Das Wettlesen in Klagenfurt hat wieder begonnen. Nach den Worten des Juryvorsitzenden soll der Bachmann-Preis quer zum Markt stehen. Bei der Auftaktveranstaltung war davon aber noch nichts zu bemerken.
Manchmal ist die Musik, die einen Festakt begleitet, eindeutig mehr als bloße Untermalung, und man fragt sich, ob das fabelhafte Saxofonisten-Quartett „Carinthia“ gestern Abend, zur Eröffnung der 40. „Tage der deutschsprachigen Literatur“ in Klagenfurt, mit Bedacht das Lied „Somewhere“ aus der West Side Story spielte, das Bekenntnis also, es gebe da einen Platz für uns, irgendwo, just nachdem der Jury-Vorsitzende Hubert Winkels versucht hatte, die Rolle der Literaturkritik in der Gegenwart zu umreißen. Man könne den Wettbewerb, abgehalten im Namen Ingeborg Bachmanns, durchaus als ein Erbe der „Gruppe 47“ ansehen, sagte Winkels, weil die Autorenvereinigung damals das Eindringen der Kritiker nicht vertragen hätte und diese daraufhin eine neue Organisationsform für den Austausch über Texte gesucht und gefunden hätten. Dass das zunächst auch zulasten der in Klagenfurt lesenden Autoren gehen konnte und oft genug auch ging, sprach Winkels ebenfalls an, heute sei da allerdings eher ein „kooperatives Verhältnis“ zwischen Autoren und Kritikern, ein auf Argumente gestützter Austausch der Jury, und so stehe Klagenfurt jedenfalls derzeit „quer zum Markt, der sich gern an der Kritik vorbei organisiert.“
Diesen Befund muss man natürlich nicht unterschreiben. Wenn man aber das „Somewhere“ der Saxofonisten trotzdem auf die Nische beziehen möchte, die nach diesen Worten die marktinkompatible Literaturkritik in Klagenfurt gefunden hätte, dann wäre das durchaus ein Menetekel, schließlich weiß man ja, wie es mit dem „West Side Story“-Paar Maria und Tony endet. Da stimmt es immerhin hoffnungsvoll, dass mehrere Redner zwar an die vielen Gefährdungen des Wettbewerbs über die Jahre erinnerten, zugleich aber die wichtigsten Geldgeber versprachen, die Veranstaltung auch im kommenden Jahr zu unterstützen. 2017, so scheint es, ist Klagenfurt gesichert, und über 2018 macht man sich dann im nächsten Jahr Gedanken.
Vielleicht ist die Sache aber auch viel harmloser, als es die Musikauswahl suggeriert, schließlich ging es an diesem Abend zunächst einmal um den Platz der vierzehn Autoren im Zeitplan der Lesungen. Also hatten sie ihren ersten Auftritt, indem sie einer nach dem anderen einen Zettel aus einer Box zogen, auf dem ein Tag und eine Uhrzeit stand. Die meisten blieben stumm, nur Stefanie Sargnagel war hörbar unzufrieden mit ihrem Los, als allererste lesen zu müssen.
Nach ihr kommen heute Sascha Macht, Marko Dinic, Bastian Schneider und Selim Özdogan an die Reihe, am Freitag Julia Wolf, Jan Snela, Isabelle Lehn, Tomer Gardi und Sylvie Schenk, am Samstag schließlich Ada Dorian, Sharon Dodua Otoo, Astrid Sozio und Dieter Zwicky.
pure...
All das wollten die vier Musiker sagen?
Glaub’ ich nicht.
Die hatten einfach Spaß an dem Lied.
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“Music is just notes. What you speculate beyond that, is pure nonsense.”
(Stravinsky)
Stravinsky hat sich geirrt...
Das Universum besteht aus dyn. bewegten, schwingenden Energiekompositionen…von mathem.
bis musikal., von phys. bis psych.
Die menschliche Seele mag musikalische Schwingungen…
das Zeitgeschehen, unsere Lebenrealitäten, sind realer Ausdruck,
zeigt die reale Wirkung unserer Gedankenmelodien…
Gedanken, elektrische Schwing(=Frequenz)impulse.
Unendliche Melodien, Kompositionen…man braucht sie nur wahrnehmen…und die eigene Seele…und begreifen.