Low, das von den Eheleuten Alan Sparhawk und Mimi Parker gegründete Trio aus Duluth in Minnesota, feiert seinen zwanzigsten Geburtstag. Das New Yorker Jubiläumskonzert findet im holzgetäfelten Saal der New York Society for Ethical Culture statt, in einem Ambiente der kulturbürgerlichen Erhebung. Zur Feier des Tages wirkt eine ungewöhnliche, scheinbar mit dem Geist des Ortes harmonierende Vorgruppe mit: ein Streichquartett. Die Streicher des American Contemporary Music Ensemble (ACME), eines in verschiedenen Besetzungen auftretenden Spezialensembles für Neue Musik, ziehen die Zuhörer in vier Exerzitien des Minimalismus hinein. Zwei Stücke von Ingram Marshall, darunter eine „Entrada“, machen den Anfang. Dem Stil von Low, den gegen Entwicklung gefeiten fixen Ideen, den jeden progressiven Optimismus unterlaufenden Zeitlupen, den Kreisbewegungen eines furiosen Brütens, erweisen die Quartettspieler durch Transposition ins Klassische Tribut. Ihr Ton ist breit, energisch. Der motivische Zirkel ist kein Kursus der Vergeistigung; im Durchlauf der Wiederholungen vertieft sich die Passion.
Im dritten Stück wird Gesang vom Tonband eingespielt. 1971 hat Gavin Bryars bei der Arbeit an einem Dokumentarfilm einen in London gestrandeten Obdachlosen aufgenommen, der die Worte „Jesus’ Blood Never Failed Me Yet“ vor sich hin singt. Der Refrain kehrt an den Anfang zurück, und um die Endlosschleife herum hat Bryars ein harmonisches Gebäude emporgezogen und wieder abgetragen, in dem man die Kirche erkennen kann, die Organisation, deren Sache die Verkündigung der Botschaft von der Erlösungstat Jesu Christi ist. Die Botschaft vom Beistand durch das Opfer wird kommentierend ausgebaut in Kompendien des Trostes und Systemen der Hoffnung, bleibt aber in ihrer skandalösen Schlichtheit ein Geheimnis, ein Fremdkörper im Organismus des Wissens von Gott.
Jesu Blut hat mich nie enttäuscht: An solche Sätze konnten die Gründer der New Yorker Gesellschaft für ethische Kultur nicht mehr glauben. Sie waren der Grund dafür, dass diese Humanisten mit der liberalen Theologie brachen und an der Westseite des Central Park keine Kirche mehr bauten, sondern einen säkularen Tempel. Die Lehre vom „atonement“, von der Ablösung der Sündenschuld der Menschheit im Blutopfer des Gottessohnes, war für das aufgeklärte Bewusstsein ein barbarischer Mythos aus dem Denkhaushalt einer Sklavenhaltergesellschaft. In unserer Zeit hat der katholische Literaturwissenschaftler René Girard den Gedanken entfaltet, dass das Opfer Christi den Zweck hatte, das Opfer abzuschaffen und den Mechanismus des Sündenbockdenkens unwirksam zu machen. Mit dieser philosophischen Deutung des Kreuzestodes kann die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, die der Bibel das dem Propheten Joseph Smith offenbarte Buch Mormon hinzufügt, wenig anfangen; sowohl ihre Lehre als auch ihre Erfahrung liegen quer zu Girards Idee.

Die Mormonen kennen den Gegensatz von göttlicher und menschlicher Natur nicht; aus dieser Vermenschlichung Jesu Christi folgt aber auch, dass die Gläubigen, die werden wollen wie er, sich in eine Geschichte des fortgesetzten Blutvergießens verstricken. Alan Sparhawk und Mimi Parker sind Mormonen. Gelegentlich wird in Zweifel gezogen, dass diese Information für das Verständnis ihres Schaffens Bedeutung haben könnte. Nach Sparhawks Auskunft indes macht Low geistliche Musik. „Ich weiß, dass der Herr will, dass wir das tun, und spüre, dass uns seine Hand von Anfang an geleitet hat.“ Ein Lied auf dem in der vergangenen Woche veröffentlichten Album „The Invisible Way“ schildert dieses Gefühl: „Holy Ghost“. Im New Yorker Konzert kommt es, dem trinitarischen Thema entsprechend, an dritter Stelle. Die Gewissheit von der höheren Leitung hat nichts von der Schwerelosigkeit eines mathematischen Beweises. Es ist im Gegenteil die Trägheit, die das Grübeln auslöst, das Gewicht des Unwillkürlichen, das auf eine teleologische Auflösung der Sinnfrage deutet. Man kommt weiter, obwohl man gar nicht weitermachen will. „Some holy ghost keeps me hanging on, hanging on. I feel the hands but I don’t see anyone, anyone.”
