Chaos as usual

Chaos as usual

Wer sich heutzutage in den Straßenschluchten des Kapitalismus bewegt, muss aufpassen, von einstürzenden Paradigmen und herabfallenden

Ende des neokonservativen Zeitalters?

| 55 Lesermeinungen

Der Kapitalismus fällt ins Koma und Barack Obama wird Präsident der USA: Ist es Zufall, dass beide Ereignisse zeitgleich auftreten oder verbirgt sich mehr dahinter, womöglich eine echte Zeitenwende? - Ja, meint der österreichische Autor Robert Misik in seinem neuesten Buch „Politik der Paranoia", dahinter stecke tatsächlich viel, viel mehr, nämlich das herannahende Ende des neokonservativen Zeitalters. Noch könne man sich dessen zwar nicht ganz sicher sein, weiterhin bestünde Gefahr, dass die Gesellschaft auch diesmal nur in einer kurzlebigen Ahnung von Wechsel stecken bleibt, statt den vollständigen Durchbruch in eine neue, bessere Epoche zu schaffen. Aber immerhin: So gut wie jetzt hätten die Chancen schon lange nicht mehr gestanden, schreibt Misik, und mit seinem Buch wolle er seinen Beitrag leisten, für einen echten Wechsel zu einer nachhaltigeren und gerechteren Politik; daher beschränke er sich darin auch nicht auf die bloße Kritik an neokonservativem Gedankengut, sondern stelle diesem die eigenen „progressiven" Konzepte als die überzeugenderen politischen Lösungen gegenüber.

Der Kapitalismus fällt ins Koma und Barack Obama wird Präsident der USA: Ist es Zufall, dass beide Ereignisse zeitgleich auftreten oder verbirgt sich mehr dahinter, womöglich eine echte Zeitenwende? – Ja, meint der österreichische Autor Robert Misik in seinem neuesten Buch „Politik der Paranoia“, dahinter stecke tatsächlich viel, viel mehr, nämlich das herannahende Ende des neokonservativen Zeitalters. Noch könne man sich dessen zwar nicht ganz sicher sein, weiterhin bestünde Gefahr, dass die Gesellschaft auch diesmal nur in einer kurzlebigen Ahnung von Wechsel stecken bleibt, statt den vollständigen Durchbruch in eine neue, bessere Epoche zu schaffen. Aber immerhin: So gut wie jetzt hätten die Chancen dafür schon lange nicht mehr gestanden, schreibt Misik, und mit seinem Buch wolle er seinen Beitrag leisten, für einen echten Wechsel zu einer nachhaltigeren und gerechteren Politik; daher beschränke er sich darin auch nicht auf die bloße Kritik an neokonservativem Gedankengut, sondern stelle diesem die eigenen „progressiven“ Konzepte als die überzeugenderen politischen Lösungen gegenüber.

Aber zunächst mal: Was heißt hier eigentlich „neokonservativ“? – War es nicht vielmehr das genaue Gegenteil, der Neoliberalismus nämlich, der uns die aktuelle Krise eingebrockt hat? Der Banker und internationale Investoren dazu veranlasste, unter dem Banner des freien Marktes und dem lautstarken Beifall der Regierungen weltweit ein immer größeres Rad zu drehen, mit den obskursten Finanzinstrumenten, bis sie die Chose schließlich selbst nicht mehr durchschauten, und ihnen ihr ganzes, schönes Finanzkarussell mit lautem Getöse um die Ohren flog?

