Balance-Akt

Und wo bleibt die Hausfrau?

Wenn wir Hannes fragen: „Was willst Du mal werden“, antwortet der Bub verträumt: „Polizist, Feuerwehr-Mann oder Pilot.“ Ob er weiß, was er sich damit antut? Laut einer Studie der amerikanischen Psychologen-Vereinigung strebt er damit die stressigsten Berufe überhaupt an. Nur Soldaten stehen stärker unter Strom.

Das leuchtet mir alles ein. Staunen musste ich nur bei den Berufen, die folgen. Mit den Kollegen verkehre ich ständig, ohne je vom Ausmaß ihrer Pein geahnt zu haben: Auf den Polizisten folgen Event- und PR-Manager, Fotografen und Taxifahrer. Am Stress der PR-Schranzen sollen wir Journalisten sogar schuld sein, weil sie sich oft mit „potentiell feindseligen“ Medienvertretern herumschlagen müssen. Tyrannisieren wir etwa auch die Fotografen? Und die Taxifahrer, auf dem Weg zum Termin?  Zweifel kommen mir auch bei den besonders geruhsamen Jobs, die aufgeführt werden: Eine ruhige Kugel schieben vor allem Hair Stylisten, Schneider, Polsterer, Diät-Berater und Medizinisch-Technische Assistenten sowie Juweliere (wobei der in unserem Städtchen gerade überfallen wurde) und Elektro-Techniker (für mich ein Horror!). Und wo taucht hier bitte der Lehrer auf, der Apotheker, die Hausfrau?

 

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