Ein langsames Tempo gibt Mimi Parkers Schlagzeug ihrer Stimme vor, die zu zerfasern scheint, wenn vom Festhalten die Rede ist. Der Heilige Geist ist nach mormonischer Gottesauffassung nicht bloß eine Erscheinungsform und Ausdrucksweise Gottes, sondern ein von Gottvater unabhängiges Wesen, das dem Gläubigen beisteht. Dass im Lied „some holy ghost“ angesprochen wird, als gäbe es viele, entspricht einer Diskretion, die den Mormonen zweite Natur ist. Diese alltägliche Zurückhaltung im dogmatischen Definieren ist die Kehrseite des förmlichen Missionseifers im uniformierten globalen Wanderapostolat.
Das Album „Drums and Guns“ wurde 2007 als Protest gegen den Irak-Krieg verstanden. Der Witz war freilich, dass Sparhawk und Parker aus den traumatischen Erinnerungen ihrer Kirche schöpften, die Verfolgung erlitten hat und früher daraus die Lizenz zum Blutvergießen ableitete. Das unheimlichste Lied von dieser Platte singt Sparhawk in New York. In „Murderer“ sagt er Gott ins Gesicht, er solle bloß nicht so unschuldig tun. Er habe sein Buch gelesen, und Gott suche wohl wieder einen Dummen, der die Drecksarbeit machen solle. Ein schuldiger Gott macht die Geschäftsgrundlage des Freikaufs der Sünder fragwürdig. Mit einem gewaltigen Pochen klingt das Lied aus. Die Mormonen stellen sich den Herrn als körperliches Wesen vor, mit klopfendem Herzen.
Das Thema kehrt auf der neuen Platte wieder. In „Clarence White“, einem Klagegesang auf den 1973 von einem betrunkenen Autofahrer getöteten Gitarristen der Byrds, streift sich Sparhawk die schweren Flügel eines „destroying angel“ über, der eine Stadt mit Rache überziehen werde, wie in dem Film mit Charlton Heston, der ihm immer Angst gemacht habe. Es handelt sich um den Film „The Avenging Angel“ von 1995. Charlton Heston spielt Brigham Young, den zweiten Propheten der Mormonen, und James Coburn die Titelfigur, den Anführer einer Killertruppe, die im Auftrag Youngs die Feinde der Kirche heimsucht. Robert Louis Stevenson behandelt die angebliche mormonische Lehre des „blood atonement“ in seiner „Story of the Destroying Angel“.

Auf die Rachemordphantasie folgt die Enthüllung der Vorläufigkeit des Todes: „Mother“, ebenfalls von der neuen Platte. In lakonischer Klarheit sucht Mimi Parker das Gespräch mit ihrer Mutter. Vertane Zeit ist nicht verloren. „Deep beneath the surface of the earth so many bodies waiting for the word when every child and mother will return, forever.“ Nach mormonischer Lehre ist die leibliche Auferstehung ebenso allgemein wie der Tod. Der Prophet Joseph Smith hat gesagt: „Der Leib wird genauso wieder hervorkommen, wie er zur Ruhe gelegt worden ist, denn im Grab gibt es kein Wachstum und keine Entwicklung.“ Aber auch keinen Verfall.