Einerseits schon, schreibt Misik: Als Wirtschaftsphilosophie herrschte natürlich der Neoliberalismus vor, und den hätten selbstredend auch die Konservativen gut gefunden. Aber nicht alle, die sich für wirtschaftliche Freiheit stark machten, verlangten gleichzeitig die Assimilierung von Zuwanderern in eine deutsche „Leitkultur“; und nicht alle, die vehement die Zurückdrängung des Staatlichen propagierten, beschlossen kurz darauf unter dem Schlagwort „Krieg gegen den Terror“ massive Einschnitte in die Bürgerrechte: Eine Verschränkung von widersprüchlichen Leitbildern wie diesen bliebe laut Misik wirklich nur einer sehr speziellen Ideologie vorbehalten, eben der des Neokonservativismus. Dabei wären dessen Überzeugungen natürlich nicht immer neu sondern  – ganz im Gegenteil – in vielen Fällen uralt: Die Besinnung auf die „wahren“ Werte, die zufälligerweise konservative Werte sind: Die Moral, die Familie, die traditionelle gesellschaftliche Ordnung – das kannten wir schon seit eh und je. Neu hingegen wäre laut Misik, dass die Neokonservativen es nun nicht mehr beim bloßen „Bewahren“ belassen, sondern lautstark und kampagnentauglich gegen den von ihnen diagnostizierten „Werteverfall“ ankämpfen, der allenthalben anzutreffen sei, bei jugendlichen Dissidenten, Religionsfremden, Homosexuellen, Patchwork-Familien, Alleinerziehenden, Hartz-IV-Empfängern und sonstigen Nonkonformisten aller Art. Individualismus sei ja gut und schön, aber wo wirklich jeder versuche, nach seiner ganz eigenen Facon glücklich zu werden, da wäre der Weg in den allgemeinen Nihilismus und zur Antikultur nur noch ein kurzer. Und damit würden die Neokonservativen sich keinesfalls abfinden wollen. Klar: Dass der Kapitalismus den Individualismus braucht wie der Mensch die Luft zum atmen, das hätten auch sie erkannt und akzeptiert; aber dass der moralische Rahmen zerstört wird, im Zuge des Vordringens der kapitalistischen Warenwelt in die intimsten Bereiche des menschlichen Daseins, dagegen müsse man ihrer Überzeugung nach angehen: Durch Sanktionen aller Art, von der bloßen gesellschaftlichen Ächtung bis zur vollen Härte des Strafgesetzbuches. Das sei das paranoide Wesen neokonservativer Politik, schreibt Misik, nur dadurch lasse sich erklären, wie sich unter einem gemeinsamen Oberbegriff ein heterogenes Bündel höchst widersprüchlicher politischer Ansichten vereinen lasse, das den Staat mal verdammt und dann wieder nicht, der individuellen Freiheit einerseits ständig das Wort redet, sie aber andererseits – wenn’s drauf ankommt – gesellschaftlichen Wertpostulaten unterordnen will.

Es sei nur auf den ersten Blick zutreffend, so Misik, dass die beiden großen Volksparteien ihren politischen Positionen in der gesellschaftlichen „Mitte“ angenähert hätten; während die Sozialdemokraten tatsächlich auf dem Weg in die Mitte einen Teil ihrer einstmals egalitären Überzeugungen preisgegeben hätten, träfe dies auf die Konservativen keineswegs zu: Sie seien vielmehr weiter nach rechts abgedriftet und gefielen sich insgeheim in der Stigmatisierung gesellschaftlich benachteiligter Gruppen, auf eine perfide Art und Weise, die mitunter der von rechtsradikalen Scharfmachern gleicht: Die sozial Schwachen, die Arbeitslosen und die Hartz-IV-Empfänger – sie mutieren in Talkshows und Bierzeltreden schon mal schnell zum „Rand der Gesellschaft“, der die staatliche Stütze ohnehin nur für die Befriedigung von Alkohol- und Tabaksucht oder sonstiger niederer Instinkte zweckentfremdet, und dem daher eher geholfen wäre, wenn man ihm die Hilfen kürzt.

Und überhaupt: Der soziale Wohlfahrtsstaat, der stelle für die Neokonservativen das Übel schlechthin dar; nicht nur weil er angeblich Unsummen verschlänge, sondern weil er sich die Nivellierung von Ungleichheit zum Ziel gesetzt hätte, die aus neokonservativer Sicht jedoch positiv für die Gesellschaft zu werten sei. Darüber hinaus erschüttere die soziale Wohlfahrt aber auch das traditionelle Familienbild der Neokonservativen: Mütter samt Kinder sind nicht mehr länger auf Gedeih und Verderb an ungeliebte oder rabiate Väter gekettet, sondern wissen sich und den Nachwuchs im Trennungsfall versorgt. Rekordscheidungsquoten und eine starke Zunahme Alleinerziehender sind bedauernswerte Folgen, stellt auch Misik fest. Aber andererseits: Was wäre gewonnen, wenn in derartigen Fällen Familienbande nur aufgrund materieller Versorgungsaspekte Bestand hätten, allen persönlichen Differenzen und Abneigungen zum Trotz?

