Antike und Abendland

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Tagesaktualität, wie sie sich mit einem Blog verbindet, und Antike – das scheint nicht zusammenzugehen. Dennoch soll hier der Versuch gewagt

Kugelspiele in Kalkriese – die Sonderausstellung im Varusschlachtjahr

| 6 Lesermeinungen

Endlich auch in Kalkriese gewesen. Zu sehen sind dort eigentlich zwei Ausstellungen. Im Neubau geht es um die römisch-germanischen Kriege insgesamt sowie um...

Endlich auch in Kalkriese gewesen. Zu sehen sind dort eigentlich zwei Ausstellungen. Im Neubau geht es um die römisch-germanischen Kriege insgesamt sowie um innergermanische Kämpfe. Daß eine sich über Jahrhunderte erstreckende Geschichte erzählt wird, behaupten die erklärenden Tafeln, während sich die Objekte wiederholen. Die Vitrinen bergen Waffen und Schmuck aus Gräbern, Angsthorte von Münzen, rituell vergrabene Beutewaffen. In einem Brunnen bei Regensburg fand sich die erwachsene Bewohnerschaft eines römischen Landgutes, offenbar rituell getötet durch germanische Angreifer im 3. oder 4. Jh. n.Chr.

[BILDER wg. Urheberrecht entfernt]

Leider sind die Vitrinen in den keilförmigen Raumteilern manchmal so dunkel, daß man die Beschriftungen nicht lesen kann. Das Begleitbuch (daraus die beiden Aufnahmen) ist keine Hilfe, denn es enthält – anders als die Bände für Haltern und Detmold – leider keinen Katalogteil, sondern lediglich eine große Zahl von (lehrreichen) Essays. Ansonsten sind Buch und Ausstellung auf der Höhe der Diskussion. Breiten Raum nehmen die Struktur der germanischen Kriegs- und Gefolgschaftsverbände und das Lernen aus den Begegnungen mit Rom ein, beides mit Recht.

Die Ausstellung zur Varusschlacht im ‘alten‘ Museum operiert sehr viel stärker mit Installationen. Die Gesellschaftsstrukturen von Römern und Germanen wurden mit Modellfiguren (ca. 1:60) auf drei Ebenen dargestellt (die zähe Dreiständelehre!). In einer Ecke kann man einem fiktiven Dialog zwischen Varus und Arminius lauschen – beide schon im Jenseits. Dort werfen sie einander nun alle Sünden, alle Dummheiten an den Kopf. Störend wirkt nur, daß der Arminius-Darsteller wie aus einer Calvin Klein-Reklame entsprungen daherkommt, mit blondem Dreitagebart und bis in die Grimassen etwas zu selbstverliebt. Varus hingegen ist ein verlebter, übergewichtiger älterer Mann mit mal brutalen, mal resignierten Zügen. Wer das Duell gewinnt, kann zumindest für Althistoriker und andere Freunde zivilisierter Lebensverhältnisse mit etwas Komfort nicht zweifelhaft sein. Varus und Arminius in ihren Bildschirmkugeln ist das freilich am Ende egal. Sie beschließen, nachdem alles gesagt ist, was zu sagen war, einen trinken zu gehen.
Stichwort Kugeln: Originell ist auch das chaostheretisch inspirierte Experiment. Am oberen Ende einer schiefen Ebene werden zahlreiche Metallkügelchen losgelassen, die – zunächst in Reih und Glied rollend – das römische Heer auf dem Marsch symbolisieren. Dann die Verengung, dazu Löcher und Rundhindernisse wie bei einem alten Flipper. Die Kugeln ballen sich, schlagen zusammen, nur wenige kommen unten an – quod erat demonstrandum.