Als es im vergangenen Jahr so aussah, als könnte der erste Mormone zum Präsidenten gewählt werden, hatten sich viele jüngere gebildete Kirchenmitglieder mit dem Unbehagen auseinanderzusetzen, das ihnen im Alltag entgegengebracht wird. Die Mormonen glauben den Universalismus der christlichen Tradition in amerikanischer Konkretisierung und Läuterung zu verkünden, sehen sich aber aufgefordert, Besonderheiten und Einzelheiten zu erklären, die Außenstehenden bizarr erscheinen. Das Offenbarungsgeschehen und die Geschichte seiner Kanonisierung und Umdeutung fallen in die historische Zeit, in den Radius des Familiengedächtnisses der Mitlebenden (Mitt Romneys Urgroßvater war Brigham Youngs Baulöwe), während die analogen Ereignisse in der Geschichte anderer Kirchen Stoff für die Altertumswissenschaft sind. So meinen Mormonen oft, aus der Zeit gefallen zu sein, und diese Stimmung einer sozusagen horizontalen oder profanen Entrückung, eines Missverhältnisses zu den Formeln der herrschenden Kultur, finden sie bei Low wieder. Aber es gibt natürlich unzählige andere, säkulare und persönliche Gründe, Unterschlupf zu suchen in den Zelten dieser Lieder.

Drei Riesenfiguren einer säkularen Heiligen Familie, einer Kleinfamilie von Übermenschen, blicken hinab auf Mimi Parker, Alan Sparhawk und Steve Garrington, die auf einem Perserteppich ihre durch Verschleppen mitreißende, durch Abbrüche erhebende Musik machen. Ethische Kultur nach dem Begriff des New Yorker Vereins will die Moral von Religion und Metaphysik befreien. Aus den von Low produzierten Ekstasen der Benommenheit spricht die Erfahrung, dass das hoffnungslos ist. Ein Fehltritt ist nicht gleichgültig für die kosmische Ordnung. Das Gewissen ist keine Logikmaschine, sondern ein Organ. Das vorletzte Lied, kurz vor Mitternacht, ist die mit ungeheurem Zug dargebotene Version der Geschichte vom Auftreten Jesu Christi in Amerika vom neuen Album, „To Our Knees“. Der Erlöser wird eingeführt als die Liebe, die wir alle brauchen, verehrt und misshandelt: ein flüchtiger Sklave, der auf die Knie gezwungen wird, bevor alle vor ihm auf die Knie fallen.
Ein Prophet im Buch Mormon hat René Girard vorweggenommen
Welch’ unerwartete und angenehme Überraschung, ausgerechnet in einer Konzertkritik so manches Wahre und Schöne zu meiner Überzeugung von Jesus Christus dargestellt zu finden!
Danke für Ihr Lob an “Low”, doch haben Sie, Herr Bahners – wie Robert Louis Stevenson – leider damit auch ein Medley von “angebliche[r] mormonische[r] Lehre des ,blood atonement'” arrangiert:
“In unserer Zeit hat der katholische Literaturwissenschaftler René Girard den Gedanken entfaltet, dass das Opfer Christi den Zweck hatte, das Opfer abzuschaffen und den Mechanismus des Sündenbockdenkens unwirksam zu machen. Mit dieser philosophischen Deutung des Kreuzestodes kann die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, die der Bibel das dem Propheten Joseph Smith offenbarte Buch Mormon hinzufügt, wenig anfangen; sowohl ihre Lehre als auch ihre Erfahrung liegen quer zu Girards Idee.”
Ganz im Gegenteil, Girards Idee wird schon 74 v.Chr. von einem Propheten im Buch Mormon vorweggenommen:
“10 Denn es ist ratsam, daß es ein großes und letztes Opfer gebe; ja, nicht ein Opfer von Menschen, auch nicht von Tieren, auch nicht von Vögeln irgendwelcher Art; denn es soll nicht ein menschliches Opfer sein, sondern es muss ein unbegrenztes und ewiges Opfer sein.
11 Nun gibt es keinen Menschen, der sein eigenes Blut opfern könnte, so daß es für die Sünden eines anderen sühne. Wenn nun ein Mensch einen Mord begeht — siehe, nimmt dann unser Gesetz, welches gerecht ist, seinem Bruder das Leben? Ich sage euch: Nein.
12 Sondern das Gesetz fordert das Leben dessen, der gemordet hat; darum kann nichts Geringeres als ein unbegrenztes Sühnopfer für die Sünden der Welt Genüge tun.” (Das Buch Mormon, Alma 34)
Also dann, Frohe Ostern, miteinander!
Erstaunliche Ideen über die Mormonen
Läuft das unter persönlicher Meinung, oder soll der Artikel recherchiert sein? Als Mormone (Heiliger der letzten Tage) bin ich überrascht. Der Artikel zeigt viel Unverständnis und teilweise suggestive Ablehnung.
