Am Montag abend wurde in Berlin, im schönen, großen Martin-Gropius-Bau, der „Goldene Prometheus“ verliehen, ein Journalistenpreis – und wenn jetzt einer kommt und nörgelt, zum Beispiel also ich: Dann setzt er sich natürlich dem Vorwurf aus, er hätte, wenn er gewonnen hätte, ganz anders dahergeredet und gebloggt.
Es hilft aber alles nichts, es muß einfach sein; Beschwerden werden hier ja gerne entgegengenommen. Daß also diese Veranstaltung so furchtbar unangenehm war, lag weniger daran, daß ihr der Ruf vorausgeht, ein wenig korrupt zu sein, sich selbst und die Nominierten ein bißchen zu billig zu verkaufen an jene Sponsoren, die, so sah es jedenfalls aus, die Patenschaft über ganze Tische übernehmen, was den Kandidaten, der an so einem Tisch sitzt, gewissermaßen zum Pausenkasper von RWE oder Philipp-Morris macht; diesem Ruf, so darf sagen, wer dabei war, wird die Veranstaltung voll gerecht. Es lag auch nicht daran, daß man den Moderator des Abends, den netten Jörg Thadeusz, wegen der miserablen Akustik kaum verstehen konnte; und sehen konnten ihn auch nur die, die einen günstig gelegenen Platz an den Tischen zugeteilt bekommen hatten (ich nicht). Es lag noch nicht einmal daran, daß der Preis für die besten Zeitungsjournalisten an zwei Kollegen von „Bild“ ging – die werden ja häufig genug geprügelt und verhöhnt; und wenn sie etwas gut und richtig machen: wieso soll man sie dann nicht preisen?
Es lag aber sehr an der Laudatio, welche Klaus Peter Müller hielt, der ehemalige Chef der Commerzbank; es ging darin um die hervorragende Berichterstattung der „Bild“-Zeitung über jene Finanzkrise, die ja andauert – und nach ein paar Minuten kam Müller auf den Punkt: Wenn „Bild“ die Panik geschürt hätte unter den Lesern; wenn die Zeitung dazu aufgefordert hätte, die Konten leerzuräumen, dann, so sagte Müller, wäre wohl alles sehr viel schlimmer gekommen.
Aha. „Bild“ hat also den Preis weniger dafür bekommen, daß es das Gute getan hätte (schließlich haben auch alle anderen Zeitungen die Panik nicht geschürt und die Menschen nicht dazu aufgefordert, ihr Geld von ihren Konten abzuheben). „Bild“ bekommt den Preis dafür, daß es das Böse (welches offenbar jeder dieser Zeitung zutraut) unterlassen hat. Dafür, daß die Zeitung bei einem Thema darauf verzichtet hat, ihr Panik-Potential zu entfalten.
Kann es sein, daß Hamas demnächst den Friedensnobelpreis bekommt – dafür, daß an einem bestimmten Tag keine Raketen auf Israel geschossen wurden?
Aha, dann ist das Geschreibe...
Aha, dann ist das Geschreibe von FJW keine Panikmache:
Zitat „Mich pikt die Dresdner Bank. Da habe ich mein Gehaltskonto. Die Dresdner Bank wurde mit der Commerzbank fusioniert. Ich weiß nicht, was mit meinen 80 000 angesparten Euro wird.“
https://www.bild.de/BILD/news/standards/post-von-wagner/2009/01/12/post-von-wagner.html
Traum und Tod
glanz und ruhm...
Traum und Tod
glanz und ruhm ! so erwacht unsre welt
Heldengleich bannen wir berg und belt
Jung und gross schaut der geist ohne vogt
Auf die flur auf die flut die umwogt.
Da am weg bricht ein schein fliegt ein bild
Und der rauscht mit der qual schüttelt wild.
Der gebot weint und sinnt beugt sich gern
‚Du mir heil du mir ruhm du mir stern‘
Dann der traum höchster stolz steigt empor
Er bezwingt kühn den Gott der ihn kor…
Bis ein ruf weit hinab uns verstösst
Uns so klein vor dem tod so entblösst !
All dies stürmt reisst und schlägt blitzt und brennt
Eh für uns spät am nacht-firmament
Sich vereint schimmerdn still licht-kleinod :
Glanz und ruhm rausch und qual traum und tod.
Ich glaube ich werde jetzt...
Ich glaube ich werde jetzt auch an jedes FAZ-Blog 12 automasierte Trackbacks schicken. Scheint ja keinen zu stören 😉
<p>@ThomasTelevision: Habe...
@ThomasTelevision: Habe jetzt mal ein wenig ausgemistet. Um ehrlich zu sein: Ich vermute, das Spamfest lag an unserem allzugroßen Respekt vor der digitalen Meinungsfreiheit, der selbst Werbesendungen grundsätzlich nicht in den Müll schmeißt. Wird sich ändern. Danke. Als ewige Mahnung und Erinnerung habe ich mal ein paar Trackbacks stehen lassen.