
Es begann kryptisch. Eine Leinentüte, auf der „Der Traum in uns“ stand, beziehungsweise „The dream we carry“. Darum geht es Norwegen, Träume in Tüten? Ein poetisches Elektrokunstmusikkunstprojekt, das die Pressekonferenz des Gastlandes 2019 ein- , naja, läutete, trug nicht eben zur Aufklärung bei, worum es gleich gehen würde. Dann folgten Worte, und die waren dann zum Glück sehr klar.
Warum Norwegen? Ein wichtiger Grund, sagte Jürgen Boos, ist eine Liste norwegischer Autoren, die er auch sogleich hochhielt. Und Norwegen ist das Land, das auf Platz 1 in Sachen Pressefreiheit und Geschlechtergerechtigkeit ist. Da könnten wir und ein paar andere noch lernen, was es heißt, für Menschenrechte und für die Freiheit des Wortes einzutreten. Das fand auch Trine Skei Grande, Norwegens Kultusministerin. In Zeiten wie diesen kann Frankfurt unser Rednerpult sein, sagte sie. Jetzt gelte es, sich mit den richtigen Leuten zu verbünden, das tun wir hier.
Autoren und Politik also. Drei Autoren waren auch da, damit wir uns schon einmal darauf vorbereiten können, wer da so kommt (ja, Knausgard bestimmt auch): Erling Kagge, Entdecker, Verleger und Autor. Aktuell ist er vor allem Autor des Buches „Silence in a time of noise“, in dem er über die Wichtigkeit der Stille schreibt. Er lief über fünfzig Tage zum Nord- und zum Südpol und kennt sich deshalb mit Stille aus. Maja Lunde schrieb Kinderbücher und Drehbücher und ist in Norwegen schon sehr berühmt. In Deutschland wurde sie mit „Die Geschichte der Bienen“ bekannt, die hier ein enormer Bestseller war.
Und Linn Ullmann, Autorin von „Die Unruhe“, die ihre Laufbahn als Journalistin und Literaturkritikerin begann und nun dazu übergeht, selbst Geschichten zu erzählen und damit sehr erfolgreich ist. „Bücher zeigen auch unsere Schwächen“, sagte sie, denn sie möchte ihren Ängsten, Unsicherheiten, dem Leben, eben allem begegnen und es verstehen lernen. Und da seien das Lesen und das Schreiben Verbündete, das geht in eins. Denn in der Fiktion finde sich oft sehr viel Wahrheit.
Und gleich nach der Pressekonferenz ging es mit den Autoren weiter, die hier eben vorgestellt wurden, nämlich vorlesend. Bleibt die Frage, was es mit dem Traum in Tüten auf sich hat. Der bezieht sich auf ein Gedicht von Olav H. Hauge, und wer will, kann es zum Beispiel hier nachlesen.
Von Norwegen lernen?
Schon in den 90ern gab es ein Buch mit diesem Titel 🙂
Mit freundlichen Grüßen