Chaos as usual

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Wer sich heutzutage in den Straßenschluchten des Kapitalismus bewegt, muss aufpassen, von einstürzenden Paradigmen und herabfallenden

Aufschwung ohne Ende oder Game over?

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Während meines Studiums standen Lehrbuchklassiker wie „Economics" von Samuelson/Nordhaus auf der Tagesordnung und Gott weiß, was ich in meinem Leben alles hätte werden können, wenn ich der lehrplanmäßigen Lektüre die gebotene Demut entgegengebracht hätte. Habe ich aber nicht, denn viel spannender waren die Texte von Marx und Minsky, Kalecki und Robinson, und vor allem die eines deutschen Sachbuchautors namens Paul C. Martin. Der schrieb obendrein frech wie Oskar und goss den Spott in Kübeln über die Weisheiten der reinen Lehre. So unterhaltsam seine Bücher waren, für das Literaturverzeichnis der Diplomarbeit eigneten sie sich definitiv nicht. „Cash - Strategie gegen den Crash" oder „Der Kapitalismus - ein System das funktioniert" - nur zwei der zahlreichen Titel des ehemaligen Friedman-Schülers Martin, mit denen er seine gänzlich „andere" Sicht der Wirtschaft vehement in die Öffentlichkeit trug. Immer wiederkehrende Motive bei Martin sind der Staatsbankrott und das finale „Game over" des kapitalistischen Systems - Topoi also, die im Zuge der Krise wieder verstärkt ins Blickfeld geraten sind. Ich habe mich mit Paul C. Martin kürzlich unterhalten:

Während meines Studiums standen Lehrbuchklassiker wie „Economics“ von Samuelson/Nordhaus auf der Tagesordnung und Gott weiß, was ich in meinem Leben alles hätte werden können, wenn ich der lehrplanmäßigen Lektüre die gebotene Demut entgegengebracht hätte. Habe ich aber nicht, denn viel spannender waren die Texte von Marx und Minsky, Kalecki und Robinson, und vor allem die eines deutschen Sachbuchautors namens Paul C. Martin. Der schrieb obendrein frech wie Oskar und goss den Spott in Kübeln über die Weisheiten der reinen Lehre. So unterhaltsam seine Bücher waren, für das Literaturverzeichnis der Diplomarbeit eigneten sie sich definitiv nicht. „Cash – Strategie gegen den Crash“ oder „Der Kapitalismus – ein System das funktioniert“ – nur zwei der zahlreichen Titel des ehemaligen Friedman-Schülers Martin, mit denen er seine gänzlich „andere“ Sicht der Wirtschaft vehement in die Öffentlichkeit trug. Immer wiederkehrende Motive bei Martin sind der Staatsbankrott und das finale „Game over“ des kapitalistischen Systems – Topoi also, die im Zuge der Krise wieder verstärkt ins Blickfeld geraten sind. Ich habe mich mit Paul C. Martin kürzlich unterhalten:

Herr Dr. Martin, ist der Kapitalismus ein System, das funktioniert?

Die Essenz des Kapitalismus ist der Kredit. Finden sich genügend Kreditgeber und in entsprechender Höhe Schuldner, funktioniert das System auf der ersten Stufe. Da die Kreditnehmer Zinsen schuldig sind und überdies Gewinne realisieren wollen, bedarf es ab der zweiten Stufe zusätzlicher Kreditgeber bzw. – nehmer, da die von den Unternehmen ausgezahlten Faktorkosten nicht ausreichen, um die Märkte zu räumen. Diese zeitlich späteren „Nachschuldner“ müssen die zu zahlenden Zinsen bzw. zu realisierenden Gewinne finanzieren – und so immer weiter. Damit ist der Kapitalismus ein Kettenbrief. Fallen die erforderlichen Nachschuldner aus, kommt es auf den zeitlich vorgelagerten Stufen zu Krisen und Kollaps.

Klingt stark danach, als würden sie „Gleichgewichtsmodelle“ ablehnen und mit ihnen die Sichtweise der etablierten Ökonomie?

