Gott sei Dank, sind bald Ferien. Nicht etwa wegen der Schule oder der Arbeit, das haben wir im Griff. Aber wir werden zugeballert mit allerhand Irrsinn aus dem Bereich der Freizeit-Aktivitäten unserer Kinder: Sommerkonzerte für Blockflöten-Anfänger, Kinder-Eltern-Kick, Hort-Übernachtung mit gemeinsamem Frühstück, Fahrrad-Ralley mit den Handball-Minis und Ausflüge in nervtötende Freizeitparks.
Da kennen Vereine und Musikschulen keine Gnade – jeder meint, sich noch wilder, aufwändiger und klangvoller in die Sommerpause verabschieden zu müssen als die Konkurrenz. Klar, das sind ja alles „Bildungsangebote“, und natürlich will jeder Anbieter den Eltern beweisen, dass das Geld in die Sprösslinge bei ihm bestens investiert ist.
Abend für Abend ist bei uns mit drei Kindern nun so verplant, Wochenende für Wochenende. Und immer, bitteschön, mit Kuchen, Salat oder Fingerfood im Handgepäck, mit drei freien Plätzen im Auto und „natürlich auch mit dem Papi“ (aber möglichst ohne die kleinen Geschwister). Wer sich weigert, wird geächtet.
Der Horror ist das. Wohin man schaut, gestresste Väter, wirre Mütter und kindliches Burnout. 15 Prozent der Kinder sind heute psychisch auffällig, sagt meine Freundin, die Psychotherapeutin. Mich wundert gar nichts mehr.
Tja, das frage ich mich auch,...
Tja, das frage ich mich auch, chrisx58! Wir versuchen schon, die Aktivitäten nicht ausufern zu lassen, stemmen uns gegen die völlige Verplanung. Trotzdem spielen die Kinder ein Instrument und treiben Sport, was ja auch nett ist. Erstaunlich finde ich, dass Eltern sich geradezu aufdrängen, die Wochenenden am Fußballplatz am Kaffeestand zu verbringen. Hier eine Schicht am Grill, dort eine beim Abbau… Ob die nicht wissen, was sie mit ihrer Zeit sonst machen könnten?
<p>Und warum machen Sie das...
Und warum machen Sie das mit???
a) Müssen die Kinder so vielen organisierten Aktivitäten ausgesetzt werden? Nichts fördert die Phantasie so wie eine gute Portion Langeweile und Zeit, sich selbst zu beschäftigen.
b) Wenn mehr Eltern den Vereinen signalisieren, dass sie diesen Overkill nicht wollen, könnten die Vereine sich auf ihre Kerntätigkeit beschränken, ohne zu befürchten, dass ihnen die Kinder und Eltern zu vermeintlich attraktiveren Angeboten weglaufen.
Sehen Sie sich und Ihre Kinder doch nicht als Opfer.
Das sind Sie nur, wenn Sie es zulassen und sich den vermeintlichen Zwängen beugen.