Ob mit dem „säkularen Tempel“ ein Tempel der Kirche gemeint sein soll, ist mir nicht ganz klar. Wenn ja, dann passt der Begriff säkular überhaupt nicht. Es ist das höchste religiöse Gebäude, welches die Mormonen kennen (aus Vereinfachungsgründen behalte ich den Spitznamen bei). Der Tempel entspricht dem Tempel zu Jerusalem und kann deshalb nicht von jedem Mitglied besucht werden. Dies hängt daran, ob man “würdig” ist den Tempel zu betreten. Hierzu muss man die Grundregeln der Kirche leben und dies in zwei Interviews bestätigen. Sollten Sie jemals die Möglichkeit haben, einen Tempel vor der Weihung von innen zu sehen, dann werden sie den Unterschied zu einer Kirche schnell erkennen. Es gibt jedoch viel Bildmaterial auf offiziellen Seiten der Kirche. Die Bedeutung des Tempels und die Bauart finden Sie im Alten Testament. Falls Sie sich in Symbolik auskennen, werden Sie vieles verstehen.
Das Opfer Christi hatte nicht den Zweck, das Opfer abzuschaffen. Die Blutopfer wurden mit dem höchstmöglichen Blutopfer, dem Tod Christi, vollendet. Da kein höheres Opfer mehr möglich ist sind Blutopfer abgeschafft. Das Opfern ist jedoch eine zentrale Aufgabe, ohne die man nicht in den Tempel kommt. Zum Opfer gehört unter anderem die Zahlung des Zehnten. Auch hierzu gibt es im Alten Testament eindeutige Aussagen. Wer nicht opfern kann, ist nicht würdig den Tempel zu betreten. Übrigens opfern die Missionare der Kirche zehn Prozent ihrer Lebenszeit. Im Alter von zwanzig Jahren sind dies die zwei Jahre Missionsarbeit. Dadurch gewinnen die (in der Regel) Jungs eine Lebenserfahrung, die unbezahlbar ist. Nebenbei ist die Kirche über das Leben besser informiert als die meisten Organisationen der Welt. (Dies nebenbei, weil oft geschrieben wird, die Mormonen hätten sich in den Rocky Mountains verschanzt und würden von der Welt nichts mitbekommen.)
Die Kirche kann also sehr viel mit der Abschaffung des Blutopfers anfangen. Die Lehre und die Erfahrung basieren darauf.
Richtig ist die Aussage, es gebe keinen Gegensatz von göttlicher und menschlicher Natur. Eine Schriftstelle sagt, so wie wir sind, war Gott, und wir können werden, wie Gott ist. Das Anstreben einer göttlichen Natur und damit das Einswerden mit Gott ist ein zentraler Inhalt des Glaubens. Damit wollen wir Jesus folgen, der genau dies geschafft hat. Er wurde eins mit Gott, ist aber eine klare separate Person. Die Trinität gemäß der katholischen Kirche und allen nachfolgenden Kirchen existiert nicht. Gott, Jesus und der Heilige Geist sind drei getrennte Personen in eigenen Körpern. Sie handeln wie eine Person, da das Göttliche absolut und einmalig ist, aber sind trotzdem getrennte Personen. Gott und Jesus in menschlicher Person. Joseph Smith hatte eine Erscheinung, bei der die Personen nebeneinander standen. Der Heilige Geist als Geistperson, die wie die Sonne beschrieben wird. Es gibt nur eine Sonne, und Millionen von Menschen können sie sehen und ihren Einfluss spüren.
Da es einen Ausrottungsbefehl gegen die Mormonen gab, hat die Kirche in den Anfangsjahren traumatische Erfahrungen gehabt. Die Auswanderung in den Westen gehörte hier dazu. Immerhin hatten die Mitglieder in einer Nacht- und Nebelaktion mitten im Winter alles zusammen gepackt, was man mit Handkarren transportieren konnte. Sie haben ihre Häuser und ihr restliches Hab und Gut zurückgelassen, um in Frieden zu leben. Sie wollten kein Blut vergießen. Die Auswanderung wurde später mit der Auswanderung der Israeliten aus Ägypten gleich gesetzt. Es ging um die persönliche Freiheit und die Möglichkeit, ohne Hass zu leben. Übrigens gab es sehr lange Zeit in Salt Lake City kein Gefängnis. In der Gemeinschaft war es völlig überflüssig.
