Berlin ABC

Berlin ABC

Wir fahren durch die Hauptstadt

Boelckestraße/Hoeppnerstraße

| 11 Lesermeinungen

Ich fahre recht gerne Bus. Der fährt langsam durch die Stadt und man bekommt immer was zu sehen.

  
Hier fahren der 140er und der 184er. Meistens sind sie zu spät. Aber das kennt man vermutlich von allen Bussen der Welt, so dass man doof ist, wenn man Zeitkritisches freiwillig mit dem Bus zu erledigen versucht, und wenigstens gibt es hier überdachte Wartehäuschen.

Der 140er kommt. Ich steige ein und bestelle beim Fahrer: “Bitte eine Tageskarte ABC”.

Der Fahrer so: “Watt?!? Tajeskarte ABßeh?!? Na, dit ha’ick hier in dit Hartz4-Jebiet ja schon lange nisch mehr jehöaht!”

Da wusste ich dann auch nicht, was ich sagen sollte. Ich wohne nämlich nur 200 Meter von der Haltestelle entfernt.


11 Lesermeinungen

  1. Civilitas sagt:

    Boelcke/Hoeppner
    Wunderbarer Text. In der Kürze liegt die Würze. Danke.

  2. kdm sagt:

    Titel eingeben
    Und ich fahre gerne Bus…
    …weil da eine Kontrollperson mitfährt (der Fahrer), die die schlimmsten Auswüchse (wie in S-und U-Bahn) verhindert. Allein, weil er DA ist. Dass sowas kein Verantwortlicher in der Verwaltung des Unternehmens mitbekommt, ist deutlich; offenbar fahren die alle im eigenen Auto (mit oder ohne Chauffeur)

    • Holger Klein sagt:

      Das stimmt. Ich hatte mal: “Den Döner packste direkt wieda ei-en, oda Du blei-ebst draue-ßen!” 😀

  3. Atomfried sagt:

    Allgemein
    Ich denke, der Busfahrer meinte Berlin im Allgemeinen. (Jetzt bin ich schon so ketzerisch wie der Don)

    • Holger Klein sagt:

      Nein, der meinte vermutlich das Wohngebiet, das meinem gegenüber liegt. Da sind oder waren hauptsächlich Sozialwohnungen.

      Hoffe ich 😀

  4. Jacobengel sagt:

    Die Meinung der Chauffeure
    Das zeigt, dass Busfahrer auch mal die Orientierung verlieren, auch im übertragenen Sinn. Letztens ein Busfahrer zu mir (tagsüber, ich bürgerlich gekleidet und ohne Bierflasche in der Hand) nach Erwerb einer Fahrkarte: “So, und jetzte mich anlächeln, nochma Danke sahjn und schön ruhig nach hinten Durchjehen, wa?” Und das ganze mit erhöhter Stimmlage und ernstem Gesicht.
    .
    Nein, das geht nicht als Berliner Humor durch.

    • Holger Klein sagt:

      Ich glaube, wenn man lange genug in Berlin als Busfahrer gearbeitet und das normale Sozialverhalten eines großen Teils der Bewohner dieser Stadt (“ich pfeif auf alles und mache schmutzig, was ich nicht zerstöre”) am eigenen Leib erlebt hat, wird man selbst unangenehm und verliert die Fähigkeit, erstmal wohlwollend zu sein. Das rechtfertigt allerdings nicht wirklich, unauffällige Fahrgäste zu behandeln wie Scheiße. Aber die Fahrer sind halt auch nur Menschen…

  5. Ostmärker sagt:

    H.k.
    Warum fährt Salzburger in berlinernd?

  6. Gast sagt:

    zivilcourage ...
    kann auch ggb berliner busfahrern nicht schaden. es kostet nichts, freundlichkeit etc verbal zu honorieren und danebenbenehmen (auch ggb anderen) zu benennen. man muß sich nicht jede genervtheit (meist zudem erkennbar an aggresiver fahrweise – “ick will narause!” – gefallen lassen. ggf der bvg melden. ich brauche das für meine eigene sozialhygiene. die netten bilden aber die mehrheit!

    • Holger Klein sagt:

      Ich erlebe die meisten Fahrer als unauffällig oder freundlich. Wenn aber einer mal pampig oder aggressiv ist, dann aber auch direkt extrem.

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