Das übergeordnete, politische Credo der Neokonservativen lautet „Freiheit“, aber natürlich auch wiederum gemäß der eigenen Lesart, nämlich entweder als bloß formales Recht ohne materielle Auskleidung, womit es gleichsam der Irrelevanz anheimfällt in einer Gesellschaft, in welcher der Zugang zu allem und jedem fast nur noch über den Schlüssel „Geld“ möglich ist; oder aber die materielle Dimension des Begriffs wird sehr wohl erkannt, aber gleichzeitig auf das Minimum des absolut Lebensnotwendigen reduziert. Dass der Kapitalismus von sich aus keineswegs für Verteilungsgerechtigkeit sorgt, ignorieren neokonservative Vordenker geflissentlich, klagt Misik. Stattdessen flüchten sie sich in eine Ideologie der „Leistungsgerechtigkeit“, in welcher die Verteilung von gesellschaftlichen Resourcen ausschließlich durch das Primat des Ökonomischen bestimmt wird, weil jeder anderweitige Ausgleich unterbleibt. Indem der ökonomische Erfolg zur moralischen Kategorie hochstilisiert wird, wären die Reichen nicht nur in der Lage, größeren materiellen Wohlstand auf sich zu vereinen, sondern dürften sich darüberhinaus auch noch als die moralisch „Überlegenen“ fühlen und auf den Rest der Gesellschaft hinabsehen. Das sei nicht zuletzt aus volkswirtschaftlicher Sicht absolut irrsinnig, meint Misik, weil eine Gesellschaft, die einen Großteil ihrer Mitglieder nicht nur ökonomisch ins Hintertreffen geraten läßt, sondern sie auch darüber hinaus als Underdogs stigmatisiert, künstliche Barrieren errichtet und die Teilhabe an den Chancen auf einen selektiven Personenkreis einschränkt, was einer massiven Verschwendung von Talenten gleichkommt.

Die Guten im bösen Spiel, das sind bei Misik die „Progressiven“, diejenigen, die den Neokonservativen argumentativ Paroli bieten: Paul Krugman etwa, der Ökonomie-Nobelpreisträger des Jahres 2008; zudem die „liberalen Eliten“ in Medien, Kunst und Kultur; und natürlich, als der ganz große politische Hoffnungsträger, der neugewählte US Präsident Barack Obama. „Yes, we can“, lautete dessen Botschaft bekanntlich, und an sie will auch Misik gerne glauben, und das keineswegs nur mit Bezug auf die USA. Wer könnte in unseren Breitengraden auf Obamas Spuren wandeln, und einen echten „Change“ herbeiführen? Misik neigt in dieser Frage der Linken zu, sprich Leuten wie Lafontaine oder Bisky. Diese Ansicht könnte man zwar ohne weiteres teilen, jedoch wäre meine Lesart des Buches zunächst mal eine andere, nämlich im Sinne eines „Manifests einer echten liberalen Partei, wenn es sie denn gäbe“. Vieles an Misiks Ansichten erscheint mir nämlich weniger „links“ als vielmehr „liberal“ im besten Sinne des Wortes.

Die eigentliche Frage aber, die sich mir nach Lektüre des Buches stellt, ist die, ob die neokonservative Ära tatsächlich ihrem Ende nahe ist, wie Misik meint. Ich bin da keineswegs so sicher, zumal in der aktuellen politischen Debatte die selbsternannten Moralisten wieder Morgenluft zu wittern scheinen. Zudem sieht es auch weiterhin eher nach Einschränkungen bei den Bürgerrechten aus und angesichts der Umfragewerte für Merkel, Schäuble und Co und dem offensichtlichen Versagen der Linken, aus den Ereignissen der letzten Monate politisches Kapital zu schlagen, fällt es mir ehrlich gesagt auch schwer, in die Wahl von Barack Obama etwas reinzulesen, das für den politischen Kontext außerhalb der USA von entscheidender Bedeutung wäre. Aber egal: Misiks „Politik der Paranoia“ ist jedenfalls eine recht interessante und zugleich unterhaltsame Polemik für all diejenigen, die dem argumentativen Spagat eines Friedrich Merz zwischen „Freiheit“ und „Leitkultur“ auf den Grund gehen wollen, und die hinter verbalen Ausfällen gegenüber sozial Schwachen, wie sie für konservative Politiker vom Schlage eines Philipp Mißfelder bereits zum politischen Tagesgeschäft zu gehören scheinen, mehr vermuten als bloß unbeabsichtigte, sprachliche Ausrutscher.


55 Lesermeinungen

  1. <i> Dass sei nicht zuletzt aus...
    Dass sei nicht zuletzt aus ökonomischer Sicht absolut irrsinnig, weil eine Gesellschaft, die einen Großteil ihrer Mitglieder ökonomisch ins Hintertreffen geraten läßt und von der Teilhabe an den Chancen ausschließt, eine massive Verschwendung an Talenten betreibt.

    Wenn die Talente alle gefördert werden, besteht doch für die herrschende Klasse die Gefahr, dass sie nicht nur relativ, sondern sogar absolut, weniger vom Kuchen bekommt.

