Ganz ehrlich: Wir spielen mit den Kindern weniger, als Pädagogen empfehlen. Ich bewundere alle, die von der Arbeit heimkommen, energiegeladen und gut gelaunt, und ihre Kleinen zu einer lustigen Runde Monopoly oder Activity überreden. Ich denke nur: „Oh nein, das dauert Stunden…“ Also schlage ich Quartett vor. Mittlerweile sind wir echte Freaks; ob Autos, Technik, Päpste, Seuchen, Tyrannen oder Ungeziefer (nur die Top-Model-Edition kommt mir nicht ins Haus). Und ich triumphiere jedes Mal, wenn mein Erftländer, ein Kaltblut-Schimmel und Loser auf ganzer Front (alt, klein, viel zu schwer und null Abzeichen) Ninas siebenfach ausgezeichneten Fuchs „Peking“ aussticht. Beim „Röhrbeinumfang“ nämlich ist mein Klepper mit 32,3 Zentimetern unschlagbar.
So hat halt jeder seine Stärken und Schwächen. Selbst die Rolling Stones kann man leicht aushebeln: Sie sind zwar unschlagbar produktiv (64 Alben) und erfolgreich (180 Millionen verkaufte Exemplare), kommen aber nur auf mickrige sieben Auszeichnungen – Oasis auf 61, die Spice Girls auf 142. Da fragt man sich: Was ist da schiefgelaufen? Und überhaupt: Warum schlägt Tatort-Kommissar Borowski die Kollegin Lindholm in Beliebtheit, obwohl sie die höheren Einschaltquoten hat? Wieso ist der Mercedes Brabus GLK V12, der Sprinter unter den SUV mit 750 PS, 4,2 Sekunden Beschleunigung, Riesenhubraum und irrem Preis (397<TH>000 Euro), so arg hässlich?
Derzeit haben wir zwei Favoriten-Quartette: Politiker und Laubbläser. Wobei man mit Peer Steinbrück aufpassen muss: Der ist zwar top in Beliebtheit und Nebeneinkünften, schwächelt aber bei Wahlsiegen und Comebacks (da sticht ihn Brüderle aus). Am Laubbläser-Quartett sind nur zwei Kleinigkeiten zu bemängeln: Zum einen besitzt unser Nachbar den Turbo unter den Foltergeräten, den Solo 467, mit einer Blasstärke von 1400 m3/h, zum anderen fehlt mein Liebling: der Besen.