Amerikanische Augenblicke

Die Mathematik des Wahlkampfs

Hallo, ist _____ zuhause? Hi! Mein Name ist _____ und ich bin ein Nachbar. Wie geht es Ihnen? – Mit dieser Ansprache ziehen in den letzten Tagen vor der Wahl tausende freiwillige Helfer der Demokraten von Tür zu Tür. „Canvassing“ nennen die Amerikaner das. Auch dabei soll nichts dem Zufall überlassen bleiben. Die folgenden Originaldokumente zeigen, wie minutiös der Einsatz der Helferschar geplant wird.

Auf dem Zettel vermerkt der Befrager, welche Einstellung er vorfand. Ist der Angesprochene schon ein starker Unterstützer Barack Obamas, tendiert er dazu, ist er unentschlossen oder neigt er gar zur Gegenseite? Welchen Kandidaten unterstützt er in den Senats- und Kongresswahlen? Wenn nötig, organisieren die Wahlkämpfer am Wahltag sogar Mitfahrgelegenheiten ins Wahllokal und legen noch mal ein paar Argumente für Barack Obama nach.

Nach getaner Arbeit füllen die Freiwilligen noch einen Statistikbogen für die Wahlkampfzentrale aus: Anzahl der Türen, an die sie geklopft haben, wie viele Wähler sich für Obama oder McCain entschieden haben, wie oft sie wieder weggeschickt wurden. Das „Canvassing Tally Sheet“ endet mit einem Dank „für Eure Hilfe für den Wechsel, an den wir glauben können!“

Und als eine Art Anleitung und Übersicht zu dem Einsatz gibt es noch ein Diagramm mit Erläuterungen:

Die Republikaner gehen bei ihren Aktionen zur Wählermobilisierung übrigens ähnlich minutiös vor – Bei Plakaten und Wahlkampfreden will es keine Seite belassen. Wenn schon Wahlkampf, dann richtig!

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