Dabei hatten die amerikanischen Medien genau damit gerechnet und ihre Auflagen für die Wahlausgabe schon erhöht. Die „New York Times“ druckte 50.000 Exemplare nach, die „Los Angeles Times“ 30.000, und die „Chicago Tribune“ wollte sogar 200.000 zusätzliche Ausgaben auf den Markt bringen. Aber jetzt bleibt nur das Internet.
In der 18. Straße bekomme ich zumindest noch eine Ausgabe von „The Onion“, der genialen Satirezeitung, gefüllt mit „fake news“. So berichtet „The Onion“ von einem Fehltritt Obamas, der im Wahlkampf sieben Minuten lang erklärt, warum er als Präsident eine Fehlbesetzung wäre. Später teilt seine Kampagne mit, dass Obamas Statements aus dem Zusammenhang gerissen worden seien. Über John McCain wird berichtet, dass er schon im Krimkrieg mit einer Medaille ausgezeichnet wurde.
Online sind natürlich schon Berichte aus der Wahlnacht vorhanden. Da gewinnt die Wahlmaschine DRE700 die Präsidentenwahl. Kaum irgendwo werden die ernsten Themen des Wahlkampfs so gnadenlos aufgespießt wie im „Onion“. Wer den monatelangen Wahlkampf noch einmal Revue passieren lassen will, sollte sich auch das JibJab-Video von der Campaign ’08 nicht entgehen lassen.