Chaos as usual

Chaos as usual

Wer sich heutzutage in den Straßenschluchten des Kapitalismus bewegt, muss aufpassen, von einstürzenden Paradigmen und herabfallenden

30. Jul. 2009
von Thomas Strobl
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Pulverdampf und Pestilenz – dann klappt’s auch mit dem Aufschwung!

Auf der Ökonomen-Plattform "Vox.Eu" präsentieren die beiden Wirtschaftswissenschafter Voigtländer und Voth eine interessante These: Der ökonomische Aufstieg Europas im 16. und 17. Jahrhundert wurde durch Kriege, Seuchen und Elend in den Städten nicht beeinträchtigt, sondern im Gegenteil: erst ermöglicht. Klingt unglaublich? Sehen wir uns das mal gemeinsam etwas näher an! Weiterlesen

30. Jul. 2009
von Thomas Strobl
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27. Jul. 2009
von Thomas Strobl
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Keynes hatte recht (und Minsky auch)

Im Verlauf eines längeren Briefwechsels mit George Bernard Shaw über Sinn und Unsinn des Marxismus schrieb John Maynard Keynes am 1. Januar 1935 dem englischen Dramatiker folgende, berühmte Zeilen: „Um meine Haltung zu verstehen, solltest Du allerdings wissen, dass ich glaube, selbst an einem Buch über Wirtschaftstheorie zu schreiben, das die Art und Weise, wie wir über ökonomische Probleme denken, revolutionieren wird; nicht gleich, so würde ich vermuten, aber im Laufe der nächsten zehn Jahre." Hatte er damit recht? Insbesondere wenn man Keynes gemeinsam mit dem US Ökonomen Hyman Minsky liest, kommt man zu dem eindeutigen Schluss: ja, hatte er. Zudem gibt das gemeinsame Werk der beiden Ökonomen auch Aufschluss darüber, wie es in den nächsten Jahren wohl ökonomisch weitergehen wird. Weiterlesen

27. Jul. 2009
von Thomas Strobl
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24. Jul. 2009
von Thomas Strobl
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Der Nuklearsprengkopf in der Bundeslade oder: Die „Goldlösung ex ante" des Staatsschuldenproblems

Bei einem weichgekochten Frühstücksei und dem Studium der Tagespresse stellt Thomas Strobl fest, dass die vom Sachbuchautor Paul C. Martin in den späten 80ern so genannte "Goldlösung ex ante" für das Problem der Staatsschulden offenbar noch immer in den Köpfen einiger prominenter Goldbugs herumspukt. Kein Wunder, denn dabei würden alle Währungen der Welt gegenüber Gold dramatisch abgewertet und im Umkehrschluss der Preis der Feinunze dramatisch nach oben schießen. Warum es aber so ziemlich sicher nicht kommen wird, erklärt er in diesem Beitrag. Weiterlesen

24. Jul. 2009
von Thomas Strobl
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15. Jul. 2009
von Thomas Strobl
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Harry Potter und der Vollgasprinz

Für viele junge und junggebliebene Literaturfreunde ist der heutige Tag ein schöner Tag, weil Harry-Potter-Tag: der nächste Teil der Saga, der "Halbblutprinz" kommt in die Kinos – volle Kassen garantiert, die krisengeplagte Binnenmarktkonjunktur bedankt sich, der DAX steigt um satte 3%. Geschlagene zwei Jahre ist es her, seit der vorletzte Harry Potter in die Kinos kam – „Harry Potter und der Orden des Phönix" – und fürsorgliche Eltern von Vorschulkindern mit Einschlafschwierigkeiten erinnern sich mit Schaudern zurück: nicht gerade eine Story, die sich für eine flotte, unkomplizierte Gutenachtgeschichte eignet. Aber wenn wir uns ehrlich sind, dann trifft das auf keinen einzigen der insgesamt sieben Harry-Potter-Bände zu, auch auf den allerersten nicht – angeblich ja ein harmloses, kleines „Kinderbuch", das die gute Joanne K. Rowling seinerzeit in bitterster materieller Not für ihren eigenen Sprössling verfasste. Schwarze Zauberer, die im dunklen, unheimlichen Märchenwald des Nachts die friedlich vor sich hindösenden Einhörner massakrieren, um ihr Blut zu trinken und dadurch die Apotheose zum Adolf Hitler des Zauberer-Reiches zu erfahren – schreibt man das wirklich seinen kleinen Kindern als Erzählgeschichte auf, wenn der Giro voll auf Anschlag steht und die Stadtwerke drohen, das Gas für die Heizung abzudrehen? Na, ich weiß nicht. Aber bei den spleenigen Engländern kann man sich da ja nie so sicher sein. Weiterlesen

