
Das Ende der Messe ist ja ein bissschen wie das Ende eines dicken guten Buches. Man vermisst all die freundlichen Charaktere, sogar die weniger freundlichen, man fühlt sich in der profanen Echtwelt noch hilfloser und desorientierter als sonst, ist irgendwie satt und kann trotzdem kaum erwarten, dass es bald wieder losgeht.
Zwei Jahre hintereinander hatte die Messe sinkende Besucherzahlen zu beklagen, jetzt sind sie wieder gestiegen: Rund 275.000 Menschen sind gekommen, etwa zwei Prozent mehr als 2014. An den Publikumstagen am Wochenende waren es sogar vier Prozent mehr.
Schön war es, Indonesien, wir werden die tägliche Portion Rica-Rica vermissen. Im kommenden Jahr gibt es dann wohl Stamppot und Poffertjes, dann sind die Niederlande und Flandern zu Gast. Bis dahin legen wir Ihnen die schönsten Artikel dieses Jahres ans Herz, die Sie vermutlich vor lauter Trubel und Kater völlig verpasst haben.
Zum Beispiel die unerwartet politische Eröffnung und den Gastlandpavillion. Sandra Kegel grübelt über Peter Sloterdijk, der wiederum über “die Frauen” allgemein grübelt. Natürlich grübeln wir auch über die Genderdebatte und den Feminismus. Felix Tota grübelt über Austrofred, das österreichische Superwunderphänomen. Julia Bähr grübelt über die Zukunft der Literaturkritik. Andrea Diener grübelt über schlechte Autorenfotos und haut sich die Denkerfaust ins Gesicht.
Feridun Zaimoglu erzählte uns, wie er einmal auf der Messe zu Boden ging. Andrea Diener widmet sich da lieber der Achtsamkeit und braucht anschließend dringend Pommes. Felix Tota sichtete die schönsten deutschen Bewertungsbögen. Ana Maria Michel hat mit dem wichtigsten Mann der Messe gesprochen: Ömer Gezer, Leiter der Bar im Frankfurter Hof. Natürlich waren wir auch auf der Hotlist-Preisverleihung und haben die Überlebenden von Charlie Hebdo besucht. Helge Schneider hingegen erzählt, dass er schon einmal auf einer Bottleparty bei Hans-Dietrich Genscher war, das ist natürlich nicht zu schlagen.
Julia Bähr hat gegurgelt, und gemeinsam haben Julia und Andrea gebastelt. Fridtjof Küchemann hat, wie jedes Jahr, nachgeschaut, wie es den E-Books gerade geht. Wir haben phantastische Parallelwelten besichtigt, unsere Lieblingstweets von Leidensgenossen gesammelt, und zu guter Letzt haben wir eine Debütantin begleitet, die das erste Mal auf der Messe war.
Wir verabschieden uns für dieses Jahr, kurieren unseren Messeschnupfen aus und sind uns ziemlich sicher, dass wir uns auch 2016 wieder in den Wahnsinn werfen. Wenn wir Sie alle dann wiedersehen, wäre es uns ein Fest.
Es grüßt:
Ihr Buchmessenteam!
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