Ja. Die Wirtschaft kann niemals im Gleichgewicht sein. Die entsprechenden Modelle sind schlicht primitiv, weil sie – wie auch Prof. Binswanger ausführt – auf dem Tauschparadigma basieren. Sog. „Tauschwirtschaften“ hat es nie gegeben (vgl. Dalton, Polanyi, u.a.), sieht man von Geschenken oder dem Protztausch zwischen antiken Herrschern ab.

Wer ist Ihrer Meinung nach dann schuld, an der aktuellen Krise?

Erstens die fehlenden Nachschuldner: Hätte eine weitere Million mexikanischer Wanderarbeiter US-Häuser gekauft, wären die Preise weiter gestiegen und die Krise wäre noch nicht ausgebrochen. Zweitens die Refinanzierung der heute langlaufenden sogenannten „toxischen“ Papiere mit Hilfe kurzfristiger Commercial Papers. Dieses „Aus-kurz-mach-lang“ musste über kurz oder lang scheitern. Außerdem haben die Ratingagenturen völlig am Risiko vorbei bewertet. Und schließlich ist den Aufsichtsbehörden die Existenz von „Conduits“ (Schattenbanken) gänzlich entgangen.

Eine teuflische Rückkopplung, denn um Nachschuldner zu werden, hätten die mexikanischen Wanderarbeiter (oder wer auch immer) weiterer Einkommen bedurft, und justament um die zu ermöglichen, wurden seitens der Politik doch die laxe Aufsicht und die lose Geldpolitik praktiziert, oder?

Nein. Die sogenannten „Subprime“-Käufe setzten keinerlei Einkommen oder deren Nachweis voraus. Dass die Aufsicht nicht nur lax, sondern überhaupt nicht vorhanden war, kommt ebenso dazu wie die Tatsache, dass die Greenspansche Geldpolitik nach dem Platzen der dot.com-Blase eine fast kostenfreie Einladungskarte zum zusätzlichen Schuldenmachen darstellte. Dabei dachten die Käufer, ewig steigende Hauspreise würden die Immobilien quasi „von selbst“ finanzieren.

Sie vertreten eine „Machttheorie“ des Geldes und des Zinses – könnten Sie die näher beschreiben?

Der erste Zins (altdeutsch: „Zinnß“) ist die sanktionsbewehrte Abgabe in Realien an die Macht, also eine Schuld ex nihilo ohne vorangegangene Kontrakte. Um die Realien vergleichbar zu machen, wurde vom jeweiligen Machthaber Silber als Standard eingeführt: in Mesopotamien 1 Schekel = 180 Gerstenkörner.

Und wie entwickelte sich daraus dann unser modernes Geld- und Kreditsystem?

Wurden die Abgaben nicht termingerecht geleistet, kam es zu Sanktionen: Wegnahme des Subsistenzlandes (ca. 1,5 ha), Schuldknechtschaft der Familienmitglieder, allgemeine Überschuldung, wovon Zehntausende von Tontafelurkunden Zeugnis geben. Um die Gemeinschaften nicht zu zerreißen, führten die Herrscher Erlassjahre ein („clean slates“, in Rom „novae tabulae“, vgl. noch Catilina) und die nächste Runde startete. Investivkredite gab es nicht, es gab weder freie Unternehmer, sondern nur Palasthändler und keine freien Lohnarbeiter.

Die für die Abgaben verantwortlichen Verwalter beschafften sich die Differenz zwischen Soll und Ist bei ihresgleichen – Reste vorangegangener Stammessolidarität. Die entsprechenden Dokumente konnten vor Fälligkeit diskontiert werden. Aus dem Diskont entstanden die ersten „Geschäftszinsen“, die noch von Abgabenzinsen abgeleitet waren, aber keinerlei „investiven“ Zwecken dienten. Das wurde das Geschäft einiger Bankiers, die als Wucherer auftraten. Aus der schwierig zu berechnenden Abzinsung wurde der Einfachheit halber die Aufzinsung. Gleichzeitig verselbstständigten sich die Palasthändler mit Hilfe von privaten Geschäften mehr und mehr und wurden zu normalen Händlern, die im 1. Jahrtausend in Babylon schließlich sogar Produktenbörsen im modernen Stil betrieben.

