Im Verlauf eines längeren Briefwechsels mit George Bernard Shaw über Sinn und Unsinn des Marxismus schrieb John Maynard Keynes am 1. Januar 1935 dem englischen Dramatiker folgende, berühmte Zeilen:
„Um meine Haltung zu verstehen, solltest Du allerdings wissen, dass ich glaube, selbst an einem Buch über Wirtschaftstheorie zu schreiben, das die Art und Weise, wie wir über ökonomische Probleme denken, revolutionieren wird; nicht gleich, so würde ich vermuten, aber im Laufe der nächsten zehn Jahre.“
Hatte er damit recht? Wenn man sich überhaupt anmaßen möchte, bereits jetzt ein Fazit der Krise zu ziehen, dann kann man eigentlich nur zu einem einzigen Schluss kommen: Ja, Keynes lag mit seinem Magnum Opus – der „General Theory“ – absolut richtig. Und ergänzt man seine Ansichten um die noch detaillierteren Ausführungen des überwiegend auf Keynes aufbauenden US Ökonomen Hyman Minsky, dann ist der Befund sogar noch eindeutiger: die allseits gefürchtete Deflationsspirale ist ausgeblieben, die Beschäftigung ist nichts ins Bodenlose gerutscht, der private Konsum übertrifft alle pessimistischen Erwartungen – den automatischen und zusätzlich eingerichteten Stabilisatoren des sozialen Wohlfahrtsstaates sei Dank. Für Otto Normalverbraucher, der sich in seinen jungen Jahren ein Ökonomie-Studium erspart hat, verhält es sich gerade so, als wäre diese Krise eine technische Marginalie: große Firmen gingen zwar einige über die Wupper, und das auch sehr schlagzeilenträchtig, aber nicht eine davon, bei der nicht eigene Hybris oder Inkompetenz des Managements mindestens genauso schuld am Untergang waren, wie die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Aber ansonsten? Millionenheere von Arbeitslosen? Preiswettläufe nach unten und mit ihnen Investitionsstopps und Entlassungswellen? Ja, wo denn?
Was hingegen eingebrochen ist, sozusagen der „blind spot“ der keynesschen Konzeption, ist der Export und die mit ihm in Zusammenhang stehende Investitionsnachfrage. Und klar: dagegen kann nationale Wirtschaftspolitik nichts ausrichten, wie sollte sie auch? Internationale Kooperation wäre hier das Zauberwort gewesen, etwas, was die Bundesregierung zweifellos verabsäumt hat, angeführt von einem besserwisserischen Großmaul in der Rolle des Finanzministers, bei dem man sich zurecht fragt, was genau an ihm eigentlich noch „sozialdemokratisch“ ist. Und „Ökonom“ ist er angeblich auch noch, einer, der anderen Regierungen vorwirft, sie wären „krasse Keynesianer“ – ein Neoliberaler also im Gewande des Sozen – lustig, aber in dieser Krise ja nicht das einzige Kuriosum. Kommentatoren, die sich ihren Sinn für Humor bewahrt haben, hatten jedenfalls einiges zum Lachen.
Der Staat hat es also zurechtgebogen – exakt so, wie es Keynes und Minsky vorhergesagt haben. „Can it happen again?“, fragte letzterer in Anspielung auf die Weltwirtschaftskrise der 30er-Jahre auf dem Cover seiner vor über 20 Jahren erschienenen Aufsatzsammlung; und gab sich dann im Verlauf des Werks selbst die Antwort: „Wenn sich die Regierenden nicht anstellen wie die Volldeppen, dann ja eigentlich nicht“. Wobei man die hierin zum Ausdruck gebrachte Konditionalität nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte: dass die Regierungspolitik auch weiterhin weiß, was sie tut, ist ja keineswegs sicher. Und wenn man einigen Reden von Frau Bundeskanzlerin so zuhört … olàlà – man möchte sich nicht ausmalen, wie es zuginge, wenn Angie Nazionale wirklich alles ganz alleine entscheiden dürfte. Aber wie schreibt Keynes-Kritiker Ludwig von Mises so schön: die Konzeption des englischen Lords sei weniger eine eigenständige Wirtschaftstheorie gewesen denn eine ex-post Rechtfertigung staatlicher Interventionspolitik, mit dem alleinigen Ziel, den Massen zu gefallen. Und fine by me: so kann man es natürlich auch sehen, was aber dann ja nur bedeuten würde, dass auch eine skeptische Frau Merkel an der grundsätzlichen keynesianischen Ausrichtung staatlicher Wirtschaftspolitik aus ureigenstem Interesse nicht wirklich rütteln kann.