Die originalen Fundobjekte zum Kampfgeschehen bei Kalkriese erscheinen in den Wandvitrinen beinahe versteckt, wie ein eher zufälliges Beiwerk neben all den Inszenierungen. Die interdisziplinäre Einbindung der modernen Grabungs- und v.a. Schlachtfeldarchäologie manifestiert sich am Ende der Schau in einer laborähnlichen Präsentation. Ob das jugendliche Besucher besonders anspricht, war bei dem einen Besuch nicht zu ersehen.
Eher unbeachtet lassen dürften die meisten Besucher eine weitere gelungene Idee. Unter einer strengen Porträtbüste von Theodor Mommen findet sich eine kleine Bibliothek aufgereiht: die antiken Quellen zur Varusschlacht, alte Karten, Mommsens Abhandlung von 1885, in der er Barenaue/Kalkriese als Schlachtort zu identifizieren suchte, im Faksimile sowie ein dicker Band mit einer Auswahl aus den zahlreichen lokal- und allgemeinhistorischen Studien zu Schlacht und Schlachtort aus der Hochzeit der Diskussion zwischen etwa 1870 und 1940. Als einer der letzten Beiträge findet sich darin ein Aufsatz „Zur Varusschlacht“, den Hans-Erich Stier 1933 in der Historischen Zeitschrift publizierte (noch ein Jubiläum 2009: die HZ ist 150 Jahre alt geworden). Die dort in Anm. 1 aufgeworfene methodische Frage spielt noch immer eine Rolle.
Bild zu: Kugelspiele in Kalkriese – die Sonderausstellung im Varusschlachtjahr

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Stier (1902-1979), ein Schüler Eduard Meyers, ist heute vergessen (die Deutsche Biographische Enzyklopädie hat keinen Eintrag zu ihm!). Dabei war er durchaus ein prominenter öffentlicher Intellektueller, als dieses Label noch nicht links besetzt war. Als CDU-Politiker und langjähriger Landtagsabgeordneter hat er die Bildungspolitik in Nordrhein-Westfalen während der 1950er und 1960er Jahre maßgeblich geprägt, flankiert durch eine dezidierte Verehrung für das christliche Abendland und begleitet durch wissenschaftliche Arbeiten, die Rom als den Retter von Hellas zeigten, so wie die USA nach dem Krieg Europa gerettet haben. Karl Christ stellte fest: „Wohl bei keinem anderen westdeutschen Althistoriker jener Jahre sind die politischen und weltanschaulichen Implikationen seiner Schriften so evident wie bei ihm.“ Stier schrieb auch eine Deutsche Geschichte im Rahmen der Weltgeschichte (1934!).

Die Kalkriese-Ausstellung lohnt durchaus einen Besuch. Aber es bleibt dabei: Wer in der verbleibenden Zeit bis Oktober insgesamt nur einen Ort des Varusschlachtjahres besuchen kann, sollte unbedingt nach Haltern fahren.


6 Lesermeinungen

  1. franket sagt:

    Die in der Fußnote...
    Die in der Fußnote angesprochene Rückwendung zu den Texten ist natürlich der einzig vertretbare Ansatz. Nichts ist so aussagekräftig wie ein Text. Material hingegen ist stets stumm. Schlagende Beweise erlangt man, wenn man Text und Material aufeinander beziehen kann. Oder wenn Material betextet ist (z.B. Münzen).
    An einer hinreichend verifizierten Verweisung von Texten und Materialien scheint es aber in Kalkriese zu mangeln. Die Einwände gegen Kalkriese als Ort der Varusschlacht sind beträchtlich. Hinzu kommt die zeitgenössische „toitsche“ Selbstzensur. Aus halbwegs verlässlicher Quelle habe ich erfahren, dass selbst CDU-Kommunalpolitiker in NRW von „höherer“ Stelle dazu verdonnert wurden, keine Argumentation mehr für „ihren“ Standort der Varusschlacht zu führen und keine Kritik mehr an Kalkriese als Ort der Varusschlacht zu üben, weil der Standort in NRW – dicker Seufzer – „politisch inkorrekt“ sei.
    Ich habe auch nicht das Gefühl, dass die Ausstellung in Kalkriese versucht, die Bedeutung der Schlacht für Deutschland und Europa in angemessener Weise darzustellen. Den gezeigten Satz von Hans Erich Stier, dass es „eine der großen entscheidenden Schlachten der Weltgeschichte“ gewesen sei, ist doch heute völlig „Autobahn“. Dabei wäre hier eine wunderbare Gelegenheit gegeben, ein normales, gesundes sowohl nationales als auch europäisches Bewusstsein zu prägen. Der Sieg der Germanen ist schließlich höchst ambivalent: Auf der einen Seite Selbstbehauptung und Selbstbestimmung, auf der anderen Seite die Zurückweisung von Zivilisation.
    Da Rom damals keine Demokratie nach Germanien brachte – um es einmal so plakativ zu sagen – müssen die Sympathien natürlich eher beim Aspekt Selbstbehauptung und Selbstbestimmung liegen. Denn wer Zivilisation auf technische Errungenschaften reduziert, wie dies – eine interessante Parallele – in der Diskussion um den Islam heute häufig geschieht, dabei aber „soziale Techniken“ wie individuelle und kollektive Selbstbestimmung (moderner: Demokratie und Menschenrechte) völlig vergisst, wird als Gesprächspartner unglaubwürdig.
    So bekommt man heute dann eben die Mär zu hören, dass wir es hier in überhaupt gar keiner Weise mit einem Kampf um Selbstbehauptung und Selbstbestimmung (vulgo: Freiheitskampf) oder gar einem frühen und weichenstellenden Ereignis der deutschen (sic!) Geschichte zu tun hätten, nein, aber nein, sondern lediglich und ausschließlich mit der Familienfehde eines völlig undeutschen Lokalfürsten, die so ganz en passent, beiläufig, ungewollt, ungeplant und zufällig dazu geführt habe, dass die Römer – gerade mal die unumschränkte Weltmacht der damaligen Zeit – ihre großangelegten Expansionspläne in Germanien aufgeben mussten.
    Alles, was mich jetzt noch interessieren würde, ist: Wehte denn wenigstens die Flagge unserer Republik vor dem Museumsgebäude in Kalkriese?

