Ist Jack Welch im Alter milde geworden? Der frühere Vorstandsvorsitzende des amerikanischen Mischkonzerns General Electric (GE) stand für eine kompromisslose Gewinnorientierung und hat Hunderttausende Mitarbeiter entlassen. Und er galt als eine Art Papst des Shareholder Value, der besessen davon ist, den Aktienkurs zu steigern.Das war einmal. In einem Interview nannte er den Shareholder Value nun "die blödeste Idee der Welt". Shareholder Value dürfe keine Strategie sein, sondern nur ein Ergebnis. An erster Stelle sollten vielmehr Mitarbeiter, Kunden und Produkte stehen. Ehemalige Wegbegleiter wundern sich über diesen Wandel. Weiterlesen
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Die Einsichten des GE-Chefs
"Ich glaube, dass die seit 30 Jahren populäre Ansicht, dass sich die Vereinigten Staaten von einem Technologie- und Fertigungsführer zu einer reinen Dienstleistungsnation entwickeln können, ganz einfach falsch ist." Das ist die Bilanz des Vorstandsvorsitzenden von General Electric zur Wirtschafts- und Finanzkrise: Das Denken habe lediglich dazu geführt, dass sich die Finanzdienstleister von einer Branche, die den Handel unterstützt, in einen komplexen eigenständigen Handelsmarkt verwandelt hätten, der außerhalb der realen Wirtschaft agierte habe: "Handfeste Finanzprodukte wurden von finanziellen Konstrukten ersetzt. Am Ende verloren unsere Betriebe, unsere Regierung und viele lokale Führungsgrößen aus dem Blick, was eine Nation wirklich groß macht; nämlich die Begeisterung für Innovation." Ob es nach solchen Erkenntnissen wieder aufwärts geht? Weiterlesen