    Angenommen, ich bewerbe mich als politischer Systemabwickler des Finanzkapitalismus – ein Job mit gefragter und knapper Qualifikation, wie ich kürzlich las – und ich weiss, dass der einäugige Ökonom besser qualifiziert wäre, sich aber nicht so gut wie ich verkaufen kann. Volkswirtschaftlich gesehen sollte ich zum Wohle aller verzichten, persönlich wäre das für mich aber wahrscheinlich ein Einkommens- und Prestigeverlust.

    Was ist die ökonomische Sicht dazu?

  2. It's Magic sagt:

    Ein alter Hut..
    "auf den...

    Ein alter Hut..
    „auf den ersten Rängen preist man –
    dienstbeflissen und wie immer:
    Die Moral!“
    (K.Wecker, 1972)

  3. Quallenregen sagt:

    guten Morgen ...

    als erstes...
    guten Morgen …
    als erstes mal ein kleiner Wunsch…lassen sie bitte das Neo zukünftig weg..das sagt irgendwie garnix (auch wenns doch was sagt)und drängt zum ersten Platz bei der Wahl zum Unwort des Jahrzehnts….
    Die einzige Hoffnung das sich was zum Besseren,Gerechterem wendet,sind 10 Mio Arbeitslose oder mehr..vorher passiert hier garnichts…und wenns dann soweit wäre ,würde auch nichts Gescheites rauskommen…denn was dann kommt,kommt aus Frust und ist kein guter Ratgeber,….
    Durch die heutige Gesetzgebung usw..sind den Politikern aktuell bei einschneidenden Reformen auch die Hände gebunden,da wird sich auch nur marginal was ändern..möchte ma sehen wie sie die Pensionen auf Hartz4 Niveau kürzen ohne spätestens vom Verfassungsgericht gebremst zu werden.
    Der Staat,das Gesellschaftsystem ist gefangen in selbstgesetzten Grenzen,und kann sie nun nicht sprengen..zuviele Verpflichtungen eingegangen aus denen es momentan keinen rechtlichen Ausweg gibt…also bleibts Illusion…
    Wenn man aus der Vergangenheit was gelernt hat…..dann..das Veränderungen immer erkämpft wurden und nicht mit ein paar kleinen Gesetzesänderungen durchführbar sind.
    Genau davor graust es mir,wenn ich an die Unzufriedenheit und 10 Mio Arbeitslose denke.Wobei,mir grauts auch bei Namen wie Mißfelder.
    Berufspolitikerkarrieristen…..
    Das Obama hier etwas bewirkt halte ich auch für reinen Unsinn…der mag mehr Grinsen,die USA nach Aussen besser verkaufen,aber in der Sache bleibt auch er ein Gefangener…von daher ist sein, yes we can ,ein wenig überschätzt..der darf ja nichtma 5 Meter zu Fuß gehen wenn der S.S. das nicht will.

  4. FritzV sagt:

    Ich bin sicher, daß die...
    Ich bin sicher, daß die neokonservative/neoliberale Ära nicht ihrem Ende nahe ist. Ganz im Gegenteil. Die „darwinistische“ Auslese der „sozial Schwachen“, also Nutzlosen und Unbrauchbaren, wird sich fortsetzen. Und zwar bis zum bitteren Ende. Interessant finde ich, daß im westlichen System ständig von der Wahrung der Menschenrechte die Rede ist – allerdings nur selektiv und derart, daß sie eine Argumentationshilfe für den militärisch-industriellen/politischen Komplex liefern. Dabei liefert die „Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte“ durch die französische Nationalversammlung (1789) ein abweichendes, weiterreichendes und viel komplexeres Bild:
    1.Artikel: Frei und gleich werden die Menschen geboren und bleiben es. Die sozialen Unterschiede können sich nur auf das gemeine Wohl gründen.
    2.Artikel: Der Zweck jeden politischen Zusammenschlusses ist die Bewahrung der natürlichen und unverlierbaren Menschenrechte. Diese Rechte sind Freiheit, Eigentum, Sicherheit und Widerstand gegen Bedrückung.
    3.Artikel: Jegliche Souveräntät liegt im Prinzip und in Ihrem Wesen nach in der Nation; keine Körperschaft und kein einzelner kann eine Autorität ausüben, die sich nicht ausdrücklich von ihr herleitet.
    4.Artikel: Die Freiheit besteht darin, alles tun zu können, was anderen nicht schadet. Also hat die Ausübung der natürlichen Rechte bei jedem Menschen keine anderen Grenzen als die, den anderen Mitgliedern der Gesellschaft den Genuß der gleichen Rechte zu sichern. Diese Grenzen können nur durch das Gesetz bestimmt werden.