  2. AGottwald sagt:

    Ich bin auch nicht der...
    Ich bin auch nicht der Meinung, daß Kalkriese der Ort der Varusschlacht ist. Die Fundmengen sind derzeit einfach zu gering für drei Legionen. Ist die Angabe bei Tacitus richtig, daß noch versucht wurde den Leichnam des Tacitus zu verbrennen, dann müssen mindestens noch die Überreste des römischen Marschlagers gefunden werden. Es ist nicht denkbar, daß eine solche Verbrennung auf dem Marsch oder während der Kampfhandlungen stattgefunden haben kann. Bestenfalls ist in Kalkriese eine abgesprengte Abteilung des Varuszuges vernichtet worden. Immerhin haben die Ausgrabungen interessante Resultate gebracht und es bleibt zu hoffen, daß es weitere gibt.
    Die Varusschlacht zur deutschen Geschichte zu zählen, halte ich für problematisch. Ich halte mit Carlrichard Brühl eine deutsche (bzw. französische) Nationalgeschichte erst ab dem 11. Jahrhundert für gegeben. Davor war es eben fränkische bzw. germanische Geschichte. Eine kulturelle Kontinuität von den Germanen des 1. Jahrhunderts bis zu den Sachsen des 9. Jahrhunderts kann ich beim besten Willen nicht sehen (um beim Weserland zu bleiben). Und ich glaube auch nicht, daß mit dem neuzeitlichen Freiheitsbegriff die Motiv-Gemengelage der Arminius-Germanen zu fassen ist. Da fehlen uns, ganz recht, die schriftlichen Quellen. Die Konnotationen in der Wirkungsgeschichte der „Hermann“-Mythos weisen auf jeden Fall in eine andere Richtung. Im übrigen bin ich für ein ausgewogenes Verhältnis von schriftlichen und archäologischen Quellen. Alles andere wäre eine unnötige Selbstbeschneidung der Möglichkeiten. Ein archäologischer Fundzusammenhang mit guter Datierung kann genauso Geschichte erzählen wie eine schriftliche Quelle und manchmal sogar Geschichten. Ein einzelnes Artefakt ist freilich weniger gesprächig. Aber hat nicht der Pferdekopf von Waldgirmes schon jetzt eine ganze Menge erzählt?