Der Staat ist also demzufolge das Movens der kapitalistischen Wirtschaft?

Ja. Der Kapitalismus ist ein Staatsbastard. Er besichert mit eingesetzter bzw. angedrohter Waffengewalt das Kapital als privates Eigentum und sorgt für die Erfüllung privater Kontrakte. Beides ist ohne Staatsmacht nicht definierbar.

Können dann Staaten wie die USA, Japan oder Deutschland überhaupt bankrottgehen?

Ja. Entweder durch Repudiation von Staatstiteln oder spätestens, sobald die Zinsen auf die aufgelaufenen Staatsschulden das laufende frei verfügbare Steueraufkommen übersteigen.

Die großen westlichen Industriestaaten sind zwischen 70 und 100% des BIP verschuldet, Japan mit fast 200%. Wo liegt Ihrer Meinung nach die Grenze?

Es gibt keine „objektive“ Grenze, bestenfalls eine psychologische. Die ist erreicht, sobald die Bürger merken, dass die Staatsschulden nicht mehr zurückgeführt werden können und sich von der Idee verabschieden, dass der Staat als Nachschuldner-Krisen in den „Griff“ kriegen könnte. Schulden lassen sich nicht mit noch höheren Schulden tilgen.

Was dann – Inflation à la Weimar oder Haircut à la Argentinien?

Weder noch. Denn beides waren staatsinduzierte Phänomene. Ich rechne damit, dass diesmal der Markt mit Verbrauchern und Produzenten die Dinge in die Hand nimmt. Falls wir eine Inflation erleben, muss sie vom Verbraucher ausgehen, der das gute alte Schuldenmachen via Kreditkarten wieder entdeckt. Danach sieht es derzeit (noch) nicht aus, da die US-Sparquote inzwischen von unter null auf fast 6 Prozent gestiegen ist. Einen argentinischen Haircut halte ich für ausgeschlossen, zumal dieser nur den Peso, aber nicht die dort liegenden Dollarbestände bzw. Forderungen betraf. Ein Kursverfall der Staatstitel wäre in den überschuldeten Staaten dann der marktinduzierte Haircut.

Wenn alle Industriestaaten gleichermaßen gegen die Krise ankämpfen und sich dafür maximal verschulden, wie muss man sich dann einen Staatsbankrott in der Praxis vorstellen?

In der Praxis ist er am Verfall das Staats-„Kredits“ erkennbar. An den Kapitalmärkten an rasch stürzenden Kursen.

Sie waren einer der Letzten, die Hjalmar Schacht interviewt haben. Was meinen Sie, was hätte er gegen die Krise unternommen?

Damals: Verweigerung der Zahlung der Schulden aus dem Versailler Vertrag sowie eine frühere Einführung und massive Ausdehnung der (fiktiven) Mefo-Wechsel.

Klingt fast nach Ben Bernanke anno 2008. War Schacht also doch das Finanzgenie, für das er sich selbst immer gehalten hat, oder ist Bernanke bloß ein Inflationist à la Schacht?

Natürlich ist Bernanke Inflationist. Dies hat er in diversen Vorträgen deutlich gemacht. Den Titel „Helikopter-Ben“, als jemand, der Bares aus seiner „Printing press“ über die Lande streut, verdient man sich nicht so mir nichts, dir nichts.

Wie geht die aktuelle Krise aus – Aufschwung ohne Ende? Oder Game over?

Aufschwung ohne Ende, sofern die weltweiten Uneinbringlichkeiten sämtlich auf den Staat gebucht werden, alternativ: Bankenverstaatlichung. Game over, sobald der Schwindel mit der Staatsverschuldung durchschaut ist. Immerhin hat sich die deutsche Staatsverschuldung seit 1948 verhundertsechzigfacht. Irgendwann lässt sich nicht mehr länger verheimlichen, dass da etwas nicht stimmen kann.

