Welch Glück, es gibt noch richtige Kerle im Management. Fast hätte ich nicht mehr daran geglaubt; überall diese klimaneutralen Frauenförderer und Nachhaltigkeitsheuler. Jetzt, da ich bei einem Abendessen Tom kennengelernt habe, weiß ich: Deutschlands Wirtschaft ist nicht verloren. Tom ist eine Granate: turbodynamischer Betriebswirt, knackiger Po.
Vor einem Jahr hat es ihn als Geschäftsführer auf die Schwäbische Alb verschlagen. Eine Autobude, unscheinbar, aber mit dreistelligem Millionenumsatz, stand vor der Pleite. Tom hat sie gerettet. Und wie! Als Erstes, so berichtete er zur Vorspeise, hat er „alle Werke gebencht“, „low performern“ den Stecker rausgezogen und überhaupt seine Radikalkur „brachial top-down“ durchgezogen – „alles schwuppdiwupp“.
Jetzt hat die Firma 40 Prozent weniger Personal, und Tom ist zufrieden. Er habe „super executed“. Sagt Tom. Keine Frage, der neue Chef hat den Laden durchgefegt. Um der Mannschaft zu demonstrieren, wie wichtig ihm Disziplin und Sauberkeit sind, hat er sie bäuchlings durch die Fabrik robben lassen („da liegt kein Staubkorn mehr“). Zudem mussten alle („und ich sage alle“) ihre Schubladen ausräumen, das Büromaterial auf dem Flur sortieren und dann korrekt einlagern: „Bleistifte und Post-its brauchen wir die nächsten drei Jahren nicht mehr zu bestellen.“
Wie er die Truppen so auf Trab gebacht hat, wollte einer am Tisch wissen. „Nehmen Sie in Ihr Change-Team nur die besten Leute, nicht diejenigen, die Zeit haben“, sagte Tom. Ach ja, und der Leidensdruck sei wichtig. Einer Firma muss es richtig dreckig gehen, ehe sie Typen seines Kalibers ranlässt: „Wenn sie keine Krise haben, schaffen Sie sich eine.“ Tom hat noch viel vor.