Wenn wir aber nun feststellen, dass Minskys Analyse und Krisenbewältigungsstrategie bislang zutreffen, dann könnten wir eigentlich mal einen Ausblick auf das wagen, was der Meister als Part II der Veranstaltung beschrieben hat; zumal sich mit den rasant steigenden Aktienbörsen erste Vorboten der von ihm prognostizierten Entwicklung bereits einstellen. Und ohne dem Stück die Spannung nehmen zu wollen, aber der entscheidende Begriff in der Fortsetzung des Dramas hört auf den schönen Namen: Inflation.
Haha, werden sich jetzt einige denken – noch so einer, der von Inflation faselt, wo wir doch gerade eben so an der Deflation vorbeigeschrammt sind. Aber das hat in meinen Augen überhaupt nichts zu sagen und wenn man es genau nimmt, dann sind alle Theorien, die für Situationen wie aktuell eine Verbraucherpreisdeflation postulieren, wenig fundiert und berücksichtigen insbesondere nicht, dass a) die Konsumgüterindustrien bereits in hohem Maße von Unternehmen mit Marktmacht („Markenartikler“) beherrscht werden, die ihre Profitabilität nicht über den Preis, sondern das Volumen aussteuern und b) dass es aufgrund der staatlichen Transferleistungen zu keinen massiven Einbrüchen beim verfügbaren Haushaltseinkommen kommt und daher die Konsumnachfrage weitestgehend stabil bleibt. Beides sieht man aktuell in aller Deutlichkeit, und an diesem Befund ändert auch der Umstand nichts, dass die Inflationsraten mal ausnahmsweise auf Null zurückgehen.
Warum also Inflation? Weil eine auch in Krisenzeiten annähernd gleichbleibende Verbrauchernachfrage auf eine nur stagnierende bzw leicht sinkende Absatzmenge trifft. Ersteres erklärt sich direkt aus ALG, Kurzarbeitergeld, Rentengarantie und ähnlichen Errungenschaften, letzteres aus einer Gewinnmaximierungsstrategie von Firmen im Konsumgütersektor, die über Marktmacht verfügen. Minsky diagnostiziert einen derartigen Verlauf seit den 60er-Jahren als säkulären Prozess, unterfüttert von Mancur Olson und dessen Analyse von Kartellen und allen möglichen anderen Arten von Wettbewerbsbeschränkungen, die sich im entwickelten Kapitalismus automatisch einstellen. In einem solchen Kontext gilt: „Government is an engine of inflation“, so schreibt Minsky in seinem Spätwerk „Stabilizing an unstable economy“. Inflation ist der Preis, der für fiskalische Interventionen zur Aufrechterhaltung der Beschäftigung zu entrichten ist; weil eine fundamentale Regel gilt immer und überall und die lautet: „No such thing as a free lunch!“
Die Vermögenspreise steigen, die Verbraucherpreise bleiben (zunächst) weitestgehend stabil, viele Firmen werden daher in Kürze wieder an Expansion denken. So sie sich dann den Banken zuwenden, um sich benötigte Finanzierung zu besorgen, verfügen die eigentlich über eine noch nie da gewesene Kreditvergabekapazität: Ihre Bestände an „notenbankfähigen Sicherheiten“ sind so hoch wie nie; aus zwei Gründen, nämlich a) den diversen Refinanzierungsmaßnahmen von Fed, BoE und EZB und b) dem Umstand, dass die Zentralbanken ihre Anforderungen an derartige Sicherheiten drastisch gesenkt haben. Theoretisch wären daher die Banken problemlos dazu in der Lage, Kredite im ganz großen Stil zu vergeben, dass sie das momentan aus Gründen der (defacto) technischen Insolvenz nicht tun, ist bedauerlich, wird sich aber auf relativ kurze Sicht entspannen – auf die eine (privatwirtschaftliche) oder die andere (staatlich erzwungene) Art und Weise. Das mag man in unseren Breitengraden zwar kaum für möglich halten, und in der Tat scheint es zweifelhaft, dass sich eine deutsche Regierung aus eigenem Antrieb zu entsprechenden Maßnahmen durchringen könnte. Aber das wird gar nicht nötig sein, denn die Amis, die noch deutlich stärker auf Neukredite angewiesen sind als wir, werden es uns einmal mehr vormachen, die nächste Bundesregierung wird daher nur von Obama, Geithner & Co abkupfern müssen.