Wie lautete die historische Antwort auf eine solche Problematik in der Regel?

In der Geschichte sind seit dem englischen Mittelalter mindestens 200 Staats- (oder Stadt- ) Bankrotte auszumachen. Deutschland durchlebte im vorigen Jahrhundert deren zwei: 1923 und 1948.

Herr Dr. Martin, ich bedanke mich für das Gespräch.


51 Lesermeinungen

  1. @Bernhard
    Du vergißt, dass...

    @Bernhard
    Du vergißt, dass der „Erbnehmer“ eines Sachwertes mit Antritt des Erbes zum Verkauf gezwungen sein könnte. Und Verkauf heißt allgemein Verkauf unter dem Herstellungspreis. Dabei könnten, müssen aber nicht, dann meinetwegen auch nebenbei Arbeitsplätze verlorengehen. Der „Wert“ der Sachwerte, auf dem keine Hypotheken lasten, ist zinsneutral. Daneben kann eine Doppel- bzw. Vielfachbesteuerung nicht Sinn und Zweck der Sache sein. Sie wurden aus bereits besteuertem Geld bezahlt. Deine Ideen führen dazu, daß ein Erblasser sein Eigentum vor dem Ableben vernünftigerweise verkauft und den Erlös unterhalb der Bemessungsgrenzen portionsweise verschenkt. Man sieht meinetwegen einem 5 Markstück Gold 1877 Prägestätte C nicht an, daß es einen Preis von meinetwegen 350 € am Markt erzielen könnte. Oder meinetwegen einem Frankfurter Dukaten, bei dem man schnell mal mit Beträgen über 1000 € dabei ist.

  2. lemming sagt:

    Das mit weitem Abstand beste...
    Das mit weitem Abstand beste Interview bisher!
    PCM wird mir richtig sympathisch dabei, nur seine Prognose könnte er ein bisschen eindeutiger befristet stellen, bei all seinen anderen Voraussetzungen: „Aufschwung ohne Ende“ ist ja nun so gar nicht dasselbe wie „Game over“… und bei Zinslasten als unterdessen zweitgrößtem Staatshaushaltsposten – da darf man ruhig deutlicher werden. (Ich frage mich nur, mein lieber wgnx, was aus deinen netten neuen Kollegen bei der FAZ werden soll, wenn auch sie ihr bis jetzt, also fast bis zuletzt, standhaft geleugnetes Schicksal ereilt 😉
    Ausserdem glaube ich, dass er den Marx nicht so richtig gründlich gelesen hat… und vielleicht da nochmal nachlesen sollte.

  3. Staatsbastard?

    Ich würde...
    Staatsbastard?
    Ich würde eher sagen Parasit. Bastard wäre ja nur nicht regulär gezeugt. Das Wirtstier ist die arbeitende Bevölkerung samt der in der Realwirtschaft tätigen Unternehmer, deren zukünftig zu erschaffenden Werte heute schon von unserer politischen Apparatur den Bankstern zur Umwandlung ihres vorgestellten Reichtums in wirklichen – oder noch zu erwirtschaftenden – abgetreten wurde. Eine grandiosere Enteignung hat weder 1923 noch 29 noch 48 stattgefunden. Das muss man erst mal können. Es ist halt so, dass das Regierungsstimmvieh selbiges bisher nicht gebacken bekommt. wird es aber am Schwund im eigenen Beutel noch merke(l)n.
    gruß f

  4. Seekumi sagt:

    Dr. Martin, als Dottore im...
    Dr. Martin, als Dottore im gelben Forum bekannt gibt Prognosen ab, die weder zutreffend noch zielgerichtet gewertet werden können. Leider zeitigt die Realität des Seins ein anderes Bild, als dass, welches er vorgibt.
    Gefangener seiner eigenen und mitunter wohl auch aufgeprägten Vorstellungen machen ihn zu einer Figur, die mehr in den Abgrund, als in einen aufschauenden Götterknaben blicken lassen.
    Wohl dem, der noch selbst denken kann und keiner Täuschung unterliegt.
    Die besten Grüße
    Seekumi