15. Jul. 2009
von Thomas Strobl
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13. Jul. 2009
von Thomas Strobl
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Mises und die Detektive

Trübselige Krisenzeiten offenbaren eines in aller Schonungslosigkeit: der Kapitalismus – er hat viele Feinde: Von links und von rechts kommen sie, manchmal sogar aus der Mitte, überfallsartig bei Nacht und Nebel oder klammheimlich sich heranpirschend; in jedem Fall aber findet sich der Kapitalismus überrumpelt und schwer unter Druck gesetzt, versucht sich zu wehren, so gut er kann, mit aller Kraft – jedoch: eine Übermacht feindlicher Kräfte steht ihm gegenüber – Gewerkschaftsführer, Bürokraten, Intellektuelle, Schauspieler, Rechtsanwälte, Lehrer, Ärzte, Literaten sowie all die anderen, die ihm Böses wollen, ihm in dunklen Gassen nachstellen, um ihn feige von hinten zu überfallen, in ihrer ganzen Niederträchtigkeit, diese elenden Schurken! Dabei hat er ihnen gar nichts getan, nicht das Geringste, der Kapitalismus ist an allem unschuldig, lediglich als Sündenbock herhalten muss er – Jawohl, als Sündenbock! – für all das Schlechte, das eine Politik der staatlichen Wohlfahrt über die Menschen bringt, für das sie aber die Schuld mit Vorliebe anderen in die Schuhe schiebt.

In etwa so lässt sich in aller Kürze das Spätwerk von Ludwig von Mises „Die Wurzeln des Antikapitalismus" zusammenfassen, eine Abrechnung des berühmten österreichischen Nationalökonomen mit den aus seiner Sicht zahlreichen Feinden des Kapitalismus bzw. der „Freiheit", wie er häufig und gerne die beiden Begriffe synonym verwendet. Es handelt sich bei dem Werk – eher Essay denn Buch – in meinen Augen nicht gerade um das Highlight des Miseschen Oeuvres, es ist inhaltlich eindimensional und sprachlich uninspiriert, insgesamt eher fade und kein Vergleich mit den deutlich anspruchsvolleren Hauptwerken des Meisters aus früheren Schaffensperioden. Mit einer Ausnahme allerdings, die ist tatsächlich lesenswert, weil einigermaßen kurios, und der widme ich diesen Beitrag.

In seinem Rundumschlag nimmt Mises nämlich auch einen ganz besonderen Übeltäter ins Visier – irrtümlich, wie ich glaube-, den unsereins wohl von vornherein nicht auf der Liste gehabt hätte, auch nach gründlichster Überlegung und mehrfacher Ausweitung des Kreises potenzieller Verdächtiger nicht. Es handelt sich dabei um keinen Menschen und keine politische Ideologie, keine Partei und keine Arbeitnehmerorganisation, nein: all das nicht. Der Übeltäter, von dem hier die Rede ist, ist aus ganz anderem Holz geschnitzt, und er scheint gefährlich – überaus gefährlich – denn Mises widmet ihm ein eigenes Unterkapitel – eine Ehre, die er nicht allen Kombattanten zuteil werden lässt. Es muss also ein ganz besonderer Feind sein, den sich der arme, unschuldige Kapitalismus da angelacht hat, ein Gegner von beispielloser Brutalität und eiskalter Gnadenlosigkeit, gewissermaßen der Osama Bin Laden des Antikapitalismus. Meine Damen und Herren, bitte halten Sie sich nun zu Ihrem eigenen Schutz irgendwo fest, bevor ich den großen Unbekannten entlarve: Es ist kein Geringerer als – der Detektiv-Roman! Weiterlesen

13. Jul. 2009
von Thomas Strobl
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09. Jul. 2009
von Thomas Strobl
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Walser in Afghanistan, Derrida unter der Erde

In der heutigen Ausgabe der ZEIT die einsame Stimme eines Rufers, altersweisen Mahners, wortgewaltigen Anklägers: Martin Walser schreibt einen offenen Brief, an die „sehr verehrte Frau Bundeskanzlerin" – ganz old school, dem Anlass angemessen, was auch die Ohren von uns jungen Wilden zur Abwechslung als durchaus angenehm empfinden, die wir die Regierungs- und Parteichefin ansonsten nur salopp „Angie" nennen, in der leichtsinnigen und eigentlich durch nichts begründeten Fehldeutung, sie sei „eine von uns".