Apropos Amerika: dort wird die inflationäre Entwicklung mit ziemlicher Sicherheit als erstes losgehen, weil sich die neuerliche Kreditexpansion in einem dynamischen Binnenmarkt natürlich viel leichter entzünden lässt, als in einer Volkswirtschaft, deren Wohl und Wehe primär vom technischen Export, und damit der Investitionsnachfrage des Auslands abhängig ist. Aber über kurz oder lang werden auch wir wieder steigende Verbraucherpreise schauen dürfen, das ist für mich so sicher wie das Amen in der Kirche. Das rasante Ansteigen der Börsen sollte dafür als erster Beleg gewertet werden.
oder die banken vergeben auch...
oder die banken vergeben auch weiterhin keine kredite. dann werden sie besitzer der insolventen unternehmen. billiger kommt man nicht an die macht. und wir können alle sagen, daß wir ihnen mit unseren steuern behilflich gewesen sind.
Hm. Ich bin mir nicht so...
Hm. Ich bin mir nicht so sicher. Minsky schaut ja vor allem auf die Inflation der 70er jahre, die er erklären will. Er meint, der Preis für die Stabilisierung der Wirtschaft ist die Inflation.
Aber wenn wir jetzt mal empirisch gucken: Nach welcher Finanzmarktkrise gab es denn Inflation? Deutschland und Österreich Anfang der 30er? Da war es doch eher anders herum: Die Inflation hat die Bilanzen der Banken kaputt gemacht, die dann unheimlich schwach waren. Die USA in den 30ern? Vielleicht könnte man sagen, dass die Preiskontrollen im 2. WK der Inflation entgegengewirkt haben, genau weiß ich das nicht.
Gab es in Russland, Ostasien oder Südamerika in den 90er Jahren krasse Inflationen? Nein, auch hier eher umgekehrt: Die Inflation hatte in Russland und Südamerika die finanzielle Situation der Banken kaputt gemacht, deswegen gerieten sie – nach der De-inflationierung – in die Finanzkrise. In Japan haben wir auch keine Inflation gesehen. Gab es nach der Finanzkrise in Skandinavien Anfang der 90er Jahre Inflation? Ich glaube nicht.
Also ich kenne kein Land, in dem das bis jetzt so war. Das muss ja nichts heißen, vielleicht kenne ich Fälle nicht – und theoretisch mag es ja Gründe für die Inflation geben.
Aber mal ehrlich, wie entsteht denn Inflation? Wenn Firmen Preise erhöhen. Und das tun sie nur, wenn genug Nachfrage da ist – und die ist nur da, wenn die Löhne kräftig steigen. Und die steigen nur, wenn die Leute arbeiten. Wenn die Arbeitslosigkeit gross ist – und sie wird noch größer – gibt es all das nicht. Genauso werden Banken auch nur Kredite vergeben, wenn sie eine Aussicht darauf haben, das Geld auch wieder zurückzubekommen. Die große Produktionslücke führt also sowohl zu Deinflationierung als auch zur Vorsicht in der Kreditvergabe.
Und genau das ist doch gerade die Crux in all den oben angeführten Fällen – die Banken vergaben keine Kredite, weil sie ihre Bilanzen wieder aufbauen mussten. Bankenschwäche und Realwirtschaftsschwäche haben sich gegenseitig nach unten gedrückt.
Von daher mögen die Faktoren, die Sie genannt haben, den Fall der Preise aufhalten, also zumindest eine Deflation verhindern (oder abschwächen). Die große Inflation müsste aber ausbleiben.
Ein Faktor könnte vielleicht doch dazu führen: Der Staat müsste massiv Schulden aufnehmen und die von der Zentralbank finanzieren lassen. Manche sagen ja, in den USA sei das der Fall. Aber da muss man vorsichtig sein. Die Fed hält trotz Ankauf von Staatspapieren in ihrer Bilanz heute weniger Staatspapiere als vor der Krise.
