Katrin: Ich finde ja: Was wir, die wir in Berlin leben und arbeiten viel zu selten tun: DANKE sagen. Danke für die Dinge, die uns schon so selbstverständlich vorkommen, dass wir vergessen, was wir an den Menschen und an dieser wunderbaren Technik haben, die uns jeden Tag durch unser aller Berlin, oben an der Spree, fahren.
Holger: Findest du?
K: Ja. Dabei ist es doch so: Manchmal kommen die Züge pünktlich. Manchmal funktionieren alle Türen. Und manchmal sind auch alle Wagen beheizt.
H: Stimmt!
K: Ich habe schon erlebt, dass auf einer längeren Fahrt durch die Stadt alle Stationen korrekt von der Laufschrifttafel und der automatischen Durchsage vorhergesagt wurden, so dass auch die Fremden, die eine Station nicht an ihrem Aussehen oder an der Abfolge ihres Auftretens erkennen, an der richtigen Stelle auszusteigen vermögen.
H: Cool!
K: Was mir auch schon passiert ist, sind freundliche Kontrolleure, die geduldig und respektvoll die Kundinnen der S-Bahn Berlin darum bitten, ihre Fahrausweise vorzuzeigen UND die mit denjenigen, die keinen vorzeigen können nicht wie mit Untermenschen umgehen. Sondern eher wie mit solchen, denen etwas passiert ist, was jedem mal passieren könnte – falsche Jacke an, Portemonnaie zuhause vergessen – der ein normales Gehirn hat.
H: Ach schön!
K: Neulich habe ich erlebt, dass ein Zug ausgefallen ist, und am Bahnhof freundlich und rechtzeitig mehrfach die Information in ruhiger, sachlicher und gut verständlicher Stimme mitgeteilt wurde, wobei sogar erklärt wurde, was passiert war, nämlich dass es am Zug eine technische Störung gegeben habe. UND man bat um Entschuldigung für daraus entstehende Folgeunannehmlichkeiten.
H: Hach!
K: Was mir auch schon einmal passiert ist, darüber habe ich hier sogar im Text zum Humboldthain berichtet, ist dass der Weg zum Schienenersatzverkehr so gut ausgeschildert war, dass mein 7-Jähriger und meine 5-Jährige ihn wie in einer gut organisierten Kindergeburtstagsschnitzeljagd selber fanden UND dann kam der Schienenersatzbus weder zu spät noch fuhr er zu früh, es war eine für Alte wie für junge flinke perfekt eingerichtete Übergangssituation.
H: Klasse!
K: Neulich habe ich außerdem einer Situation bewohnen dürfen, in der einer dieser Security-Menschen der deutschen Bahn ihr Smartphone in der Tasche ließen – sie haben die gesamte Fahrt über nicht drauf gesehen – und einen Mitfahrer, der sich einen Döner mit in den Wagen gebracht hatte, freundlich aber bestimmt baten, den Zug zu verlassen und wie in der Hausordnung der Deutschen Bahn bestimmt bitte draußen zu essen, da das Verzehren von Speisen in der S-Bahn nicht erlaubt ist.
H: Das ist so mutig!
K: Deswegen möchte ich nicht jammern.
H: Nein. Ich auch nicht!
K: Immerhin bringt mich die S7 in 70 Prozent aller Fälle pünktlich nach Potsdam zu meiner Arbeit UND auch wieder zurück.
H: Das ist echt ‘ne Leistung!
K: Immerhin ist die Wartezeit beim Pendelverkehr zwischen Hermannstraße und Tempelhof an den vergangenen Wochenenden nie länger als 10 Minuten gewesen. Einmal waren es sogar nur vier!
H: Erstaunlich!
K: Und auch, wenn bisher jedes Mal, wenn ich zu meinem Steuerberater fuhr, eine Strecke von drei Stationen auf der Stadtbahn, die Bahn plötzlich zwischen Warschauer Straße und Ostbahnhof stehen blieb, so dauerte es nur fünf Minuten, bis die in der Bahn eingeschlossenen Insassen darüber informiert wurden, was los war.
H: Man merkt einfach, dass die da richtige Kommunikationsprofis sitzen haben!
K: Super niedlich ist ja auch dieser Maulwurf, der an den Baustellen an den Bahnhöfen der Stadt freundlich um Nachsicht wirbt. “Am Ostkreuz geht es drunter oder drüber”, sagt er zum Beispiel und sieht dabei so schnuckelig und liebenswert aus, mit seinem lustigen Bauarbeiterhelm!
H: Aaaawwwww – ja, der ist toll! <3
K: Da ist man natürlich dann auch nicht mehr sauer, wenn die Rolltreppe seit drei Wochen kaputt ist und keine Anstalten zu erkennen sind, dass sie mal repariert werden würde in naher Zukunft. Und so ein bisschen drunter und drüber hat noch niemandem geschadet, da kommen die Menschen endlich mal aus ihren Komfortzonen – Treppe laufen ist eh viel gesünder!
H: Eben!
K: So, und jetzt schließ das Auto auf. Wir müssen los.
Auch andere Städte haben schöne Verkehrsmittel
Schöner Beitrag !
Ich wohne zwar nicht in Berlin, aber ich kann bezeugen, dass es in anderen Großstädten auch nicht anders ist.
Was ich auch immer besonders schön finde ist, wenn man wegen des verspäteten Busses die Bahn verpasst und man in der Kälte 20 Minuten warten muss, und obendrein auch noch zu spät zur Arbeit kommt.
bei allem Gemeckere über Schwaben...
…in Stuttgart ist das wirklich so…
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Essen verboten in der S-Bahn?
Hatte ich auch schon mal gehört, sogar davon gelesen. Stand sogar mal in der ‘Betriebsordnung’ (oder Hausordnung).
Nur… wieso gibt’s auf zig Bahnhöfen von der Bahn vermietete Läden, die genau das verkaufen: stinkenden Döner, noch doller stinkendes Nudel-Zeugs, Gebäck, …dazu stehen auf Bahnhöfen zig Automaten, an denen der S-Bahn-Benutzer Brause, Wasser, Kaffe und Tee kaufen kann?
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Aufgefallen ist mir, dass immer mehr Leute und Kinder auf den Bahnhöfen Rad fahren.