    13.Artikel: Für den Unterhalt der öffentlichen Gewalt und für die Aufgaben der Verwaltung ist eine allgemeine Steuer vonnöten; sie ist gleichmäßig auf alle Bürger zu verteilen nach Maßgabe ihres Vermögens.

  5. Und die Quellen all der...
    Und die Quellen all der Strömungen, Meinungen, Überzeugungen, der sich streitenden Menschen- und Gesellschaftsentwürfe lassen sich zurückverfolgen bis zur katholischen Kirche (Neokonservative) und zu den Freimaurern (die Progressiven) bzw. deren Abkömmlingen. Und so wogt und wechselt der ewige Kampf der Ideologien. Die Mächtigen und ihre Atlanten wollen bewahren und die Neuen wollen profitieren und am Spiel beteiligt sein. Solange der Geist des Geldes regiert wird auch mehr Umverteilung nur den Materialismus befördern und die Individualität im erlaubten Rahmen belassen. Eine Zeitenwende wäre nicht die Macht den Liberalen anheim zu stellen, sondern die grundsätzlich erdachten Strukturen in Gesellschaft und Wirtschaft zu transformieren. Und das kann nur Jeder an seinem Platz. Es gibt schon lange genügend positive Beispiele für das andere miteinander in Unternehmen. Aus Kooperation und Freude an besseren Lösungen entstehen natürlicherweise innovative Erfindungen. Der Mensch ist ein neugieriges und soziales Wesen. Und Freiheit ohne Werte und Wissen ist Verlassensein und Katastrophe. Kurz und Gut: Neokonservatismus versus Progressive (Liberale) sind zwei Seiten der selben Münze. Interessant ist wozu diese Ideen benutzt werden.

  6. Clovis sagt:

    Herr Strobl,

    haben Sie Robert...
    Herr Strobl,
    haben Sie Robert Misiks „eigene progressiven Konzepte“ und „überzeugenderen politischen Lösungen“ nur vergessen zu erwähnen oder sind sie einfach nicht der Rede wert?
    vielen Dank für die Aufmerksamkeit,
    Clovis

  7. Stefanus sagt:

    Der neue US Präsident und...
    Der neue US Präsident und seine Frau haben eine ungeheure Ausstrahlung. Das veränderte bei mir lange die Wahrnehmung. Nun bin ich dazu übergegangen, alles was er verlauten lässt in meine Worte umzuformulieren und nicht mehr die Bilder anzusehen, TV hab ich sowieso nicht. Was dann hinten rauskommt hat einen faden Beigeschmack nach Mogelpackung, Wolf im Schafspelz hab ich irgendwo gelesen, ich trau dem Braten nicht mehr.
    PS: Wirklich toll geschriebene Rezension!

  8. enigma sagt:

    Warum ist eigentlich die...
    Warum ist eigentlich die Mandelbrot – Menge nicht mehr da?

  9. Zum letzten Absatz: Man muss...
    Zum letzten Absatz: Man muss sehen, dass der Kellner bisher nur mit dem Quittungsblock um unseren Tisch schleicht, dass uns die Rechnung aber erst nach dem Wahltag präsentiert werden wird. Bis dahin gibt’s Abwrackprämien und Kurzarbeits-Verlängerungen fürs verstörte Gemüt des Wählers. Dann, wenn die tatsächlichen Kosten und Dimensionen klar werden und auf den Tisch kommen, dann erst endet die ’neokonservative‘ Ära, die ja bisher von Union, FDP und SPD gleichermaßen auto-ideologisiert wurde. Die Parteien unterschieden sich doch allenfalls noch in Nuancen in Sachen ‚Ökonomie‘. Bis dahin also werden weiterhin Mamma Merkel und ihre Gute-Laune-Bären gewählt werden, weil’s den Leuten bei denen am Küchenherd so schön kuschelig und sicher scheint. Ob die Reise danach, wenn der Schleier fällt und die große Inflation einsetzt, uns nach rechtsaußen oder linksaußen führt, das ist mir überhaupt noch nicht klar. Extremer wird’s auf jeden Fall, die ‚Laternisierung‘ bestimmter Bevölkerungsgruppen wird dann wirklich ein Thema werden – und mir persönlich wäre dann ein Lafontaine aus Selbstschutzgründen doch noch lieber als bspw. das sächsische Apfelmännchen oder dieser ‚Aaf geit de Pastör‘ aus dem schönen Abmäcklenburg …

  10. stroblt sagt:

    ...
    @enigma
    Rationalisierungsmaßnahmen…

Kommentare sind deaktiviert.