  3. franket sagt:

    Ist es nicht spitzfindig, die...
    Ist es nicht spitzfindig, die Varusschlacht nicht zur deutschen Geschichte zählen zu wollen? Eine Nation ist stets im Werden und Wachsen begriffen, wo will man da die Grenze ziehen?
    Etwa zu dem Zeitpunkt, als Ost- und West-Frankenreich sich trennten? Nein, denn auch schon vorher waren die Bevölkerungen grob in Kelten und Germanen geteilt.
    Etwa zu dem Zeitpunkt, als die deutsche Sprache schriftlich auftaucht? Nein, denn auch vorher schon gab es deutsche Sprache(n).
    Etwa zu dem Zeitpunkt, als die Region christianisiert und bald darauf römisch monarchisiert wurde? Na, dann dürfte man ja heute nicht mehr von Deutschland sprechen.
    So viele Brüche … Heute gehört nicht einmal mehr Österreich dazu, das über so viele Jahrhunderte den Kaiser gestellt hat. Und trotzdem spricht man von Deutschland. (Zurecht, wie ich hinzufügen möchte, nicht, dass man mir braune Ambitionen unterstellt.)
    Warum die deutsche Geschichte nicht erst 1866 beginnen lassen? Und dann gibt es noch jene, für die die deutsche Geschichte erst 1933 beginnt …
    Die Angelsachsen nennen uns übrigens heute noch Germanen. Die Germanen, das sind die komischen Typen, die weder Kelten noch Slawen sind, sondern die dazwischen in der Mitte sitzen. Und für die Romanen sind wir die Alemannen, auch das ein Germanenstamm.
    Kurz und gut: Ich finde beides falsch: Man kann die Varusschlacht plump für einen deutschen Nationalismus vereinnahmen – man kann sie aber ebenso plump aus der deutschen Geschichte herausoperieren wollen. Sie gehört dazu, auch wenn sie fern ist von dem, was wir heute Deutschland nennen.
    So fern wie der Döner vom 11. Jahrhundert entfernt ist, übrigens (*schmunzel*)

  4. AGottwald sagt:

    Das Problem der Zäsuren ist...
    Das Problem der Zäsuren ist weitläufig und letzen Endes sind sie nur ein Hilfskonstrukt der Wissenschaft, um ein wenig Übersicht in die Sache zu bekommen. Sie haben recht, franket, dass sich eine ganze Reihe andere Zäsuren finden ließen. Aber die Varusschlacht hat nur in der Geschichte der Deutschen einen Platz, nicht in der deutschen Geschichte. Die beginnt für mich im 10. Jahrhundert mit dem sächsischen Königs- und Kaiserhaus. Erst zu dieser Zeit nahmen sich die Deutschen als eigenständige Entität wahr. Herwig Wolfram nannte eines seiner Bücher „Geschichte Österreichs vor seiner Entstehung“. So möchte ich das verstanden wissen.
    Mein eigentliches Problem ist die Bedeutung der Varusschlacht als Zäsur. Meiner Meinung ist diese Zäsur nicht richtig und nur aus der Rückschau entstanden. Nur die ideologische Überhöhung seit der Renaissance hat dieser Schlacht ihre Bedeutung verliehen. Die Römer haben ähnlich schwere Niederlagen in den punischen Kriegen und später im judäischen Krieg weggesteckt und ihr Ziel nicht aufgegeben. Das Jahr 14 mit der Machtübernahme des Tiberius ist für mich die entscheidende Zäsur. Ich bin der Meinung, dass die Römer aus eigenem Entschluss die Expansion in Germanien gestoppt haben und zwar aus strategischen Gründen. Die Feldzüge des Germanicus hatten gezeigt, dass ein Land ohne Städte mit halbnomadischer Bevölkerung nur unter massivem Einsatz von Mitteln zu zivilisieren gewesen wäre. Natürlich werden die Verluste des Varus bei den Überlegungen eine Rolle gespielt haben, aber nicht die entscheidende. Der Vergleich mit Judäa zeigt das wiederum. Dort hat man jahrzehntelang die Eroberung vorangetrieben, ohne Rücksicht auf Verluste. Die relative Ruhe an der Rheingrenze für die nächsten 200 Jahre zeigt auch, dass die Germanen nur zu einer einmaligen Kraftanstrengung unter besonderen Bedingungen in der Lage waren. Erst als die Legionen selbst aus Germanen bestanden brach die Zivilisation zusammen. Es kommt übrigens nicht selten vor, dass einzelne Schlachten eine Mythologie hervorbringen, die ihrem eigentlichen strategischen Wert nicht zukommt. Marathon, Thermopylen, Cannae. In diese Reihe würde ich die Varusschlacht stellen.