Der Siedlungsort wird heute gerne mit Israel verglichen. Verblüffenderweise gibt es da sehr viele Parallelen. Das Klima, die Salzseen und sogar ein Süßwassersee sind identisch mit Regionen in Israel. Nebenbei ist dies weltweit nur in Salt Lake City der Fall.
Gegen Gott zu schimpfen ist übrigens zulässig. Man kann ihn wie einen echten Vater behandeln und ihm genauso Vorwürfe machen, um den tieferen Sinn zu verstehen. Auch dies kann man im Alten Testament immer wieder finden. Für Mormonen ist dies völlig in Ordnung. Doch Gott kann nicht an unseren Taten schuldig sein. Man kann sehen, dass etwas von Gott kommt, weil er nichts schlechtes tut. Das Gleiche gilt für Satan, der nichts Gutes tut. Dies ist ein Absolutheitsanspruch. Etwas Gutes zu tun, um etwas Schlechtes vorzubereiten oder umgekehrt ist ausgeschlossen. Gott hat uns die Freiheit zum Handeln und Denken gegeben. Wir sind keine Marionetten oder Erfüllungsgehilfen Gottes. Allerdings müssen wir unter unseren Taten und denen der Mitmenschen leben und daraus lernen. Die Erde ist kein vollkommener Planet, kein Paradies.
Der Weltuntergang stellt den Untergang des Weltlichen dar und nicht des Planeten. Damit ist der Weltuntergang etwas, was Mormonen anstreben. Aber immer auf freiwilliger Basis. Zwang ist ein Werkzeug des Satans.
Wo nehmen Sie die Killertruppe her? Notwehr ist natürlich zulässig. Eine Killertruppe kann ich mir nicht vorstellen. Es gibt sogar eine gegenteilige historisch verbürgte Geschichte. Im Osten kam das Gerücht auf, die Mormonen planten in Utah einen Angriff auf die Vereinigten Staaten. Daraufhin wurde eine Armee zusammengestellt, welche in Utah einziehen und notfalls Maßnahmen ergreifen sollte. In Salt Lake City erfuhr man von einer anrückenden Armee und hatte Angst vor einem erneuten Überfall. Man schickte Späher zu der Armee, um den Grund des Marsches Richtung Salt Lake City zu klären. Das Missverständnis wurde schnell aufgeklärt, und die Armee wurde mit allen Ehren in Salt Lake City empfangen. Man bereitete ihr einen festlichen Empfang und versorgte sie mit allem, was sie brauchte. Bei der Rückkehr in Washington bezeichnete der General die Mormonen als die friedlichsten Menschen, die er kenne. Damit war endgültig klar: Die Mormonen wollen einfach nur ihre Überzeugung leben.
Hierzu gehört auch ein Aufruf der Kirche, die jedem Priester die Möglichkeit gab, am Sonntag von der Kanzel zu predigen. Egal welcher Gemeinschaft er angehörte. Dies wurde allerdings nicht zu lange praktiziert, da es den sonntäglichen Frieden störte. Die Ansprachen wurden zur Hetze missbraucht.
Am Schluss Ihres Artikels lassen Sie Ihre Nacherzählung eines Lieds von Low darin münden, dass die Menschen vor Jesus auf die Knie fallen. Der irdische Erlöser Jesus wird nie angebetet. Man muss vor ihm nicht auf die Knie fallen. Eine Anbetung Jesu wäre ein Verstoß gegen das erste Gebot, wonach nur ein Gott anzubeten ist. Jesus wurde eins mit Gott und ist ein Gott geworden. (Dies versteht man als Buddhist vielleicht leichter, da jeder Buddhanatur erlangen kann.) Und wir sollen ebenfalls göttliche Natur erlangen und damit eins mit Gott, Jesus und dem Heiligen Geist werden. Wir sollen Jesus folgen. Mormonen beten Gott an im Namen Jesu Christi, des irdischen Erretters. Es gibt weitere Planeten, Erretter und so weiter. Dies ist jedoch kein Bestandteil der Predigten. Lässt jedoch viel eigene Inspiration zu.
Mormonen kann man nur verstehen, wenn man Joseph Smith versteht. Einen kleinen Jungen, der nur mit der Bibel und der Eingebung des Geistes die Ursprungskirche wieder herstellen wollte