Bernard „Bernie" Madoff hat das Vertrauen getötet, schreibt die FTD heute. Vom Vertrauen der Anleger in die Gilde der professionellen Vermögensverwalter ist die Rede: mit beiden Händen hat er es wohl an der Kehle gepackt und dann zugedrückt, der Bernie Madoff, kaltblütig und erbarmungslos, solange, bis es schließlich keinen Japser mehr machte und besinnungslos zu Boden fiel. Und jetzt ist es dahin – mausetot, kaputt, nichts mehr zu machen.
On the fly hat er ein paar Milliarden eingesackt, um es mit Friends & Family zu verpulvern, hat Geld veruntreut, das ihm nicht gehörte, „Other Peoples' Money" – bekanntlich schon für Danny Devito Inspiration und innerer Antrieb, der Stoff, der ihm ein freches Grinsen entlockte, wenn auch nur im gleichnamigen Film. Aber Madoff ist echt, ein Charakter aus Fleisch und Blut, ihn kann man anfassen, mit bloßen Händen; das Geld hingegen nicht mehr – das ist futsch. Soundsoviele Anleger, die Madoff ihre Spargroschen anvertraut haben, würden ihn auch gerne anfassen, mit bloßen Händen – oder besser: Fäusten, noch besser: Baseballschlägern. Ginge es nach dem Willen dieser Menschen, dann wären die 150 Jahre im Knast, die der Richter dem 71-jährigen heute aufgebrummt hat, eine wahrlich milde Strafe im Vergleich zu dem, was ihm ansonsten vielleicht auf offener Straße zugestoßen wäre, nach Einbruch der Abenddämmerung. Weiterlesen