  5. rum sagt:

    Weder Luther noch Schacht...
    Weder Luther noch Schacht waren Inflationisten, auch wenn der letzte die inflationistische Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen konsequenter anwendete. Die Reaktion auf die Krise, Moratorium für Auslandschulden (einschließlich Tributzahlungen) und Suspension der Noteneinlösung, waren ganz natürlich und fielen nicht in Schachts zweiter Zeit in der Reichsbank, auch nicht die Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen und der Anfang der wirtschaftlichen Erholung, das letzte selbst in der Reichsbank während der NS-Zeit anerkannt. Auch die expansive Geldpolitik in Krisenzeiten hat eine natürliche Erklärung. Inflationisten sind jene, die glauben, schleichende Inflation sei gut für die Wirtschaft, und das war Schacht nicht, im Gegenteil, 1927 und in den 60ern wehrte er sich gegen Vorschläge der Engländer und US-Amerikaner für eine schleichende Inflation.

  6. hacedeca sagt:

    Zinseszins, die...
    Zinseszins, die Exponentialfunktion…
    .
    Nur ist das mit den Nachschuldnern in dieser Konsequenz nicht ganz richtig: Die Erde erfährt als System ja einen permanenten externen Input – die Sonneneinstrahlung. Man verschuldet sich, kauft davon Samen, daraus wachsen Apfelbäumchen mit Äpfeln und Apfelkernen, die ihrerseits Apfelbäumchen wachsen ließen – offensichtlich auch eine Exponentialfunktion. Und alles ermöglicht durch die Sonneneinstrahlung, dem Urbonus, den der Liebe Gott gewährt.
    .
    Nun ist aber natürlich das fruchtbare Land begrenzt und damit der Platz für Apfelbäumchen. Eine einmal gestartete Exponentialfunktion zwingt also zu einem Wachstum, das alsbald auf Kosten anderer erfolgen muss.
    .
    Und das ist das Gesetz:“Nur was wächst, gedeiht.“
    .
    Und hier beginnt das Drama deutscher Wirtschaft. Während für andere Nationen Business selbstverständlich Krieg ist und Finanzpolitik Mittel der „full spectrum dominance“, versackt Deutschland trunken vom Idealismus im Sponsoring Europas, in der Ökologie, in einer Idee einer westlichen Welt.
    .
    Paul C. Martin verdanken wir hier durch die Einführung von *Macht* in das Wirtschaftsgeschehen viel.
    .
    Nur geht es nicht im „game over“, sondern es geht immer weiter. Den schon erwähnten 200 Bankerotten werden noch viele folgen.
    .
    Und so gesehen ist die in den Kommentaren angedachte Zinslosigkeit, ebenso wie eine Erbschaftssteuer, nix als eine gefährliche Abrüstung. Der Zins ermöglicht zum Anfange eines Zyklus unglaubliche Wachstumsgewinne. Wer würde schon als Privatperson lange Jahre auf ein Auto sparen wollen? Man kriegt also das Auto sofort und mit der Bezahlung wird man sehen… Andere machen derlei zu volkswirtschaftlichen Doktrinen. Nicht aus Dummheit!
    .
    Zum Ende des Zyklus wird der Zins dann drückend. Und führt zu Gewalt nach innen – Vermögenssteuern, Zwangsanleihen; oder eben zu Gewalt nach außen.
    .
    Nur folgt das Ende eben immer dem Ende des Wachstums. Und dieses ist nicht zwangsläufig! Im konkreten Fall korreliert es mit Pisa-Verblödung, Ghettos, Geld- als Wirtschaftspolitik.
    .
    Man hätte wachsen können – nach Ostdeutschland, nach Osteuropa, das ja erst in Wladiwostok endet, name it. Man wuchs nicht richtig, als gedieh auch nichts richtig.
    .
    Jetzt die Vermögenseigentümer zu enteignen, wäre Autoaggressivität. Zu hinterfragen, warum deutsche Banken nun ausgerechnet in subprime investierten, statt in die Zukunft, wäre dagegen ein guter Anfang.
    .
    Ist das alles schlimm mit dem Zins? Erzeugt es unerträglichen Druck? Ja, den Druck, Dokus zu drehen, die in anderen Sonnensytemen spielen, denn auch die krasseste Exponentialfunktion verpufft in der praktischen Unendlichkeit des Multiversums.

