So gerne hätte ich ein iPhone, doch wie stelle ich das nur an ohne Gesichtsverlust? Weil doch alle längst registriert haben: Die Weiguny, die hat immer noch keins. Voller Mitleid und auch Häme warten sie nun darauf, dass ich einknicke vor Steve Jobs. Einen anderen Ausgang dieses ungleichen Machtkampfes können sie sich gar nicht vorstellen.
Dummerweise habe ich bei verschiedenen Anlässen raushängen lassen, dass mir dieser Kult zu blöd ist. Dass ich bestens klarkomme ohne. Peinlich die Mütter, die Verabredungen ihrer Kinder eintippen und säuseln: „Da muss ich nur klären, ob der Peter-Alexander etwas länger mit Anna-Sophia spielen kann und der Bernd die Natalie beim Reiten abholt, dann passt das wunderbar am Mittwoch.“ Und die Manager erst, die während des Fußball-Spiels der E-Jugend ihre Facebook-Freunde rauf- und runterscrollen.
Jetzt steh ich da. Alle haben eins, sogar mein Mann, der Technik-Depp, der bis vor kurzem nicht mal simsen konnte. Jetzt geht es ihm ganz locker von der Hand. Also, ich hätte jetzt auch gerne ein tolles Leben, wilden Sex und die Gelassenheit, die das alberne Ding seinen Besitzern angeblich schenkt. iPhone-Träger sollen in allen Lebenslagen besser drauf sein als Normalos, habe ich kürzlich gelesen. Natürlich hat Apple das clever lanciert, aber da ist was Wahres dran. Es ist so eine stattliche Geste, wenn die I-Phoner sagen: „Ich schau mal eben, wie das Wetter wird.“ Wie’s bei den Bayern steht. Wie hoch der Mount Kenya ist. Ich will das auch alles wissen.
<p>Keine Angst, Frau Weiguny....
Keine Angst, Frau Weiguny. Es muss gar kein iPhone sein. Für die Hälfte des Preises bekommen Sie bereits ein gutes Android-Gerät erwerben, dass auch Flash beherrscht und somit Youtube-Videos abspielen kann. Damit wären Sie Ihren Freunden einen Schritt voraus und könnten sogar Ihre IT-Kompetenz unterstreichen.