Walser, weder als Politiker noch politischer Schriftsteller auftretend, wie er gegen Ende des Schreibens selbst ausdrücklich betont, bedauert darin den Afghanistan-Krieg – den Krieg, der nach offiziellem dictum alles sein darf, nur das nicht – als grandiosen Irrtum und fordert den raschen Abzug der deutschen Truppen. Als Kronzeugen ruft er den gerade eben verstorbenen, früheren Vietnam-General Robert McNamara auf, der auch prompt und prägnant im Sinne der Anklage aussagt, und orientiert sein Plädoyer ansonsten an den Prinzipien eines gesunden Menschenverstands, nur gelegentlich abschweifend in die leise Andeutung klammheimlichen Spotts: Weiterlesen

09. Jul. 2009
von Thomas Strobl
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06. Jul. 2009
von Thomas Strobl
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Aufschwung ohne Ende oder Game over?

Während meines Studiums standen Lehrbuchklassiker wie „Economics" von Samuelson/Nordhaus auf der Tagesordnung und Gott weiß, was ich in meinem Leben alles hätte werden können, wenn ich der lehrplanmäßigen Lektüre die gebotene Demut entgegengebracht hätte. Habe ich aber nicht, denn viel spannender waren die Texte von Marx und Minsky, Kalecki und Robinson, und vor allem die eines deutschen Sachbuchautors namens Paul C. Martin. Der schrieb obendrein frech wie Oskar und goss den Spott in Kübeln über die Weisheiten der reinen Lehre. So unterhaltsam seine Bücher waren, für das Literaturverzeichnis der Diplomarbeit eigneten sie sich definitiv nicht. „Cash – Strategie gegen den Crash" oder „Der Kapitalismus – ein System das funktioniert" – nur zwei der zahlreichen Titel des ehemaligen Friedman-Schülers Martin, mit denen er seine gänzlich „andere" Sicht der Wirtschaft vehement in die Öffentlichkeit trug. Immer wiederkehrende Motive bei Martin sind der Staatsbankrott und das finale „Game over" des kapitalistischen Systems – Topoi also, die im Zuge der Krise wieder verstärkt ins Blickfeld geraten sind. Ich habe mich mit Paul C. Martin kürzlich unterhalten: Weiterlesen

06. Jul. 2009
von Thomas Strobl
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1972

   

01. Jul. 2009
von Thomas Strobl
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ZEIT-Girls don’t just wanna have fun

Heike Faller arbeitet als Journalistin bei der ZEIT und beschloss eines Tages, reich zu werden. Das tun viele andere zwar auch, aber die schreiben dann in der Regel keine Bücher darüber, wie sie das Vorhaben in die Tat umzusetzen gedenken. Heike Faller schon. Sie hat mit „Wie ich einmal versuchte, reich zu werden" sogar ein ausnehmend witziges Buch geschrieben, über ein Thema, bei dem es aktuell kaum was zu Lachen gibt. Ihr Buch ist definitiv kein reißerisches „Ich mache Sie reich in 30 Tagen"-Machwerk, wie sie so zahlreich in den „Ratgeber"-Regalen des Buchhandels stehen, und noch zahlreicher von den dankbaren Dummköpfen dieser Welt gekauft werden; sondern vielmehr eine lustige und lehrreiche Anekdotensammlung aus dem aufregenden Leben eines blutigen Anfängers in Sachen Geld. Für die Erreichung ihrer ambitionierten Ziele geht Heike Faller weite und unkonventionelle Wege – im wahrsten Sinne des Wortes, wie nachfolgendes Gespräch zeigt, das ich kürzlich mit ihr führte: Weiterlesen

01. Jul. 2009
von Thomas Strobl
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