Täuscht der Eindruck, oder wird im Lichte der enervierenden griechischen Entwicklungen der letzten zwei, drei Jahre nunmehr noch öfter als zuvor darauf hingewiesen, wie konstruktiv jede Rezeption des antiken Hellas sei, wie sehr jede Wertsetzung in Richtung Antike deren Wirklichkeit … Weiterlesen
Uwe Walter

1962 im nordhessischen Rotenburg geboren und aufgewachsen, Studium der Lateinischen Philologie und der Geschichtswissenschaft in Göttingen. Dem früh und unaufgeregt angepeilten Lehramtsstudium sind eine lästige, tüchtiger Wissenschaft abträgliche Neigung zum Generalistentum und ein Mangel an Weltläufigkeit geschuldet. Die Neigung zur Alten Geschichte mag auf eine frühe Lektüre von Mommsens „Römischer Geschichte" zurückgeführt werden, dennoch war der Weg in die akademische Laufbahn eher Zufällen und dem Ausprobieren verdankt. 1992 Promotion in Göttingen über die mühsamen Anfänge der hellenischen Bürgerstaaten; nach dem Referendariat Lehrer an einer sauerländischen Gesamtschule, seit 1997 an der Universität zu Köln. Dort 2003 mit einer Studie zur Geschichtskultur in der römischen Republik habilitiert. Dem Wechsel an ein Kölner Gymnasium kam 2004 der Ruf auf eine althistorische Professur an der Universität Bielefeld zuvor. 2009 Ruf an die Universität Mainz, abgelehnt. Mitglied im Beirat der „Historischen Zeitschrift". Er schreibt seit 1998 Rezensionen, Geburtstagsartikel und andere kleinere Stücke für die Frankfurter Allgemeine Zeitung, mit Karl Christ und anderen in dem Wissen verbunden, daß wir auf den Schultern von Riesen stehen und dennoch oft genug nicht weiter sehen als diese.
Alle Artikel von: Uwe Walter
Heute einmal Tapas
Der literarische Brief eines Seneca oder Plinius behandelt in der Regel jeweils nur ein Thema und stellt daher im Grunde eine Abhandlung im Gesprächston dar. Anders die – vom Absender nicht zur Publikation bestimmten – Briefe Ciceros: Die Kommunikation durch … Weiterlesen
Weitere Schnäppchen, ambivalent
Einst teure wissenschaftliche Bücher zu stark reduzierten Preisen anzubieten läßt sich sehr verschieden begründen und bewerten. Davon war hier schon einmal unter ‘pädagogischem‘ Aspekt die Rede. Doch die Sache ist komplexer. Ein Beispiel: Bei einem großen Versender von Restposten und … Weiterlesen
Wie Ernsthaftigkeit leuchten kann: der Archimedes-Palimpsest in Hildesheim
Reißerisch ist nur der Titel. „Der Archimedes-Code“. Das soll selbstverständlich Assoziationen zu Dan Browns Da Vinci-Code erwecken, zur Schnitzeljagd um eine verborgene Weltformel, zum geheimen Wissen eines Genies, und zu den Wissenschaftlern, die gegen den Widerstand von Dunkelmännern das Auge … Weiterlesen
Winckelmann und die Madonna
Am Rande einer wissenschaftlichen Tagung in Dresden ist Zeit, die vielfach gerühmte (Neu-)Ausstellung von Raffaels Sixtinischer Madonna zu besuchen. Anlaß: Die Schaffung des Gemäldes jährt sich zum fünfhundertsten Mal. Man geht am besten gleich um zehn Uhr; nachher wird es … Weiterlesen
Postmoderne Auflösung in Mosaikbausteine oder antiquierte Strukturforschung durch die Hintertür? Eine neue ‘Römische Kunst’ der Kaiserzeit
Zu bewundern ist die Kraft, einen Kreis zu schließen, ohne einfach zum Anfangspunkt zurückzukehren. Als Bernard Andreae, einer der bekanntesten und produktivsten deutschen Archäologen seiner Generation, 1973 eine umfassende Römische Kunst publizierte, war er Anfang Vierzig; der schwere Bildband wurde … Weiterlesen
Das Unbeeinflußbare geringschätzen: securitas und Sicherheit
Neulich an einem Freitagabend auf WDR 5 das Philosophische Radio gehört. Gast war Leon Hempel, der an der TU Berlin sozialwissenschaftliche Sicherheitsforschung betreibt und dort etwa die Frage untersucht, wie Videoüberwachung das Verhalten von Menschen beeinflußt. Daneben hatte es ihm … Weiterlesen
Das Imperium schlägt zurück. Ein Lexikon-Update (2)
Wenn auf dem Automobilemarkt neue Wettbewerber oder neue Modelle dabei sind, auf den Plan zu treten, betreiben die Marktführer gern Modellpflege, um sich ebenfalls wieder ins Gespräch zu bringen und ihren Claim sichtbar neu abzustecken. Wohl auch in diesem Sinne … Weiterlesen
Römischer Beton – ein Dokumentarfilm
Lange nichts mehr über Filme geschrieben. Auf dem Themenzettel steht die Sex-und-Gewalt-Soap „Spartacus. Blut und Sand“, die seit Wochen auf Pro Sieben läuft. Ich habe die erste Doppelfolge gesehen. Eigentlich Zeitverschwendung, denn die Miniserie ist auch ästhetisch eine Zumutung. Wer … Weiterlesen
Setzen, drei minus! Ein Lexikon-update (1)
Reformen und Modernisierungen können mißlingen, wie wir alle wissen. Bei Wörterbüchern heißen die Bemühungen, up to date zu sein, meist Neubearbeitungen. Über zwei Jahrhunderte und viele Auflagen hinweg kommen da manchmal umwegig-spannende Geschichten zusammen; davon war hier am Beispiel des … Weiterlesen