Grüße,
Fabian Lindner
Herr Strobel - Keynes hat...
Herr Strobel – Keynes hat recht oder nicht !? Diese Frage derzeit zu beantworten ist rein akademischer Art, nicht im geringsten zielführend und mit Verlaub ein schlichter Trick aus der alten Kiste des Herrn Strobel viele Worte um nichts zu machen. Was bitte nutzen diese Gedanken bei dererlei Marktmanipulationen weltweit?! Man sperrt das Ungemach einfach weg. Tief runter in die Finanzanalen und lässt sie da im Korridor 528/c Fach 246 schmorren bis in die Unendlichkeit. Die Tatsache das der Preis dieser staatlichen Interventionen schlußendlich eine Geldentwertung stattfinden muß, egal in welcher Form – dazu braucht es nun wirklich keinen Keynes und keinen Minsky. Ein System auf Vorgriff, auf Schuld mit denselben Methoden zu heilen bringt ausschließlich einen Zeitgewinn und das Prinzip was den Menschen immer schon ausgemacht hat – Hoffnung. Geniessen wird diese Zeit noch und lassen uns treiben im Sommer. Gut so, jedoch Ihre Erkenntnis ist wahrlich nichts neues. Alles schon zigfach beschrieben. Es langweilt.
Eine Welt ohne (Kredit-)Banken...
Eine Welt ohne (Kredit-)Banken ist absolut vorstellbar. Das Stichwort lautet: Konglomerate. Die Spezialisierung in Ein-Produkt-Unternehmen hat eben auch Nachteile, da die Kosten für die Aufrechterhaltung des Kapitalmarktes immens ansteigen, bis es sich insgesamt nicht mehr lohnt. Dieser Punkt ist längst überschritten. Die Lösung sind interne Kapitalmärkte, wie sie Konglomerate bieten. Man braucht also nicht auf die Banken zu warten.
Schopenhauer zeigte uns ,...
Schopenhauer zeigte uns , Parerga und Parapilomena § 125, das der Luxus die alleinige Wurzel von Armut und Unfreiheit ist.
Seit Hayek wissen wir, das Luxus die Grundlage des Wohlstandes für alle ist.
Und hinzunehmen sei.
Stattdessen wurde als Ursache der Armut immer mehr der Ruf: „DU bist einfach nicht gebildet genug“. Immer noch können selbst, die kompliziertesten Maschinen 80% der Menschen bedienen. Da hat sich seit Schopenhauer nichts geändert.
Niemand sage es gebe keinen Fortschritt in den ökonomischen Wissenschaften.
Es ist höhere Ironie, dass je höher die Löhne und Einkommen gespreizt sind, desto mehr profitieren die Reichen von Konjunkturprogrammen des Staates.
Da die Ausgaben des Staates immer zu den Einnahmen der Reichen werden.
Lobeshymnen für "Keynesky" +...
Lobeshymnen für „Keynesky“ + Steinbrück-Bashing… immer wieder ein Genuss (ist nicht ironisch gemeint). Als laienhafter Nicht-Ökonom wage ich es trotzdem zwei Fragen zu stellen:
1. Seit wann taugen Aktienkurse zur Voraussage von realwirtschaftlichen Entwicklungen? Spekulative Geschäfte haben doch inzwischen zu genüge bewiesen, dass sie malgarnix damit zu tun haben – siehe die irrwitzigen DAX-Kapriolen der letzten 15 Jahre bei gleichzeitigem Wirtschaftswachstum auf konstant niedrigem Niveau. Dazu auch Heiner Flassbeck vorgestern auf taz online.
2. Ich weiß, Sie haben dem schon widersprochen, aber: Wie soll es denn in absehbarer Zeit zu einer Inflation kommen? Letztlich kommt es eben doch darauf an, ob wieder mehr gekauft wird, oder? Das wird aber nicht passieren: Die Binnennachfrage wird schon im Keim erstickt – seit 1993 sinken die Reallöhne, wir haben Kurzarbeit, gekürzte Sozialleistungen, Rentenkürzungen durch die Rente mit 67, Millionen von Menschen können von ihrem Job nicht leben und dazu noch hohe Arbeitslosigkeit (ich rede nicht von den geschönten Zahlen der Regierung). Und bei der Auslandsnachfrage schreiben Sie ja selbst, dass es düster aussieht.