  5. franket sagt:

    Na, also mit der...
    Na, also mit der Unterscheidung „Geschichte der Deutschen“ vs. „Deutsche Geschichte“ kann ich prima leben, und erspare mir die Frage, ob das deutsche Selbstverständnis von damals nicht doch noch stark mit Rom und Italien verbunden war, denn immerhin nannte man sich „Hl. Röm. Reich dt. Nation“ usw. usf. – aber lassen wir das doch.
    Manche Schlacht war mehr symbolisch als real wirksam. Aber eine symbolische Wirkung ist auch eine Wirkung. Marathon hat sicher geholfen, sich gegen die Perser zu stellen. Und die Perser waren paralysiert. Die Varusschlacht hat die Römer sicher beeindruckt. Und die Germanen selbst auch.
    Ist diese Schlacht wirklich erst seit der Renaissance so sehr ins Bewusstsein gerückt? Ich kann es mir kaum vorstellen, und wenn es so wäre, dann müsste man eher die Zeit vor der Renaissance dafür schelten, dass sie die Schlacht unterbewertet hat. Haben da die Katholen ihre Finger im Spiel gehabt? Es war wohl im Mittelalter propagandistisch nicht opportun, dass Germanen den Römern eins aufs Haupt gegeben haben.
    Und dann auch noch dies …
    Selbst wenn die Schlacht erst nachträglich ihre Bedeutung zugesprochen bekommen hätte, woran ich nicht glaube: Man muss öffentliche Erinnerungskultur und Wissenschaft unterscheiden können. Öffentlichkeit wird niemals so differenziert sein können wie Wissenschaft. Ich finde es nicht so schlimm, wenn sich in der öffentlichen Meinung ein richtiges Bewusstsein an eine eher unbedeutende Sache knüpft. Solange es keine grundfalsche Sache ist. Wichtig ist, dass die Menschen das richtige wollen.
    Nehmen wir doch die Kindergärten in der DDR … angeblich eine soziale Errungenschaft zum Wohle der Frauen … in Wahrheit wohl eher ein Mittel zur Indoktrination und Produktivitätssteigerung … aber jetzt erklären Sie das mal einem Ossi … ich habe das mehrfach versucht und inzwischen aufgegeben. Und ich finde es gar nicht so schlecht, in was für einem historischen Irrtum die Ossis sich da befinden. Einen Pluspunkt bei all den Minuspunkten kann ich dem Sozialismus lassen. Solange es keine Wissenschaftler sind, die mir damit kommen, denn dann werde ich ärgerlich und wittere antidemokratisches Denken: Daumen runter!
    Kurz und gut: Wo bleibt die Militärparade mit Volksfest zur Feier unserer Varusschlacht? Los, los, nicht so verklemmt …! Unsere Jungs und Mädels kämpfen am Hindukusch, da muss man sie auch mal feiern, und nicht immer so neurotisch rumdrucksen!

  6. AGottwald sagt:

    Hm. Ich bin sowohl Ossi als...
    Hm. Ich bin sowohl Ossi als auch Kindergartenkind. Ideologische Indoktrination fand zu meiner Kinderzeit nicht statt. Meine Erinnerung ist freilich rudimentär. Aber ein hilfreiche Hand hat meine Kinderkritzeleien von damals aufgehoben. Das ist alles zweifelsfrei ideologiefrei, wenn auch nicht sonderlich künstlerisch. 🙂
    .
    Die Schrift des Tacitus ist erst um 1455 wieder entdeckt worden. Eine durchgehende Wirkungsgeschichte ist nicht belegt. Und ja, es ist durchaus möglich, der Varusschlacht eine Bedeutung als Freiheitskampf zu unterlegen. Allein, ich bezweifle es. Die Ausstellung in Detmold könnte da sicher Aufschlüsse geben. Vielleicht könnte Herr Walter dazu noch etwas sagen?

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