  7. wbmax sagt:

    @ meine Güte - bernhard
    Viele...

    @ meine Güte – bernhard
    Viele Dinge haben Steuerungsfunktion, mein Gutster.
    Frage ist nur,ob die des Zinses wirklich unverzichtbar ist . Und im Hinblick auf die gewaltigen negativen sonstigen Auswirkungen sage ich: Ja, auf Zinsen kann man verzichten! Wie schon viele Jahrhunderte in Europa vorher – und das waren nicht die finstersten.
    Kein Zins, kein Kredit -obwohl manche hier denken dies sei im Kapitalismus erforderlich wie Sauerstoff in der Luft … Aber es zeigt nur die eigenen Denkblockaden, lieber Bernhard.
    Statt Zins und Kredit also nur noch – dauerhaft steuerfrei!- Beteiligungen und Investitionen (Arbeitskraft ist übrigens auch eine Investition) – dafür eine jährliche 25%ige Quellensteuer auf Cash und Giralgeldguthaben – das isses!
    Ergebnis: Ein Run auf Investitionsmöglichkeiten (Werkswohnungen werden gebaut, Firmenwagen vergeben, F+E und Ausbildung gefördert etc.: ein ungeheurer Schub für die Volkswirtschaft, der auch Auslandskapital anziehen wird: Steuerfreie Beteiligungen locken, auch steuerfreie reinvestierte Erträge!
    Der Staat kann dadurch seine auswuchernde, allumfassende und kostenintensive Einmischung auf ursächliche Aufgaben zurückfahren .
    Und hacedeca hat Recht: Jedes gesunde Wachstum verträgt Abgaben – so wie gesunde Pflanzen trotz Schädlingen gedeihen.
    Wachstum: Allein durch Produktivitätsfortschritt, nicht Aufblähung durch Zinskrebs des Finanzsystems bei der Nachschuldnersuche.

  8. webmax sagt:

    @seekumi -
    Na, das hat sicher...

    @seekumi –
    Na, das hat sicher seinen Grund, daß Sie hier das Ergebnis I h r e r Denkprozesse zum Thema nicht verkünden…
    Aus Erkenntnissen die richtigen Schlüsse zu ziehen, darum geht es – und dann dieses in Überzeugungsarbeit anderen zu vermitteln. Und da hat PCM einen gewaltigen Vorsprung- Übrigens ist er frei von Dogmatismus.

  9. tar sagt:

    @ webmax

    Hallo,

    warst du der...
    @ webmax
    Hallo,
    warst du der Schreiberling im Gelben, der auch dort die 25%ige Quellensteuer als Lösung angab und dabei übersah, was die Quellensteuer betrifft und ausblendet? Diese betrifft nämlich nicht im Geringsten die bereits vorhandenen Sparguthaben!
    Falls nicht – oder doch? – so verweise ich dich auf meine Antwort auf diesen Humbug:
    https://www.dasgelbeforum.de.org/forum_entry.php?id=109867
    Anderenfalls nenne es beim korrekten Namen, falls es auch vorhandene Guthaben jeglicher Art betrifft: Liquiditätsstrafe / -gebühr / -abgabe / -steuer.
    Gruß!

  10. Chefarztfrau sagt:

    Lösungsvorschlag?

    Auf...
    Lösungsvorschlag?
    Auf deutschen Sparbüchern, Festgeldkonten und Termineinlagen befinden sich 5,2 Billionen Euro. Die Finanzämter haben direkten Zugriff auf das Geld. Wenn der Fiskus von jedem Konto 35 Prozent abbucht, ist die Staatsverschuldung beseitigt. Sozial und generationengerecht.
    https://chefarztfrau.de/?tag=steuern

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