Gewerbe hat das reale Nettoanlagevermögen im Jahr 2013 um 0,8 Prozent unter dem Wert aus dem Jahr 2000 gelegen. Und diese Durchschnittsbetrachtung schönt das Bild sogar noch. Denn nur vier von 19 Industriebranchen haben ihren Kapitalstock in dieser Zeit ausgebaut. Ganz besonders düster sähe es ohne die Investitionen der deutschen Autoindustrie aus. Die Nettoanlageinvestitionen dieser Branche übertrafen in den Jahren von 1995 bis 2006 sowie seit 2009 die entsprechenden Investitionen aller anderen Industriesektoren zusammen.
Auf diesem Weg erhöhte die Autoindustrie ihr reales Nettoanlagevermögen in Deutschland seit 2000 bis zum Jahr 2013 um knapp 38 Prozent. Das sind Ergebnisse einer entsprechenden Analyse von DB Research. Ein ganz anderes Bild ergibt sich in den energieintensiven Branchen. Dort setzt sich der seit Jahren zu beobachtende Trend eines sinkenden Kapitalstocks in Deutschland fort. „Sollten sich die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen in Deutschland künftig verschlechtern, erwarten wir, dass die Industrieunternehmen ihre Investitionen noch stärker im Ausland tätigen“, folgert Eric Heymann von DB Research daraus.
Die nominalen Nettoanlageinvestitionen, also die Bruttoanlageinvestitionen abzüglich der Abschreibungen, lagen 2014 mit rund 5,9 Milliarden Euro zwar im positiven Bereich, und das sogar zum vierten Mal in Folge. Im Vergleich zu den Dienstleistungen fallen die Investitionen der Industrie jedoch bescheiden aus: Alle Dienstleistungsbranchen zusammen kamen im Jahr 2014 auf Nettoanlageinvestitionen in Höhe von 82,5 Milliarden Euro. Insgesamt betrug der Anteil der Industrie an den gesamten Nettoanlageinvestitionen Deutschlands also nur 6,9 Prozent.
Hinzu kommt, dass seit der Reform der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung im vergangenen Jahr auch die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) und andere Formen geistigen Eigentums zu den Anlageinvestitionen zählen. Diese machten 2014 im Verarbeitenden Gewerbe knapp 48 Prozent der gesamten Bruttoanlageinvestitionen aus. „Wenn sich die Nettoanlageinvestitionen inklusive der für das rohstoffarme Deutschland wichtigen F&E-Ausgaben nur wenig im Plus befinden, kann dies als Alarmsignal angesehen werden“, schreibt die Deutsche Bank. Es sei zwar nicht überraschend, dass die Industrie in einer reifen Volkswirtschaft wie Deutschland nur relativ wenig in neue Fabrikhallen investiere. Aber bei den Investitionen in neue Maschinen und vor allem in Forschung und Entwicklung würde man eine höhere Dynamik erwarten, zumal für den Erfolg der deutschen Industrie innovative und effiziente Produktionsprozesse essentiell seien.
Diesen Rat beherzigen neben der Autoindustrie aber nur die Pharmaindustrie (Nettoanlagevermögen seit dem Jahr 2000 plus 19,7 Prozent), der Maschinenbau (plus 6,3 Prozent) sowie die Hersteller von Datenverarbeitungsgeräten sowie elektronischen und optischen Erzeugnissen (plus 5,4 Prozent). In allen Fällen aber sei der Zuwachs des realen Nettoanlagevermögens hauptsächlich auf die gestiegenen F&E-Ausgaben und nicht oder weit weniger auf höhere Investitionen in Maschinen, Fahrzeuge oder Gebäude zurückzuführen. In allen anderen Industriebranchen schrumpfte das reale Nettoanlagevermögen in der betrachteten Zeitspanne bis zum Jahr 2013 sogar. Den stärksten Rückgang verzeichnete das Textil- und Bekleidungsgewerbe (minus 48,6 Prozent), was vor allem auf Verlagerungen von Produktionsstätten ins Ausland wegen zu hoher deutscher Lohnkosten zurückzuführen sein dürfte. Auch in der Metallerzeugung und der Chemieindustrie wird der Kapitalstock stetig kleiner.
Nach Ansicht der Deutschen Bank ist Deutschland mit Blick auf verschiedenste Standortfaktoren zwar immer noch sehr gut aufgestellt. In Teilbereichen seien die politischen Stellschrauben in den vergangenen Jahren jedoch so verändert worden, dass sie zu einer hohen Investitionshürde geworden seien. Dies gelte nicht zuletzt für die Unsicherheiten bei der Energie- und Klimapolitik, die für sehr langfristige und kapitalintensive Investitionen energieintensiver Branchen schädlich seien. Zuletzt seien Änderungen im Bereich der Renten- und Arbeitsmarktpolitik hinzugekommen, deren Effekt in der Statistik zur Investitionstätigkeit noch gar nicht auftauche. Eine geringere Flexibilität im Arbeitsmarkt oder das staatlich geförderte frühzeitige Ausscheiden erfahrener Arbeitskräfte aus dem Arbeitsleben (Rente mit 63) wirke aber nicht stimulierend auf die Investitionsneigung der Unternehmen.
Vor diesem Hintergrund rechnet die Deutsche Bank damit, dass die realen Bruttoanlageinvestitionen im kommenden Jahr nur um knapp 2 Prozent steigen werden – trotz niedriger Zinsen und günstigen Euros. „Man sollte sich also nicht zu sehr vom relativ kräftigen Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts in Sicherheit wiegen lassen, denn dieses basiert vor allem auf der guten Entwicklung des privaten Verbrauchs. Die Industriekonjunktur läuft schon seit einschließlich 2012 nur wenig dynamisch“, heißt es weiter.
EON und RWE mit Mrd.-Verlust
Die Angebotsseite wird insgesamt schwächer oder stagniert – keine gute Entwicklung.
Auto..
Autogene Trainingsinvestitionen “sorgen” für kräftigen Geist…
besser in Geistkräftigungen für Geistlawinen(-“Sorgen”) investieren,
als Geld für Auto-Blech-Abgas-Lawinen-Sorgen…ebenso wie
Rüstungsinvestitionen für tödliche Folge-n-(Lawinen) “S/sorgen”?