Danke für Ihre immer lesenswerten Artikel hier und anderswo!
<p>@Fabian...
@Fabian Lindner
Angesichts der – von mir auch skizzierten – Inflationsbegründung Minskys taugen natürlich alle Vergleiche mit Staaten ohne „big government“ und breit aufgestellten sozialen Wohlfahrtsprogrammen nichts. USA in den 30ern oder Russland in den 90ern – wie hätte der Mechanismus dort wirken sollen? Deutschland in den 30ern hingegen eine ganz andere Story, krass inflationäre Folgen bekannt.
In Nachkriegszeiten spannend vor allem aber die typischen Industrie- und Wohlfahrtsstaaten ab etwa der 60er-Jahre, diesseits wie jenseits des Atlantiks. In ihnen wurde der Kapitalismus „aufwärts instabil“, wie Minsky es nannte. Aus dem simplen Grund, dass Erholungen kein vorheriges Absinken des Preisniveaus bedürfen, sondern gewissermaßen von Preislevel 100 starten – befeuert durch eine private Konsumnachfrage, die mittels staatlicher Transferleistungen (bzw überhaupt einer substanziellen Einkommenserzielung außerhalb des produktiven Sektors, i.e. Beamten, Militär, usw) nahezu uneingeschränkt aufrechterhalten wird. Springender Punkt bleibt also dann nur noch die Investitionsnachfrage bzw in Ländern wie Deutschland der Export, weil die bekanntlich bei Minsky die Quelle jeglichen unternehmerischen Gewinns darstellen. Und das ist – in meinen Augen – lediglich eine Frage der Zeit. Zumal ja auch auf diesem Gebiet die allermeisten Regierungen (auch die deutsche) Vollgas geben bzw noch mehr zu geben bereit sind.
Ich muss jedenfalls für mich persönlich feststellen: alle Faktoren, die nach dem üblichen Lehrbuch für Deflation hätten sorgen können, sind dank staatlicher Intervention weggefallen. Eine drastische politische Kursänderung außen vor, sehe ich nicht, wo sie herkommen sollte.
Ich verstehe nicht wie alle...
Ich verstehe nicht wie alle auf den Bolzen kommen dass die Krise vorbei ist. Wir haben eine leichte Korrektur erlebt, das dicke Ende beginnt die nächsten Tage. Es gibt keinerlei Erholung im Auftragsbestand der Realwirtschaft, die Arbeitslosenzahlen sind seit Juli am steigen, die Kurzarbeiter fallen erst jetzt in die Arbeitslosigkeit- sehen wirklich alle nur die kurzfristigen Spekulationsblasen als Zeichen der Erholung? Ist ja lächerlich. Was hat die Börse mit Realwirtschaft zu tun?
Wo sollen denn die neuen Kreditnehmer herkommen? Es gibt keine Kreditklemme sondern nur eine „Solvenzklemme“. Nur der Staat treibt die exponentielle Verschuldung weiter, andere Schuldner sind doch längst ausgefallen. Diese Woche wollen die Amis wieder 250 Milliarden Dollar unter die Gläubiger bringen.
Wer sich auf Keynes beruft sollte bedenken: Er wollte dass die Staaten in guten Zeiten Rücklagen bilden, wo bitte steht Keynes für eine ständig, d.h. ohne stabilisierende Jahre, ausufernde Staatsverschuldung?
Ach.
Nehmen wir mal an, das...
Ach.
Nehmen wir mal an, das sei alles wunderbar gut beschrieben, oder wie oben gemeint, das zig+1te mal.
Aber glauben Sie im Ernst, Sie, Herr Strobl, gäben einen besseren Finanzminister oder einen besseren Bundeskanzler ab?
Halten Sie es für möglich, daß Rotzbubentöne wie oben einem so langsam auf den Wecker gehn?
@Christian67
Dass "die Krise...
@Christian67
Dass „die Krise vorbei“ sei, sagt ja auch niemand. Was ich sage ist, dass es wohl zu keinen weiteren, deflationären Einbrüchen kommen wird wie in den 30ern, und beim geringsten Anzeichen von Erholung zu stärkeren inflationären Tendenzen; und dass das genau dem „Playbook“ von Minsky enstpricht.